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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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. . soll er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst! Es war schließlich seine Idee . . .«
    »Dann ist es dir ganz recht so?«
    »Irgendwo schon! Ich hätte bloß . . .« Irgendwas kitzelte mich am Auge. »Natürlich war ich auch einverstanden . . . Ich fand die Vorstellung ganz schön, aber . . . ich finde das jetzt einfach total Scheiße! Wie kann er nur? Ich hatte einen Haufen Pläne, verstehst du? Mit ihm zusammen . . .« Das Kitzeln am Auge fühlte sich feucht an.
    »Weiß er von . . . deinen Plänen?«
    »Ja, klar! Es waren ja unsere Pläne! Wir haben ab und zu über unsere Zukunft geredet, unsere Jobs, die Möbel, die wir uns kaufen wollten, ob das klappen würde mit dem Zusammenwohnen, diesen Alltag miteinander leben, weißt du? Wir haben aber noch nicht über alles geredet . . . zum Beispiel Kinder oder so. Das soll man nicht überstürzen. Aber ich bin beinahe dreißig, da muss man schon mal anfangen, an solche Dinge zu denken! Sie auszuprobieren – das Zusammenleben, meine ich . . .«
    Leandra sah mich prüfend an. »Es ist also so eine Art – Experiment? Weil du irgendeine Uhr ticken hörst?«
    »Nein! Nein, so kannst du das nicht sagen. Das klingt ja, als wäre es egal, mit wem ich das veranstalte. Aber das ist es nicht . . .« Ich wischte mir energisch über die Augen.
    »Also geht es um Sven, ja? Er ist derjenige, mit dem du dein Leben verbringen möchtest, zumindest einen ganzen Teil davon?«
    »Ja, natürlich!« Jetzt kamen ein paar mehr Tränen. »Nein! Wenn er sich so benimmt, natürlich nicht! Da hat er sich ja schon disqualifiziert als . . . das Experiment ist dann schon gescheitert! Oder? Zwei Tage vor dem Umzug, undwo ich weg muss! Ich hätte nie gedacht, dass er so mies sein kann!«
    »Du musst weg, ja?«
    Also, manchmal wurde sie mit ihren Fragen richtig unangenehm.
    »Ja klar, irgendwie schon! Meine Mutter braucht mich wirklich! Für ein paar lächerliche Tage! Und wenn er mich bloß gefragt hätte, vielleicht einfach darum gebeten , dass ich bleibe, dann hätte ich ja vielleicht meiner Mutter noch abgesagt! Aber so – ruppig und als Befehl?! Und dann hat er aufgelegt und nicht wieder angerufen!« Ich schniefte und nahm einen großen Schluck von meiner Margarita.
    »Wäre es das nicht wert, die Sache in Ruhe mit ihm zu besprechen? Nicht am Telefon, sondern persönlich?«
    »Nein! Das hat er ja gar nicht verdient. Und mein Chef hat auch gesagt, ich soll ihn zappeln lassen . . .«
    Leandra sah mich nur an.
    »Aber ich vermisse ihn jetzt schon!« Ich blickte trübsinnig in mein Glas. »Wie er mich ansieht, wenn . . . Hab ich dir schon erzählt, dass er morgens kurz nach dem Aufwachen besonders gut aussieht? Das kann man von mir nicht gerade behaupten! So sollte man einfach nicht auseinandergehen . . .«
    »Na – dann mach’s doch nicht. Red mit ihm. Jetzt.«
    »Wie?« Ich starrte sie verständnislos an.
    »Wo ist er jetzt, normalerweise?«
    Ich warf einen raschen Blick auf meine Uhr. »Halb neun – er hat, glaube ich, donnerstags bis neun Dienst. Am Funkturm . . .«
    »Das kann man schaffen . . . Du wartest am Ausgang auf ihn, und ihr redet.«
    »Aber du ! Der Abend mit dir ist mir auch wichtig – wir sehen uns doch nur zwei-, dreimal im Jahr!«
    »Na, ich komme mit! Ich warte in der nächsten Kneipe,bis ihr euch ausgesprochen habt, und dann gehen wir noch auf einen Absacker in mein Hotel.«
    Ach, was war sie doch für ein Goldstück! Manchmal hatte sie einfach so praktische, hilfreiche Ideen. Ich verzieh ihr all ihre Fragen.
    »Und das ist kein . . . ›Einknicken‹? Kein ›zu Kreuze kriechen‹?«, fragte ich der Form halber.
    »Was willst du? Deinen Stolz pflegen oder mit dem Gefühl nach New York fliegen, dass du noch einen Freund hast?!«
     
    Ich wollte das Gefühl, keine Frage. Daher standen wir eine knappe halbe Stunde später vor dem Rundfunkgebäude in der Masurenallee, Svens Arbeitsplatz. Leandra hatte mich von der U-Bahn bis hierher begleitet und wollte wieder zurück zum Kaiserdamm marschieren, sobald wir ihn erspäht hatten.
    Es war relativ einsam hier draußen, aber ab und zu spazierte eine einzelne Gestalt über das Gelände oder an uns vorbei.
    Wir quatschten über dieses und jenes, hauptsächlich über Leandras Möglichkeiten in Bezug auf Herrn Morgenthal, einen Kollegen aus dem Marketing. Herr Morgenthal hatte einen gut gestalteten Musculus Trapezius und grüne Augen, was Leandra besonders anziehend fand. Ich hakte nach, was sie sich denn von Herrn Morgenthal,

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