Makroleben
Größenordnungen zu denken, die der Lösung ihrer Probleme angemessen ist. Und wenn sie das schafft, braucht sie die Planeten nicht mehr.
Das sind die Probleme, mit denen ich mich in diesem Buch auseinandersetzen möchte. Die Lösung dieser klassischen Schwierigkeiten bringt die Erfüllung des Traums von der Erforschung des Weltraums, seiner echten Bedeutung für die Menschen als ein größerer Bereich für das Wachstum und als Aussichtspunkt, von dem aus wir unseren Blick auf das weitere Überleben richten können.
John blätterte um und sah sich das Inhaltsverzeichnis an:
Inhalt
I. Eintritt in den Erwachsenenstatus: Das System der verschränkten Leitfiguren
II. Persönliche und gesellschaftliche Reproduktion
III. Erziehung
IV. Menschheit II und die Systematisierung des Wissens
V. Der Projex-Rat
VI. Die Rolle des Vorsitzenden
VII. Die Rolle der Geschichte
VIII. Die Rolle der Wissenschaft
IX. Die Weiterführung der Makroform
X. Die dauerhafte Zivilisation Anhang: Die Möglichkeit nichtirdischen Makrolebens, galaktische Zivilisationen vom Typ III.
Das System eingepflanzter Verbindungen zur Unterstützung des sozialen Zusammenhalts: eine Erweiterung des zwischenmenschlichen Bereichs, der hyperpersönliche Status.
Er berührte sanft die Kontaktscheibe und ließ die Seiten langsam vorüberziehen. Weite Bereiche des Werks enthielten technische Einzelheiten. John beschleunigte das Tempo und wandte sich den letzten Seiten zu. Dies war nicht nur ein dickes Buch von dreitausend Seiten. Es war die vollständige Verfassung seiner Welt, der Hintergrund seiner Existenz. Das ist die Quelle meiner tiefsten Gedanken. Ich bin damit aufgewachsen, immer wieder Variationen des Inhalts zu hören. Die Echos hatten sich nun zu einem Lied verdichtet, dem Lied der Heimat, das er einst aus weiter Ferne gehört hatte.
Die letzte Seite verschwand. Als John gerade aufstehen wollte, sah er, wie das Miniatur-Hologramm eines Mannes auf dem Schreibtisch erschien.
„Ich grüße Sie. Mein Name ist Richard Bulero. Man hat mich gebeten, meinem Werk eine persönliche Bemerkung zuzufügen, obwohl ich nicht weiß, was ein sorgfältiger Leser sonst noch gern wissen möchte.“
John setzte sich wieder hin und fuhr mit der Hand beiläufig durch das aufgezeichnete Bild. Auf dem Schirm blitzte eine Anweisung auf:
D IESES B ILD KANN LEBENSGROSS ODER
VERKLEINERT PROJIZIERT WERDEN .
Der Schirm wurde dunkel, während das Bild Richard Buleros auf der Schreibtischplatte hin und her ging. John konnte erkennen, daß sein hellbraunes Haar einzelne graue Strähnen hatte. Der Mann war nicht sehr groß, aber seine schlanke, katzenartige Grazie ließ ihn größer erscheinen. Er blieb stehen und rieb sich am Kinn. Sein Blick überbrückte die Zeit.
„So haben wir die Situation am Anfang eingeschätzt“, sagte Richard Bulero. „Ich hoffe, Sie sehen das Makroleben so. Ich bin der Verfasser des Werks, mit dem Sie sich befaßt haben, aber Tausende von Menschen haben die Arbeit, die dafür notwendig war, getan. In gewissem Sinn hat die gesamte Menschheit der Erde bei der Erschaffung des Makrolebens geholfen.“ Er machte eine kurze Pause. „Zweifellos hat sich in Ihrer Zeit viel verändert. Sie müssen entscheiden, ob meine Einschätzung zu optimistisch war. Ich hoffe, Sie lesen das, was ich geschrieben habe, in einer offenen Gesellschaft und nicht heimlich. Ich beneide Sie so sehr um das, was Ihnen in Ihren Bibliotheken zur Verfügung steht.“ Wieder machte er eine kurze Pause, bevor er weitersprach. „Mein Wunsch war es, eine Zukunft zu einem Zeitpunkt zu erträumen, als die Menschheit sich beinahe selbst in ihrem Sonnensystem vernichtet hätte. Was kann ich sonst noch sagen, was Sie in Ihrer Zeit nicht wissen? Ich hoffe, Sie sind durch unsere Fehler nicht in Ihren Wünschen und Zielen eingeschränkt worden. Ich hoffe, daß das Makroleben seine Existenz nach den Worten von Thomas Jefferson einrichtet, der 1801 die Frage gestellt hat: ‚Was sonst brauchen wir noch, um zu einem glücklichen und wohlhabenden Volk zu werden? Eines noch – eine weise und sparsame Regierung, die die Menschen davon abhält, einander zu verletzen, ihnen aber im übrigen die Freiheit läßt, für sich selbst nach Industrie und Verbesserung zu streben, und dem Mund der arbeitenden Bevölkerung nicht das Brot entreißt, das sie verdient hat. Das ist die Summe einer guten Regierung. Ich hoffe, daß der letzte Teil nur in dem
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