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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Price
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zeigen soll, werde ich das nicht ohne eine Gegenleistung tun.
    „Die da wäre?”
    „Ich fahre.”
    „Den Mustang?”
    „Siehst du einen anderen Wagen?”
    Mein Augenaufschlag ist gespielt unschuldig und verfehlt seine Wirkung nicht. Auch wenn ich meine weiblichen Reize selten einsetze, manchmal muss das sein. Einen solchen Ford Mustang zu fahren, ist ein lang gehegter Traum. Jared mustert mich prüfend, ich lege den Kopf schief und lächele. Mit einem Kopfschütteln kapituliert er, wühlt den Autoschlüssel aus der Hosentasche und reicht ihn mir über das Dach hinweg.
    „Das bleibt eine Ausnahme. Damit das klar ist.”
    „Jared, dieser ganze Tag bleibt eine Ausnahme.”

Kapitel 10
     
     
    Es fühlt sich komisch an. Ruhig. Einsam. Obwohl ich nicht alleine bin. Das Geräusch meiner Sohlen auf dem Untergrund, die feine Gänsehaut, als ich mich umsehe. Ich war ewig nicht mehr hier.
    Ewig …
    Die Dunkelheit verschluckt mehr als die Hälfte der Anlage. Obwohl ich so lange nicht mehr hier war, kann ich problemlos sagen, wo etwas hingehört. Nichts hat sich verändert in all den Jahren. Wieso ich Jared ausgerechnet hier hinbringe, ihm diesen Ort zeigen will, liegt auf der Hand. Aber ohne Erklärung wird er es nicht verstehen.
    „Ziemlich groß.”
    „Der ganze Stolz der Stadt.”
    Wenn man vom Pier absieht, dann ist dieses Stadion so ziemlich alles, was Oceanside zu bieten hat. Wann immer hier Sportveranstaltungen stattfinden, trifft sich alles, was Rang und Namen hat, um die Sportler zu Bestleistungen anzufeuern. Oft haben sie hier meinen Namen gerufen, wenn ich als Erste über die Ziellinie gerannt bin.
    „In Colby gibt es nur Football.”
    Jared sieht sich beeindruckt um. Gut möglich, dass es das erste reine Track and Field-Stadion ist, das er besucht. Leider kann ich ihm keine ausverkauften Sitze präsentieren, aber in meinem Kopf höre ich das Jubeln der Menge und das schnelle Atmen der Konkurrenten, wenn ich an ihnen vorbeigezogen bin. Simon hat immer gesagt, ich wäre schneller gewesen, als der Wind.
    „Hier habe ich meine größten Triumphe gefeiert.”
    Den Stolz in meiner Stimme habe ich eigentlich immer vermieden, aber jetzt drängelt er sich mit jedem Wort weiter in den Vordergrund.
    „Ich war State Champion!”
    Während ich das sage, mache ich einen kleinen Knicks und sehe die Überraschung in Jareds Gesicht.
    „Du bist eine Sportskanone?”
    „Sieht man das nicht?”
    Er folgt meiner unausgesprochenen Einladung und nimmt meinen Körper etwas genauer unter die Lupe. Sein Blick streift meine Beine und zaubert ein angenehmes Kribbeln auf meine Haut, das stärker wird, je länger er mich in Augenschein nimmt. Himmel, als wäre es nicht schon heiß genug. Und das um diese Uhrzeit.
    Auf dem Weg hierher habe ich irgendwo am Himmel einen Blitz gesehen. Wenn wir Glück haben, erreicht uns das Gewitter auch noch und sorgt für die ersehnte Abkühlung. Gerade jetzt könnte ich eine gebrauchen, denn so wie Jared mich ansieht, sein sanftes Lächeln, das er nicht verheimlichen kann – es macht mich fast wahnsinnig. Endlich treffen sich unsere Blicke wieder.
    „Sehr beeindruckend …”
    „Ich war schneller, als jedes Mädchen im Staat. Sogar manche Jungs haben aufgegeben.”
    „Jetzt übertreibst du.”
    Kurz klopft es heftig in meiner Brust. Dann schießt es durch meine Adern. Ein vergessenes Gefühl. Das musste ich nicht mal unterdrücken oder wegschließen, es war einfach nicht mehr da. Ich hielt es für tot. Aber jetzt fühlt es sich viel zu lebendig an, als dass es ausgestorben sein könnte. Langsam drehe ich mich zu Jared, der neben mir auf der Tartanbahn steht und sich umsieht. Ihn nicht hinter der Theke zu sehen, in einem Oceanside-T-Shirt und mit einem Lächeln, das er die ganze Fahrt über getragen hat – dieses Bild gefällt mir ausgesprochen gut. Zu gut. So gut, dass ich übermutig werde. Ich trete einen Schritt auf ihn zu und verkürze den Abstand zwischen uns, der mit jeder Minute, die wir zusammen verbringen, kleiner geworden ist. Fast könnte ich ihn berühren, und ich brauche meine ganze Willenskraft, es nicht zu tun.
    „Bis zum Ziel. Ich schlage dich.”
    Er dreht sich zu mir und sieht zu mir runter, als sich ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitet. Jareds spontanes Lächeln ist wunderschön. Es verzaubert und entführt meine Gedanken an Orte, die ich zu lange nicht mehr besucht habe. Wenn er mich weiter so anlächelt, kann ich für nichts mehr garantieren. Als ob man im

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