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Makers

Makers

Titel: Makers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Anderson
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Die beliebtesten Ideen kommen in die nächste Runde: die Entwurfsphase. Sowohl der Erfinder als auch die Profis von Quirky reichen Entwürfe ein. Der Entwurf, der die meisten Stimmen bekommt, gewinnt.
Über den Produktnamen, Werbeslogan, Funktionsumfang und andere Fragen rund um das Produkt wird jeweils gesondert abgestimmt (beziehungsweise darauf »Einfluss« genommen).
Die Ingenieure von Quirky optimieren den erfolgreichen Entwurf für die Produktion und arbeiten mit einer Fabrik zusammen, die das Produkt herstellt.
    Überall bei Quirky gibt es Countdown-Uhren und Wettbewerbe wie bei Kickstarter – das Ganze fühlt sich an wie ein Spiel. Man braucht nicht einmal eine eigene Idee, um teilnehmen zu können und das Gefühl zu haben, Dinge zu erschaffen oder zumindest zu verbessern. Für jeden ist etwas dabei, egal, ob man gut mit Worten umgehen kann (Produktnamen und Werbeslogans) oder eher visuell denkt (Design). Manche machen bei Dutzenden von Projekten mit und verdienen unter Umständen Tausende Dollar. Angeblich kann man sogar süchtig danach werden. Man trägt selbst dazu bei, dass Ideen immer weiter verbessert werden, und gleichzeitig ist es ein Glücksspiel, bei dem man auf ein Produkt setzt, für das man abstimmt, und hofft, dass es auch tatsächlich hergestellt und ein großer Erfolg wird.
    Im Kern ist die Quirky-Community nichts anderes als schwarmbasierte Marktforschung. Durch die vielen Rückmeldungen in jedem Stadium des Prozesses reduziert Quirky das Risiko. Das Produkt, das die meisten Stimmen erhält, ist auch das Produkt, das sich wahrscheinlich am besten verkauft. Dadurch können sich die Ingenieure und Designer von Quirky auf die Produkte konzentrieren, für die sich die Arbeit voraussichtlich am meisten lohnt. Wie bei Kickstarter müssen die Produkte auch bei Quirky vor der Herstellung erst einen Vorverkaufsprozess durchlaufen, durch den sichergestellt wird, dass nur die Produkte mit einer gewissen Zahl an Abnahmegarantien hergestellt werden. (Die Kreditkarten der Kaufwilligen werden nur belastet, wenn das Produkt tatsächlich in Produktion geht.)
    So funktioniert die Maker-Bewegung auch für Menschen, die sich die Hände selbst nicht schmutzig machen wollen. Sie können an jeder Phase der Entstehung eines Produkts teilhaben, ohne den Prototyp selbst herstellen zu müssen. Die vorbereitenden physischen Arbeiten werden in den Büros von Quirky durchgeführt, die mit einem hochwertigen 3-D-Drucker und einer ganzen Reihe anderer numerisch gesteuerter Werkzeuge zur Herstellung von Prototypen ausgestattet sind. Am Ende hergestellt werden die Produkte von Geschäftspartnern von Quirky, vor allem in China. Die Community kann das endgültige Produkt beeinflussen, aber sie hat keine vollständige Kontrolle darüber. Im Endeffekt hilft die Community nur einem professionellen Designteam dabei, schneller und besser zu arbeiten. Und im Gegenzug teilt das Designteam das Geld und den Ruhm mit der Community.
Industrialisiertes Handwerk
    Am anderen Ende des Spektrums steht Etsy, der bei Weitem größte Maker-Markt unter den dreien, die ich hier vorstelle. Die Plattform wurde im Jahr 2005 gestartet. Sie hat inzwischen über 15 Millionen Mitglieder, und sie hat im Jahr 2011 eine halbe Milliarde Dollar Umsatz gemacht. Im April 2012 hatte die Firma 300 Angestellte, und pro Monat verkauften dort 875000 Verkäufer Waren im Wert von 65 Millionen Dollar an 40 Millionen Besucher aus aller Welt. 48 Mit einem geschätzten Wert von 688 Millionen Dollar nach sechs Jahren erinnert der Aufstieg von Etsy stark an den von eBay in den frühen 1990er-Jahren: ein schnell wachsender Marktplatz für den Long Tail der Dinge.
    Bei Etsy werden handgefertigte Waren verkauft. Ja genau, bisher geht es bei Etsy nur um Kunst und Handwerk in epischen Ausmaßen. Die Bandbreite ist unglaublich und reicht von den schönen Künsten bis zu Stickbildern, mit jeder Menge Schmuck und modischen Eintagsfliegen dazwischen. Jedes Produkt wird von jemandem hergestellt (den Richtlinien von Etsy zufolge muss alles aufirgendeine Weise von Hand gefertigt sein, auch wenn Maschinen eingesetzt werden dürfen).
    Ich habe dort schon alles gekauft, von coolen Panda-Aufklebern für das MacBook meiner Töchter bis zu fantastischen Siebdrucken von Namen von Wissenschaftlern und Symbolen im Stil von Rockpostern, die jetzt an der Wand meiner Werkstatt hängen. (Tesla

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