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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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entschuldigen.«
    Die Frau gab einen Laut von sich, der nach einem leisen Lachen klang. »Na, da wünsche ich Ihnen aber Glück. Wissen Sie, ich bin seine Schwester und kenne ihn seit seiner Geburt, und eins kann ich ihnen versichern: Don ist nachtragend, leider. Aber Sie können es gerne versuchen; vielleicht finden Sie den richtigen Schalter!«
    Das war ja sehr ermutigend. »O Gott . . . Entschuldigung, ich meinte, ja, ich will es gerne versuchen. Können Sie ihn . . .«
    »Er ist nicht da, tut mir leid! Aber ich gebe Ihnen seine Handynummer, falls Sie die nicht schon haben. Er ist beim Sport, aber er geht meistens trotzdem dran – Geschäftsmann eben, Sie wissen schon.«
    Sie gab mir die Nummer und wünschte mir nochmal viel Glück. Mir war ziemlich mulmig zumute, als ich auflegte. Solche Sachen lagen mir echt nicht, noch weniger als Leute verkuppeln! Ich brauchte ein bisschen Zuspruch, sonst würde ich das nicht schaffen, ein bisschen Trost und ein paar aufmunternde Worte.
    Mir fiel ein, dass ich ja einen Freund hatte. War ein Freund nicht genau dafür da? Sven befand sich zwar auf der anderen Seite der Erdkugel, aber jetzt würde ich ihn aktivieren. Nur ganz kurz, und dann würde ich Don anrufen.
    Ich hieb die deutsche Vorwahl und dann Svens Nummer in die Tasten und wartete mit angehaltenem Atem, als wäre ich in wenigen Augenblicken gerettet.
    »Mm?« Er war tatsächlich gleich am Apparat!
    »Sven, Gott sei Dank, ich bin’s, Nora! Ich bin ja so froh, dass du da bist – es ist so schrecklich hier, alles mögliche geht schief, und ich musste dich einfach anrufen, egal, wie viel’s kostet . . . Sven? Ich hab dich doch nicht geweckt, oder? Es ist doch mitten am Nachmittag bei euch, oder?«
    »Also, Sven hast du nicht geweckt, aber mich.«
    Ich zuckte zurück. »O Gott . . . äh, wer ist das? Benno? Hab ich etwa . . . o Scheiße.«
    »Du sagst es. Ich hab morgen eine Klausur und hab gestern Nacht noch gelernt, so ist das nämlich. Und Sven wohnt hier nicht mehr, seit gestern, um genau zu sein. Gerade du solltest das eigentlich wissen, oder?«
    »Ja. Scheiße, das tut mir leid. Entschuldige, Benno. Ich . . . es ist nur so, dass ich ein bisschen durch den Wind bin und . . . Mist.«
    »Ist New York doch nicht so toll, wie du dachtest? Da wärst du vielleicht besser hiergeblieben und hättest beim Umzug geholfen. Mir tut jetzt noch der Rücken weh.«
    Was sollte das denn jetzt? Benno schien zu denken, er hätte Probleme . . . Ich entschuldigte mich nochmal, obwohl ich Benno am liebsten gesagt hätte, was er mich mal könne. Dann hackten meine Finger schon die ersten Ziffern von Svens Handynummer ein. Während ich dem Tuten quer über den Atlantik lauschte, legte ich frech meine Beine auf Katherines Schreibtischplatte. Es war eine Wohltat für meine Füße, die mir die Wildlederstiefelchen von gestern immer noch übelnahmen.
    Und endlich war Sven dran.
    Ich heulte mich ein bisschen aus, aber er sagte kaum etwas. Als ich ihm von dem Betrug der Partnerfirma erzählte, brummte er missbilligend. Als ich von den missglückten dates berichtete, sagte er, so ein Job als Verkupplerin sei ja ätzend.
    »Ach – hast du die FlycamTwo schon gekriegt?«, fragte er.
    »Die . . .? Nein, noch nicht. Ich hatte ja kaum Zeit, zwischendurch mal was zu essen .«
    »Hm. Du darfst dir das nicht gefallen lassen, Nora. Von deiner Mutter nicht und von den anderen auch nicht. Die haben einfach nicht die Verabredung eingehalten und dir die ganze Arbeit aufgehalst . . .«
    »Aber ich kann doch nicht einfach alles stehen und liegen lassen und shoppen gehen! Jetzt stecke ich nun mal mitten drin. Und jetzt muss ich diesen Typen anrufen und mich entschuldigen . . .«
    »Dann lass es doch einfach, wenn du nicht willst. Bleibcool, Baby. Und schau mal bei J & R wegen der Kamera, Martin hat gesagt, die hätten die größte Elektronik-Auswahl in New York und wären nicht so teuer. Findest du den Laden?«
    »Hm«, sagte ich. Seine blöde Kamera ging mir auf die Nerven.
    »Prima. Ich muss jetzt los, ich hab heute Sondereinsatz, am Sonntagnachmittag, stell dir das mal vor! Und hier ist noch nichts ausgepackt; ich finde mein Rasierzeug nicht. Hast du vielleicht ’ne Ahnung, wo wir das eingepackt haben?«
    »Nein, weiß ich jetzt nicht.« Ich zögerte einen Moment, irgendwie unglücklich. »Dann mach’s gut, ja?!«
    »Na, wird schon gehen. Zwei Stunden Pressekonferenz, ätzend! Das Bett steht auch noch so blöd hier, das müssen wir noch ändern, wenn du

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