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Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsbeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Price
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kann. Es ist meine Standardreaktion auf diese Frage. Mein Körper scheint darauf konditioniert zu sein, er reagiert ganz ohne meine Kontrolle. Bisher haben sich Leute mit dieser Antwort immer nur zu gerne abgefunden. Weil niemand wirklich wissen will, wie es einem geht. Es ist zu einer Floskel geworden. Nur Jared scheint da anders zu sein. Er glaubt mir nicht, das verrät sein prüfender Blick.
    „Lynn, manchmal wünschte ich mir, du würdest zur Abwechslung mal ehrlich sein.”
    Das falsche Lächeln auf meinem Gesicht verrät mich, denn ich gebe mir nicht mal sonderlich große Mühe, um das zu vertuschen.
    „Mir geht es gut.”
    „Lynn …”
    Ich unterbreche ihn schnell, bevor er wieder etwas sagen kann, was genau richtig ist, und was ihn nur noch anziehender macht. Er macht es mir auch so schon schwer genug, mich nicht in ihn zu verlieben.
    „Keine Sorge, Jared.”
    Seine Augen mustern mich noch immer, aber er gibt nach und nickt langsam. Vielleicht weil er merkt, dass ich nicht darüber reden will. Auch nicht mit ihm.
    „Wir waren früher mit dem Boot draußen.”
    Meine kleine Notlüge scheint ihn zu beruhigen. Die Faszination für den Ozean hat wieder Besitz von ihm ergriffen, als er sich weiter zu mir lehnt.
    „Du hast ein Boot?”
    Fast muss ich lachen, wenn ich an die Boote meines Vaters denke. Er scheint sie zu sammeln, aber er wird sie wohl nur als willkommenen Anlass betrachten, um mal seine schicken Segelschuhe ausführen zu können. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass er jemals wirklich eines der Boote aus dem Hafen gefahren hat.
    „Mein Freund hatte ein Boot.”
    Denn eigentlich waren wir immer mit Simons Boot draußen. Es war klein und es war alt. Es war perfekt. Es war alles, was wir brauchten. Einmal damit um die Welt zu schippern, das klang immer so verlockend. Und eines Tages wollten wir …
    „Dein Freund?”
    Oh, verdammt! Wieso kann ich bei Jared nicht mehr klar denken? Ich erzähle ihm Dinge, die tatsächlich so passiert sind. Die ich tatsächlich erlebt habe. Es sind keine Lügengeschichten, die verwirren sollen. Es ist die Wahrheit.
    „Ja.”
    Er nickt, und das Blau seiner Augen scheint sich kurz zu verdunkeln. Ich sollte es zumindest erklären, bevor er Spekulationen anstellen kann …
    „Lynn?”
    Verdammt noch mal, da bin ich immer mal wieder in Oceanside und sehe so gut wie keinen aus meiner alten Schule – und ausgerechnet jetzt, mit Jared, laufe ich in eine Parade aus ehemaligen Mitschülern. Doch als ich meinen Blick hebe, um zu erkennen, wer mich da anspricht, ertappe ich meine Mundwinkel dabei, wie sie sich zu einem Lächeln nach oben verziehen.
    „Jimmy?”
    Außer Simon gab es nur sehr wenige Leute an der Highschool, die ich mochte. Jimmy Boyd gehört auf jeden Fall dazu. Für eine kleine, aber schöne Weile, waren wir sogar ein Paar. Jimmys Humor und seine Freundschaft zu Simon haben es leicht gemacht, sich in ihn zu verlieben. Seine großen, braunen Augen, die immer ein bisschen funkeln, als würde er einen Streich planen, sind noch immer so beeindruckend wie damals. Das Kinn ist etwas kantiger geworden und die Haare dafür kürzer. Er sieht gut aus.
    „Das ist ja verrückt, Lynn! Wohnst du wieder hier?”
    Jimmy ist eine der wenigen fröhlichen Erinnerungen, die ich noch mit Oceanside verbinde. So stehe ich auf und nehme ihn fest in den Arm. Er erwidert meine Umarmung, und kurz meine ich zu spüren, dass auch er an Simon denkt. Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein, vielleicht auch nicht. Er drückt mich jedenfalls fest an sich und küsst meine Wange.
    „Nein, ich wohne in Boston, aber ich … besuche meine Eltern.”
    Eigentlich besuche ich Simon. Als wir uns voneinander lösen, wirft er Jared einen kurzen Blick und ein Lächeln zu.
    „Jimmy Boyd.”
    Jared nimmt seine ausgestreckte Hand an, aber er sieht nicht besonders begeistert aus.
    „Jared Parker.”
    „Jared wohnt auch in Boston, er hat mich hergefahren.”
    Ich kann es selbst nicht sofort verstehen, woher eigentlich das Bedürfnis kommt, ihm zu erklären, dass ich mit einem anderen Mann hier bin. Aber Jimmy soll nicht denken, dass ich … wie auch immer. Jared scheint die ganze Situation unangenehm. Nicht so wie im La Mer . Anders. Intensiver. Jimmy sieht etwas ratlos zu mir und zuckt die Schultern.
    „Ich bin bis nächste Woche bei meinen Eltern, bevor es wieder nach Kalifornien geht.”
    „Du bist also wirklich an die Stanford University gegangen?”
    Jimmy nickt und strahlt

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