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Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)

Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)

Titel: Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tonino Benacquista
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gefragt worden. Jedes Mal hatte er eine andere Antwort gegeben. Allerdings nie eine gute.
    »Wie wär’s mit Deplatziato ?«, schlug Caputo vor.
    Auf die Sarkasmen des FBI ging Ben besser nicht ein.
    »Egal, niemanden interessiert’s.« Caputo las weiter vor. »Derzeit lebt er in Green Bay, Michigan. Betreibt eine kleine Videospielhalle. «
    »Eine Videospielhalle?«, rief Fred aus. »Bist du der, der die Marken zum Flippern verteilt?«
    Ben wäre am liebsten im Erdboden versunken. Hätte Giovanni Manzoni vor sechs Jahren nicht gesungen, wäre sein Neffe heute ein König in der New Yorker Unterwelt.
    »Wir sagen doch immer, dass Verbrechen sich nicht lohnt«, fuhr Caputo fort.
    »Warum bist du hier?«, fragte Di Cicco. »Aber erzähl uns jetzt bitte nichts von Blutbande und Verwandtenbesuchen. Wir sind nicht so blöd, wie du denkst, Manzoni.«
    »Nennt mich Blake. Schließlich habt ihr mir den Namen verpasst. Wo ist Quint?«
    »In Paris. Er ist auf dem Weg zurück.«
    »Ich antworte nur auf seine Fragen.«
    Fred gab seinem Neffen ein Zeichen, beide verließen das Haus. Ben ging zu seinem Leihwagen und holte aus dem Kofferraum einen Rucksack. Di Cicco und Caputo fühlten sich noch immer verarscht. Keiner der beiden fragte sich, was wohl in dem Rucksack war.
    *
    Um eine Polenta zu machen, braucht es richtig Muskelkraft. In einem riesigen Kupfertopf wendete Ben den Maisgrieß mit einem Rundholz so lange, bis der Brei so fest war, dass er nicht mehr zusammensank. Er behielt aber auch den kleinen Topf im Auge, in dem ein rötlicher Sud vor sich hin köchelte, der noch nicht dick genug war. Maggie sah mit einem Glas Wein in der Hand Ben beim Kochen zu und fragte ihn nach Neuigkeiten aus der Heimat.
    »Seit ich in Green Bay wohne, komme ich selten nach Newark. Alle sechs Monate vielleicht. Aber ich bleibe nie lang.«
    Was Ben damit sagen wollte: Falls er seinen alten Kumpeln in New Jersey über den Weg laufen sollte, würden sie darin eine Provokation sehen, die nach einem Blutbad verlangte. Maggie wusste das natürlich, aber der Wunsch, etwas von ihren alten Freundinnen zu erfahren, war stärker. Auch sie waren Opfer von Giovanni Manzonis Verrat; die Bombe, die er gezündet hatte, richtete im gesamten Umfeld der Manzonis Schaden an.
    »Was ist aus Barbara, meiner besten Freundin, geworden? Sie hatte die Pullover-Boutique.«
    »Barbara? Die kleine Brünette, die einem immer ihre Titten unter die Nase gehalten hat?«
    »Nein, das ist Amy. Barbara ist die Lange, Schmale, die immer gelacht hat.«
    »Sie hat es geschafft, sich nach dem Prozess scheiden zu lassen. Aus der Boutique wurde ein Donut-Laden. Angeblich lebt sie jetzt mit einem Bierhändler zusammen, der sie wie Dreck behandelt.«
    Die Boutique hatte Barbara über einen Kumpel von Gianni bekommen, den Maggie ihr vorgestellt hatte. Die beiden jungen Frauen waren damals unzertrennlich gewesen. Sie hatten diese goldenen Zeiten in der größten Dekadenz durchlebt, wie eine nie enden wollende Party. Das Leben, das Maggie vor dem Verrat geführt hatte, war ein einziger Taumel. Schließlich war sie die Frau von Gianni Manzoni. Sie war die First Lady der gesamten Region, sie musste nirgends einen Tisch reservieren, wurde überallhin gefahren, sie hatte die hohe Kunst des Shoppings perfektioniert, und auch für ihre Launen musste sie sich bei niemandem entschuldigen. Waren die Frauen unter sich, kritisierten sie ohne Unterlass ihre Männer, akzeptierten aber trotzdem die gegebene Hierarchie und ihre Regeln. War eines der Mitglieder des Clans in Ungnade gefallen, ging dessen Frau oder Freundin freiwillig auf Distanz zu den anderen Frauen, bis die Quarantäne vorbei war. Doch für alle Zeiten außerhalb des Clans zu leben war unvorstellbar! Die Abende mit Freunden, die Wochenenden in Atlantic City, die Ferien in Miami. Parenti stretti . Verbindungen, die niemand trennen konnte. Und dann war von einem Tag auf den anderen aus Liebe und Freundschaft zu Gianni und Livia zunächst Entsetzen, dann purer Hass geworden.
    Zu dem traurigen Schicksal ihrer Jugendfreundin sagte Maggie nichts. Stattdessen trank sie einen Schluck Chianti, wodurch ihr Schweigen noch mehr auffiel. Glücklicherweise kamen die Kinder von der Schule zurück. Eine Ablenkung zum richtigen Zeitpunkt.
    »D!«, rief Warren und warf sich in die Arme seines Cousins.
    »Du erinnerst dich an mich? Damals warst du kleiner als der Hocker da!«
    »Sein Erinnerungsvermögen ist manchmal beängstigend«, sagte Maggie. »Er

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