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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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zu ordnen. Gut, ich hatte hier gewisse unerwartete Probleme, aber die würde ich schon in den Griff kriegen. Die Männer waren ja nicht aus der Welt verschwunden, sondern nur aus dem Büro. Denise allerdings hatte nun wirklich allmählich das Recht zu erfahren, welche Typen sich für sie interessierten. Es wunderte mich ohnehin, dass sie so lange stillgehalten hatte. Meine Mutter hielt nichts davon, den Leuten allzu früh allzu viel über ihre dates zu verraten, aber weder von »allzu früh« noch von »allzu viel« konnte inzwischen noch die Rede sein.
    Weil Denise mich so erwartungsvoll ansah, begann ich einfach zu plappern. »Denise, wir haben ein Problem mit dem Computer. Um ehrlich zu sein, er hat uns die gesamte Terminliste gelöscht, und wir müssen jetzt von vorn anfangen . . .«
    »Ach du Scheiße«, konstatierte Denise treffend. Sie machte ein ziemlich entsetztes Gesicht. »Heißt das, meine ganzen Männer sind weg !?«
    »Um Gottes willen, nein, nein! Wir sitzen schon dran, keine Sorge! Es ist bloß ein bisschen mühsamer, die Namen und Termine wieder . . . zusammenzustellen! Aber irgendwo sind . . . also wir haben ja alle Daten in den Ordnern. Es ist eigentlich nur, dass . . . wir können euch so schnell keine Liste geben . . .«
    Denise steckte den Schreck ganz gut weg. »Ehrlich, ich dachte schon . . .! Aber eigentlich hätte ich doch mal gerne gewusst, wen ich da kriege. Ich weiß bis jetzt nicht, wen deine Mutter für mich ausgesucht hat.« Sie zog einen kleinen Flunsch.
    »Ja, das ist klar – und es tut mir auch wirklich leid! Aber überleg mal: Wenn du zu lange vorher weißt, wen du treffen wirst, dann machst du dich vielleicht vorher schon ganz nervös!« Ich improvisierte, aber je länger ich redete, desto richtiger fühlte es sich an. »Dann steigerst du dich vielleicht rein in irgendwelche Erwartungen oder glaubst, er sähe viel besser aus als in Wirklichkeit, weil das Foto ein bisschen geschönt ist! Wenn du nichts weißt, wenn du völlig ahnungslos in das date hineingehst – ich meine jetzt nur mal so –, dann wäre es vielleicht das Allerbeste! Man wäre völlig entspannt und cool, weil man ja nichts Besonderes erwartet! Der Typ könnte gut sein, oder auch nicht so gut – du lässt dich einfach überraschen, und so ganz entspannt kommst du selbst am besten rüber! Da könnte auch was dran sein, findest du nicht?!«
    Denise sah mich interessiert an. »Vielleicht schon«, sagte sie nachdenklich. »Man wär wirklich viel entspannter. Die Männer in den Katalogen da – von Mr.   Right –, na, da fand ich den einen oder anderen schon ganz süß. Und wenn ich jetzt wüsste, den da triffst du gleich, und er hat so ein klasse Grübchen am Kinn, dann geht einem ja schon der Arsch auf Grundeis vielleicht.« Sie kicherte.
    »Genau!«, stimmte ich ihr zu. »Wobei ihr die Liste natürlich vorher kriegt, ganz klar. Du kannst dir ja dann überlegen,ob du überhaupt reinschauen willst. Blind dates – das ist doch das Coolste, oder?!«
    Bevor ich mich noch weiter darüber auslassen konnte, dass Listen im Voraus ja das Allerlangweiligste wären, kamen die anderen von draußen herein. Sie waren einmal um den Block gegangen, hatten das Gebäude von außen gefilmt und sich Hoffnungen gemacht, dass ich dem Computer endlich etwas abgerungen hätte.
    Es fiel mir schwer, sie zu enttäuschen. Ich entschuldigte mich lang und breit und versprach Listen, Fotos und Daten für den Nachmittag. Die Leutberger war nicht amüsiert und auch Biggy im Grunde unzufrieden, aber da ich wenigstens Denise auf meiner Seite hatte, gaben sie irgendwann Ruhe.
    Ununterbrochen weiter plaudernd, bugsierte ich sie draußen schließlich in ein Taxi. Ich hatte ihnen gesagt, sie sollten auf Kosten von Matches irgendwo Mittag essen, damit sie vielleicht etwas gnädiger gestimmt wären.
    Als wäre ich ihre beste Freundin, wisperte Denise mir zum Abschied strahlend zu: »Jetzt kauf ich mir was richtig Dolles bei Bloomingdale’s.«
    Neiderfüllt und schuldbewusst zugleich sah ich ihnen nach.
    Ich musste leider noch ein bisschen arbeiten.

Um es kurz zu machen: Wir brauchten drei Stunden, Brooke und ich, bis wir wieder anständige Termine für die beiden Tage zusammengetragen hatten.
    Leider blieben drei der von meiner Mutter ausgesuchten Typen verschwunden, darunter auch Don und Ernesto, ausgerechnet die beiden für heute. Es war, als hätte es sie nie gegeben: sie schienen nie Fragebögen ausgefüllt, nie ihre Telefonnummer hinterlassen

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