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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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fragte mich Don und wandte seine aufmerksamen, hellblauen Augen nicht von mir. »Entspannen Sie sich. Man wird sie ja nicht entführt haben . . .«
    Brannigan!, dachte ich. Hatte er . . .? Nein.
    ». . . im schlimmsten Fall hat sie keine Lust, sich weiter mit mir zu beschäftigen. Womit ich leben kann – wenn Sie sich noch ein bisschen mit mir unterhalten.«
    War das möglich – flirtete er mit mir ?! Durfte das wahr sein?!
    Ich konnte mir nicht helfen, ich war sauer. Jetzt waren wir so nah dran gewesen, er hatte einen so guten Eindruck gemacht, sogar die Leutberger wäre dahingeschmolzen! Aber jetzt interessierte er sich gar nicht richtig für Denise, sondern fing an, mich anzubaggern! Heiliges Kanonenrohr! Und Denise war möglicherweise vor ihm davongerannt!
    Ich lächelte Don ein bisschen gezwungen an, aber bevor ich in die Verlegenheit kam, etwas zu sagen, tauchten Biggy und Esther wieder auf. Denise war nirgends zu finden, und wir sollten die Polizei rufen, meinte ihre Mutter.
    Peter hatte die Kamera wieder angeschaltet.
     
    Eine halbe Stunde später hatten wir immer noch keine Spur von Denise. Niemand vom Hotelpersonal hatte sie gesehen, wir hatten das gesamte Erdgeschoss abgesucht und waren sogar einmal um den ganzen Block gelaufen. Don hatte angeboten, einen befreundeten Detective der New Yorker Polizei anzurufen, aber der hatte erklärt, vor Ablauf von 24 Stunden nach Verschwinden einer Person könne man von offizieller Seite nicht tätig werden.
    Esther – die Verräterin – hatte die Leutberger informiert, und die war jetzt mit bleichem Gesicht und frischem Blazer wieder Teil unserer ratlosen Runde. Wir hatten uns eben nach den diversen Rundgängen wieder in der Bar niedergelassen – um uns zu beruhigen, wie Don sagte, und zu diesem Zweck noch ein Glas zu trinken.
    Er benahm sich allmählich wie der Anführer des ganzen Trupps, wie ich mäkelig feststellte. Das gefiel mir nicht, und mir gefiel auch nicht, wie unbeeindruckt er von Denises Verschwinden schien und wie er unauffällig dafür sorgte, dass er immer in meiner Nähe war. Er war überhaupt nicht mein Typ, verdammt nochmal!
    Als ich aufsah von meinem stummen Fluch, sah ich mich plötzlich Auge in Auge mit Mr.   Glitz.
    »Mr. . . . äh, was machen Sie denn hier? Jetzt schon?« Ich war richtig erschrocken.
    »Jamie! Ja, aber . . . ich hatte doch angerufen, und die nette Dame am Telefon sagte mir, das wäre in Ordnung, etwas früher zu kommen.«
    Ich fragte nicht weiter nach. Da war er nun mal, der zweite potenzielle Kandidat für Denise – und Denise war nicht da.
    Mr.   Glitz – Jamie – schaffte es, sich neben mich zu setzen, und beteiligte sich engagiert am Gespräch, nachdem er erfahren hatte, warum wir alle etwas durch den Wind waren.
    »Ach«, rief er, »etwa die junge Dame, die Sie mir vorstellen wollten?! Die ist verschwunden?«
    Don sah mich ein bisschen seltsam an, und ich wäre am liebsten überall gewesen, nur nicht hier. Ich spürte geradezu, wie unserem Sahneschnittchen der vermasselte Termin im »King’s Pub« wieder einfiel und dass er not amused war . . . aber andererseits, er sollte sich nicht so aufspulen, er interessierte sich ja kaum für Denise!
    Dafür beäugte er Mr.   Glitz genau, und er sah, was mir auch nicht lange verborgen blieb: Jamie fand mich nett.
    Zumindest grinste er mich die ganze Zeit an, beugte sich zu mir herunter (er war ziemlich groß) und wisperte mir etwas über den zweiten Brief, über Klageerhebungen und Millionen Dollar ins Ohr, und einmal legte er sogar seine Hand auf die meine, als er über eine meiner Bemerkungen lachte.
    Mir war nicht nach Lachen zumute. Ich überlegte, wie ich diese alberne Situation auflösen und mich wieder auf das Kernproblem konzentrieren konnte: dass eine Klientin von mir verschwunden war. Vielleicht sollte ich aufstehen und laut verkünden, ich müsse mal eben meinen Freund in Berlin anrufen, der mir heute noch gar nicht versichert habe, dass er mich furchtbar liebe und vermisse . . .
    »Entschuldigung, wer von Ihnen ist Miss Tessner?«
    Nein, nicht schon wieder irgendein fehlgeleiteter Mann! Aber es war nur der Barkeeper, der an unseren Tisch getreten war. »Miss Tessner? Der Portier hat angerufen; eben ist die junge Dame, auf die Ihre Beschreibung passt, draußen vor dem Hotel aufgetaucht.«
    Alle sprangen auf, sogar Don und Jamie, mitgerissen von der Woge der Erleichterung bei uns anderen. Biggy segelte bereits allen voran in Richtung Foyer.
    »Endlich!«, rief

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