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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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– verlangten von Brannigan zwei Millionen quasi sofort oder vier Millionen später, zackbumm, einfach so. Und das mit dieser, um es nett auszudrücken: dürftigen Beweislage. Aus irgendeinem Grund, den ich nicht kapierte, kam mir plötzlich das Bild von Joe und Edna in den Sinn, einträchtig untergehakt vor ihrem Laden.
    »Wie konnten Sie das einfach machen, ohne Rücksprache?«, fauchte ich.
    Jamie, der nervös auf seinem Stuhl herumrutschte, sagte hastig: »Aber ich habe mit Ihrer Mutter gesprochen, wussten Sie das nicht? Sie rief heute Morgen hier an, und da sie ja unsere Mandantin ist, eigentlich . . .«
    Ich stierte ihn an, fassungslos.
    Hatte sie ihn also doch angerufen, obwohl ich ihr geratenhatte, es zu lassen. Ohne wirklich den Durchblick zu haben oder in Ruhe zu überlegen, hatte sie den von mir rekrutierten Anwalt losgehetzt, und dieser Anfänger Jamie hatte sich auch noch begeistert in die Schlacht gestürzt . . .
    Ich verlangte, meine Mutter sofort zurückzurufen, aber irgendetwas war mit der Satellitenverbindung nicht in Ordnung; wir erreichten sie nicht. Ich war sauer und Jamie auf komische Art verzweifelt. Er ruderte mit den Armen und sagte, er würde ja gerne alles zurücknehmen, er könne es nicht aushalten, wenn ich böse auf ihn sei, aber er habe jetzt das Fax mit der Bevollmächtigung bekommen, meine Mutter sei jetzt die Mandantin . . .
    Wir einigten uns darauf, dass wir uns nicht einigen konnten. Mir war seine Vorgehensweise einfach zu forsch – wenn man so wollte: einfach zu amerikanisch. Dass Eliane Tessner gerne zwei oder vier Millionen gehabt hätte, war ja klar, aber wussten wir denn tatsächlich, was passiert war in den Räumen zwei Stockwerke tiefer?! Eine Menge sprach dafür, dass Brannigan tatsächlich ein Schurke war . . . aber was, wenn nicht?!
    Jamie bat mich, nicht weiter böse zu sein. Ob wir uns am Abend auf ein Glas treffen könnten, um wieder Freundschaft zu schließen? Er lächelte mich treuherzig an, aber ich ließ mich nicht erweichen.
    Ich fuhr wieder hinunter in unser Büro – und sah mich, kaum, dass ich die Milchglastür geöffnet hatte, einem wutschnaubenden Brannigan gegenüber. Er stand im Flur und brüllte in ein Telefon, und zu meiner ziemlichen Verwunderung hielt er dabei einen riesigen Strauß Rosen in der Hand. Als er mich sah, stockte er mitten im Satz. »Ich ruf wieder an«, knurrte er seinen Gesprächspartner an und trat einen Schritt auf mich zu. Seine dunklen Augen blitzten und an seinem Hals pulsierte zornig eine Ader. Hätte ich nicht gesehen, dass die schöne Katherine mit blassem Gesicht in der Tür des Chefbüros lehnte und nochzwei weitere Augenpaare aus einem anderen Raum herausspähten, hätte ich vielleicht Angst bekommen. Aber vor seinen Mitarbeitern würde er mir sicher keine auf die Nase geben – und dann waren diese Rosen auch so irritierend, so rot und wunderschön . . .
    »Da haben wir sie ja höchstpersönlich – Miss Ahnungslos und Unverschämt. Think big , ja?! Große Forderungen und große Blumensträuße und nur ein kleiner Verstand . . .«
    Ich schnappte nach Luft. Das war zu viel; so viele Beleidigungen in einem Satz hatte ich das letzte Mal in der 11. Klasse gehört, als Liane aus der Parallelklasse geglaubt hatte, ich hätte auf dem Schulfest ihren Freund angebaggert. Sollte ich ihn jetzt im Gegenzug auch beschimpfen?! Da würden mir ja eine Menge Sachen einfallen . . . Aber im Grunde wollte ich einfach nur hier weg.
    »Sie glauben anscheinend, Angriff wäre die beste Verteidigung, ja?!«, zischte ich. »Aber bis jetzt habe ich noch kein Wort darüber gehört, was Sie wirklich mit unserem Eigentum vorhatten! Haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten mir mit einer schönen Liebesgeschichte von zwei alten Leutchen, die Sie rein zufällig zusammengebracht haben, den Verstand vernebeln? Oder mich mit Rosensträußen kaufen ?!«
    Er setzte eine übertrieben verblüffte Miene auf. »Höre ich richtig?! Glauben Sie ernsthaft, diese Blumen wären von mir ?! Sie haben ja ein erstaunliches Selbstbewusstsein . . .«
    Beim Anblick eines Blumenstraußes, der mir vor die Nase gehalten wird, glaube ich tatsächlich, er sei für mich! Ich lief rot an.
    ». . . aber ich pflege ehemaligen Partnern, die mich verklagen wollen, nicht auch noch Geschenke hinterherzuwerfen! Ich stand leider neben der Tür, als der Bote kam – werden Sie glücklich damit!« Und er pfefferte mir denriesigen Strauß in die Arme. Ich fing ihn reflexhaft auf, wie einen

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