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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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welchen der tollen Männer sie denn noch einmal treffen sollte.
    Raf wartete, wie immer, draußen im Bus auf uns. Als er uns aus dem Café kommen sah, mit unseren betretenen Gesichtern, machte er sich sogar ausnahmsweise die Mühe, auszusteigen und die hintere Schiebetür für uns zu öffnen.
    »Was machen wir denn nun?«, fragte Denise. Sie blieb vor der offenen Tür stehen und schaute mich an.
    »Ja«, sagte die Leutberger. »Was jetzt?« Zwischen ihren gezupften Augenbrauen stand eine kleine, hartnäckige Falte. Die würde sie auch mit einem ganzen Kanister Botox nicht mehr wegkriegen, dachte ich, die gehörte zu ihrer Seele.
    »Wir können . . .«, sagte ich zaghaft, »wir können ja noch ein bisschen Sightseeing machen oder . . .«
    »Ach nee«, meinte Biggy. »Irgendwie haben wir andere Sachen im Kopf, oder? Auf so was könnte ich mich jetzt gar nicht konzentrieren.«
    Denise nickte. Ausnahmsweise meldete sich jetzt die schweigsame Esther zu Wort.
    »Wie wäre es mit einer Single-Bar oder so was?!«
    Ihre Chefin verzog das Gesicht. »Hatten wir doch gestern schon genug. Eine Party wäre das Richtige, so ein Lonely-Hearts-Schuppen, aber das hat Matches ja nicht im Programm.«
    Die Kritik war nicht zu überhören. Ich hätte ihr am liebsten gesagt, dass man keine teure Partneragentur brauchte, wenn man auf Lonely-Hearts-Partys ging, aber ich wollte unter keinen Umständen mit der Alten streiten.
    »Wir könnten . . .«, murmelte ich wieder. Ich hatte keine Ahnung, was ich vorschlagen sollte.
    Plötzlich trat Raf in unseren trübsinnigen Kreis; er hatte mit Peter das Equipment eingeladen und sich dabei mit ihm unterhalten.
    »Ladies!«, sagte er und lächelte breit. »Pete hat mir erzählt, dass Sie alle ein bisschen genervt sind. Na ja, ist klar, wenn einer nach dem anderen ein Flop ist!« Er zuckte die Achseln und grinste mich arglos an. »Aber da ist mir eine prima Idee gekommen – ich weiß nämlich, wie man’s macht, dass es einem wieder besser geht: Sie brauchen alle einfach ein ordentliches Stück Fleisch in den Magen! Das wirkt Wunder, sage ich Ihnen! Also lad ich Sie alle zum Barbecue ein, bei mir zu Hause, jetzt gleich!«
    Wir sahen ihn sprachlos an. Biggy berappelte sich als erste; die Idee von Essen gefiel ihr wohl.
    »Aber Raf, wir sind zu sechst, so viele Leute!« Ihr Englisch klang einfach süß. ( Raf, we are sssix, so much piieepel !)
    »Kein Problem, Mrs.   W., überhaupt keins! Wir grillen sowieso jeden Abend, Brenda und ich, und in der Tiefkühltruhe ist immer zu viel Zeug drin, seit die Kinder nicht mehr im Haus sind! Kommen Sie, rein in den Wagen, jetzt zeige ich Ihnen das wahre New York!« Und er wartete keine weitere Erwiderung ab, sondern lief um den Bus herum zur Fahrertür. Dabei zog er sein Handy aus der Tasche und drückte ein paar Tasten.
    Wir anderen sahen uns einen Moment an, aber eigentlich gab es nichts mehr zu besprechen. Jeder von uns hatte eigene Gründe, das Angebot klasse zu finden – die Leutberger und ihre Mannschaft vielleicht, weil sie echtes Lokalkolorit vor die Linse kriegen würden, die Westerwegs, weil es ordentlich was zu essen geben sollte, und ich, weil ich mir Ablenkung und daher eine Besserung der allgemeinen Laune versprach.
    Wir stiegen ins Auto, und kaum hatten wir die Tür geschlossen, verkündete Raf auch schon, dass alles in Butter sei. »Brenda, mein Eheweib, ist gespannt wie ein Flitzebogen! Sie sagt, sie schlachtet schon mal die Kuh!« Er wieherte, setzte mit großer Geste den Blinker und scherte auf die Fahrbahn aus.

Es war gegen acht, als wir vor Rafs Zuhause in Queens vorfuhren – einem schmalen, zweistöckigen Haus mit Holzvertäfelung, das genauso aussah wie alle anderen Häuser in der Straße. Sie unterschieden sich lediglich ein bisschen in der Farbe oder der Bepflanzung der handtuchgroßen Vorgärten, und sie lagen alle in einer endlosen Reihe direkt am Grand Central Parkway, einer der Hauptachsen vom Flughafen JFK in die Stadt. Es war ein beeindruckendes Bild, als wir ausstiegen: gefühlte zwanzig Fahrbahnen tosenden Verkehrs, selbst jetzt am Sonntagabend, sozusagen in Spuckweite des kleinen Häuschens. Hier vorne an der Straße war es so laut, dass man brüllen musste, um etwas zu verstehen.
    Aber Raf war stolz darauf, ein eigenes Haus zu haben. Er führte uns durch einen schmalen Durchschlupf neben dem Haus nach hinten, in den backyard . Dort war es lauschiger als vorne, und seltsamerweise hörte man den Lärm der Straße auch nur noch

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