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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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Allerdings leichtsinnig, dachte ich, keine Sperre und kein Passwort als Schutz einzubauen. Jeder Dahergelaufene konnte sich hier am Computer des Firmeninhabers austoben!
    Ich wollte mich gerade wieder aufrichten, noch eine Bohne nehmen und den Raum verlassen, als mein Blick an einem winzigen Schriftzug hängen blieb. Matches Worldwide stand da, unter einem gelben Ordner-Symbol.
    Obwohl ich von Natur aus so neugierig gar nicht bin, hielt ich jetzt doch inne. Es war ganz spannend und sicherlich im Interesse meiner Mutter, zu wissen, was die Partnerfirma über Matches dachte und schrieb. Ich würde nur einen ganz kurzen Blick . . .
    Ich ließ mich auf den Stuhl des Chefs gleiten und klickte den Ordner an.
    Zuerst stieß ich auf einige Word-Dokumente – ein paar harmlose, langweilige Briefe, dann den Entwurf zu einem Memo, das offenbar an die Mitarbeiter von Mr.   Right gerichtet war. Darin schrieb »Max«, dass die massiven Beschwerdenüber Brooke jetzt doch Konsequenzen haben und Matches aus dem internen Netzwerk hinausgekickt werden würde. Dann schrieb er noch etwas von »Respekt« und »Umgangsformen« – ich verstand nicht jede Wendung; mein Englisch war gut, aber so exzellent auch nicht – und schloss mit der Anweisung, die »doofen Deutschen« in ihrem Kämmerchen von nun an nicht mehr zu beachten.
    Sollte das ein Scherz sein?! Wie konnte dieser Typ es wagen, so über uns zu reden?! So sah er das also mit Partnerschaft und gegenseitigem Vertrauen – intern zog er über uns her, was das Zeug hielt. Und er hatte Katherine bestimmt nur wegen des Fernsehens heute ins Büro geschickt, um sicherzustellen, dass er nicht schlecht dabei wegkam. Katherine hatte ihn wahrscheinlich benachrichtigt, dass das Fernsehteam bereits wieder abgezogen war, und da hatte »Max« es nicht mehr für nötig gehalten, noch zu kommen . . .
    Ich war sauer. Fünf giftgrüne jelly beans auf einmal mussten daran glauben.
    Dann klickte ich die erste der beiden Adressdateien an, die noch in dem Ordner waren. Es handelte sich um eine Datenbank-Datei, und ich hatte schon vor dem Aufmachen ein komisches Gefühl.
    Es war eine Liste der deutschen Kunden meiner Mutter; sie war auch in Deutsch geschrieben und trug ein Datum von vor etwa vier Monaten. Was machte die hier? Bediente sich Mr.   Right etwa heimlich dieser Daten? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen; Brooke hatte doch gesagt, der Austausch fände nicht mehr elektronisch statt, sondern in Papierform . . .
    Der Sache würde ich später nachgehen, das nahm ich mir vor. Jetzt würde ich mir noch die zweite Kartei ansehen.
    Und ich traute meinen Augen kaum.
    Da war sie – die umfangreiche, gut bebilderte und ziemlich aktuelle Datei mit den amerikanischen Kunden meiner Mutter, die ich eigentlich auf dem Computer von Matches erwartet und die Brooke heute Morgen dort noch vergeblich gesucht hatte! Hier war sie – fein säuberlich unterteilt in Männlein und Weiblein, mit Suchkategorien für »Alter«, »Einkommen« und »ethnische Herkunft«, mit guten Fotos und einer Menge Einträgen. Sie war zwar in Englisch und enthielt daher eine Menge kryptischer Vermerke wie »med.-w.« und »5ft.10«, aber ich konnte die Kategorien erkennen und mir mit ein bisschen Mühe einen Reim darauf machen.
    Mit dieser Datei hätten wir in Minutenschnelle unsere Männer gehabt und antelefoniert!
    Wie zum Teufel kam sie hierher, auf den Computer der anderen Firma?!
    Hier war etwas faul, das war suppenklar.
    Ich überlegte fieberhaft, während ich eine der lila Bohnen anlutschte. Diese Kartei brauchte ich, dringend; Brookes Ordner konnte man dagegen in der Pfeife rauchen. Aber ohne Netzwerk konnte ich sie nicht überspielen, und mit dem Kopieren auf CDs kannte ich mich nicht aus. Außerdem hatte der Oldtimer in unserem Kämmerchen womöglich gar kein CD-Laufwerk; er sah eher so aus, als würde er nur Disketten akzeptieren. Das ließ nur eine Möglichkeit offen: Ich musste mir die ganzen verdammten 211 Seiten ausdrucken; dann hatte ich wenigstens vorläufig etwas in der Hand. Meine Mutter würde sich dann weiter darum kümmern müssen, wenn sie wieder Zeit hatte . . .
    Also hievte ich mich aus Mr.   Brannigans bequemem Sessel, schlich in den Flur und lauschte. Überall war es totenstill. Den Druckerraum hatte ich vorhin gefunden, und dorthin eilte ich jetzt. Ich schaltete alle fünf Drucker ein und zur Sicherheit auch noch die beiden großen Kopierer– man konnte nie wissen. Dann eilte ich wieder ins

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