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Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)

Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)

Titel: Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tonino Benacquista
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großem Vergnügen entjungfert.
    Matt verteilte nun Taschengeld und Handys, dann sprach er ein paar Minuten mit dem Dolmetscher, der sich in der Gegend auskannte. Der schlug vor, zu Fuß an der Avre entlang bis zur Stadt zu gehen. Matt richtete ein paar letzte Worte an seine Truppe, dann marschierten sie los, Richtung Cholong.
    Je näher sie der Stadt kamen, desto lauter drangen seltsame, aber andererseits auch irgendwie vertraute Töne an ihre Ohren. Jahrmarktslärm, schrille Schreie, Kirmesmusik. So klang es überall auf der Welt, wenn gefeiert wurde. Der Todestrupp stellte die absurdesten Hypothesen auf.
    »Vielleicht gibt’s ein Empfangskomitee«, meinte Julio, um die Stimmung aufzulockern.
    »Mich würde das nicht wundern«, sagte Nick. »Ich kenne die Gegend aus Schwarz-weiß-Filmen. Sobald eine Gruppe Amerikaner sich der Normandie nähert, werden die Blaskapellen, die Böller und die hübschesten Mädchen ausgepackt. Das ist Tradition hier.«
    Matt gab seinen Männern vor der Brücke ein Zeichen, stehen zu bleiben. Dahinter begann die Stadt.
    »Was wird denn hier gespielt?«, fragte er den Dolmetscher.
    Der entdeckte ein Plakat, das an einem Baum befestigt war und das die Antwort bereithielt. Er versuchte, so gut es ihm möglich war, den Kerlen das Johannisfest zu erklären.
    »Vielleicht bringt uns das Glück«, meinte Matt.
    *
    »Verlange von mir, was du willst, aber erlöse mich von diesem Monster, Quint. Das, was am Donnerstag passiert ist, wird immer wieder passieren, ob du ihn überwachst oder nicht. Das nächste Carteix wartet schon irgendwo. Er wird Geschäftsleute erpressen, eine Spielhölle eröffnen, den gesamten Stadtrat mit einem Baseballschläger bedrohen oder einfach die ganze Stadt abfackeln. Giovanni ist nun mal mit diesem Zerstörungswillen auf die Welt gekommen. Und wenn er auf seinem Sterbebett etwas bereuen sollte, dann, dass er zu wenige Dinge dem Erdboden gleichgemacht hat.«
    Er saß unter dem Küchenfenster vor dem Haus der FBI -Agenten und weinte. Seine Intuition hatte ihn nicht getäuscht: Maggie war zum Feind übergelaufen. Eine grenzenlose Wut überkam ihn, die nur schwer zu kontrollieren war. Seine Frau warf sein Leben diesem Hund zum Fraß vor. Am liebsten hätte Fred mit der Stirn gegen die Wand geschlagen, doch er hatte Angst, dass die Hausmauern vibrieren und seine Gegenwart verraten könnten. Quint war jetzt zum starken Mann in der Familie Manzoni geworden, vielleicht sogar zu ihrem Retter.
    »Solange Belle und Warren mit diesem Hurensohn auch nur das Geringste zu tun haben, sind sie verdammt«, fuhr Maggie fort. »Dabei will Don Mimino doch seine Haut, nicht unsere.«
    Fred biss sich in die Hand und ließ erst davon ab, als seine Schneidezähne die Haut aufgerissen hatten. Doch der Schmerz war nicht stark genug, um den, den Maggie ihm gerade zufügte, zu betäuben. Quintiliani bereitete es sicher einen höllischen Spaß, ihn von seiner Familie zu trennen. Am Ende würde Fred seinen Stolz ablegen und jede Gemeinheit über sich ergehen lassen müssen, nur um die Stimme seiner Kinder hören zu können. Der König der G-Men lebte selbst schon lange getrennt von seinen Kindern. Was konnte ihm Besseres passieren? Maggie bot ihm gerade eine wunderbare Möglichkeit, sich zu rächen. Wie konnte Fred diesem schrecklichen seelischen Schmerz ein Ende bereiten? Vielleicht, indem er seinen Kopf mit voller Wucht auf den Boden schmetterte? Er, der glaubte, niemals aufgeben zu können, sehnte sich plötzlich nach Erlösung. Wer konnte solch einen Schmerz ertragen? Fred war vermutlich der Einzige auf der Welt, der die Antwort auf diese Frage nicht kannte: Es waren immer die Opfer, die einen solchen Schmerz ertragen mussten.
    *
    Die Stadt stand kopf, da konnte so manches unbemerkt geschehen. In dem allgemeinen Durcheinander würden sie niemandem auffallen. Matt schickte zwei Patrouillen à zwei Mann in die Stadt, die fünf anderen sollten sich unters Jahrmarktsvolk mischen und dort Informationen über die Blakes sammeln. Die Letzteren waren vom Erfolg ihrer Mission nicht gerade überzeugt. Spaß aber würde es wahrscheinlich trotzdem machen.
    Der Hausmeister des Lycée Jules-Vallès hatte seinen Posten verlassen, um mit seiner Familie auf die Kirmes zu gehen. So war es für Joey Wine und Nick Bongusto kein Problem, in die Schule zu kommen. Sie mussten sich nur auf den Kasten mit dem elektronischen Türschloss stellen und von da über das Tor springen. Dann versuchten sie die diversen

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