Make it count - Gefühlsbeben (German Edition)
nicht, um noch einen Blick auf seinen nackten Körper zu werfen. Ganz sicher nicht. Doch das Brennen in meinem Körper kann ich nicht abstreiten, als ich an der Tür zum Gästebad klopfe. Ich höre das Wasser der Dusche laufen. Er wird mich nicht hören können. Mit zittriger Hand schiebe ich die Tür auf.
Jared steht unter der Dusche, das Wasser läuft über seinen Rücken. Mein Blick bleibt an den vielen Wasserperlen hängen, die sich tanzend einen Weg über seine Haut suchen. Mein Herz hämmert gegen meine Rippen, das Atmen fällt mir schwer und vor meinem inneren Auge tanzen kleine Lichter. Noch nie war ein nackter Rücken erotischer als in diesem Moment. Ich halte die Handtücher in meiner Hand fest an mich gedrückt und wage einen Schritt ins Innere, um sie neben das Waschbecken zu legen. Dabei kann ich meinen Blick nicht von Jared nehmen und stolpere gegen seine Schuhe.
Überrascht dreht er sich zu mir um.
Ich will etwas sagen, aber bekomme keinen Ton heraus. Alles ist still. Bis auf das Knistern zwischen uns und das Prasseln der Wassertropfen. Ich spüre meinen Puls überall. Unsere Blicke halten sich aneinander fest, während ich den viel zu lockeren Knoten meines Handtuchs fest umklammere. Ein Teil in mir will gehen, weil der letzte Moment dafür gleich verstrichen sein wird. Gleich wird es kein Zurück mehr geben. Mein rasender Herzschlag lässt meine Brüste vibrieren. Ich spüre, wie meine Brustwarzen gegen den Frotteestoff reiben und sich langsam zusammenziehen, während die Gänsehaut sich auf meinen Beinen ausbreitet. Er ist nackt. Splitterfasernackt. Mein Blick löst sich von seinem und wandert von Jareds Gesicht über sein Kinn, den Hals entlang bis zu seinem Schlüsselbein. Obwohl sich meine Fantasie ausgiebig mit Jareds Körper beschäftigt hat, macht es mich geradezu fertig, ihn jetzt so zu sehen. Die Hitze zieht sich aus meinen Armen und Beinen tief in meinen Unterleib und hinterlässt ein seltsam kaltes Gefühl. Mein Blick streift über seine Haut, die sich über seine Brustmuskeln spannt, über die Kette, die er sogar jetzt noch trägt, den trainierten Bauch und folgt der dunklen Linie aus Haaren. Ich schlucke hart. Auch wenn mein Blick wieder zurück zu seinem Gesicht schnellt, bleiben meine Gedanken abgelenkt. Meine Wangen glühen und meine Finger zittern. Jareds Blick durchdringt mich, das Blau seiner Augen brennt auf meinem Körper. Seine Gedanken blitzen mir entgegen. Irgendwo da draußen ertönt ein Donner. Und während sich draußen das Gewitter entlädt, hält mich ein unsichtbares Band davon ab, wieder zu gehen. Die Funken sprühen in meinem Kopf und meinem Bauch. Ohne mich aus den Augen zu lassen, macht er einen Schritt auf mich zu, streckt mir die rechte Hand entgegen und wartet. Er hat mich. Er hat mich seit dem Moment auf den Gleisen. Das Wasser läuft seinen Körper hinunter, über seinen Bauch. Ich versuche, ruhig zu atmen, aber das Adrenalin lässt mich nicht dazu kommen. Einzelne Tropfen sammeln sich in seinen Wimpern und laufen über seine Wangen. Er wischt sich die nassen Haare mit der linken Hand aus der Stirn. Wenn ich das jetzt tue, werde ich mich in ihm verlieren. Ich werde fallen. Und es ist mir egal. Langsam lege ich meine Hand in seine und lasse es zu, dass er mich sanft an sich zieht. Er legt seine Hand auf meine, die sich noch immer verzweifelt an den Knoten vor meiner Brust festklammert – dann lasse ich los. Mit dem Handtuch fällt der letzte Zweifel. Ich sehe Jared tief in die Augen. Ich falle in das Blau, das mich verführerisch anfunkelt und vertraue darauf, dass er mich auffangen wird. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und ziehe mich an ihm hoch. Jared legt seine Arme um meine Hüfte. Ich spüre die Wärme seiner Haut, spüre seinen Herzschlag und die Gänsehaut auf meinem Körper, die sich wie ein Feuer ausbreitet. Die Wassertropfen, die sich zwischen unseren Körpern verteilen. Seine Lippen sind nass, die Bartstoppeln reiben an meinem Kinn. Als seine Zunge meine Lippen teilt, taumeln wir einen Schritt rückwärts. Unzählige Wassertropfen prasseln auf meine Haut, als würden sie versuchen, das Feuer zu löschen, das in mir brennt. Sie fallen auf meine Augenlider, meine Wangen, während er an meinen Lippen saugt und mich fest an sich zieht. Er ist mir so nahe, wie noch keiner vor ihm. Und damit meine ich nicht körperlich. Das hier ist anders. Seine Hände, die meinen Körper erforschen, so als würden sie genau wissen, was ich will. Nicht zu
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