Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
Schutz einer Rüstung!
Als Prinz Malcolm ziemlich erschöpft noch vor dem Morgengrauen den Lagerplatz seiner Frau erreicht und sie ihn erlöst und glücklich in die Arme schließt, hat er allerdings nur noch den Wunsch zu schlafen und all die Anstrengungen hinter sich zu lassen.
***
So kommt es, dass der Prinz mit seinen Lieben einen Tag Pause auf ihrem Rückweg einlegt, denn der Lagerplatz ist gut gewählt, bietet Deckung, Futter für die Pferde, und ein Bach, aus dem sie frisches Wasser schöpfen können, ist auch vorhanden. Fast bis Mittag hat Malcolm tief und fest geschlafen und fühlt sich jetzt zwar relativ frisch, doch spürt er deutlich seine Armmuskeln, die so viele harte Schläge haben parieren müssen. Während ihr kleiner Sohn auf allen vieren durch das Gras krabbelt und an jeder Blume und jedem Stein etwas Interessantes entdeckt, legt Shiela etwas von ihrem Proviant bereit, und ihr Mann reinigt Schwert und Dolch nach dem gestrigen Kampf. Ein paar Mücken tanzen ihren fröhlichen Reigen in der warmen Spätsommerluft.
Alles scheint ruhig und friedlich, doch Malcolm quälen durchaus schwere Sorgen. Wie lange wird er es noch schaffen, seine Familie vor Bultrax’ Angriffen zu schützen? Werden sie gesund und munter wieder das Schloss seines Vaters erreichen? Sein liebevoller Blick ruht auf seiner Frau, die gerade etwas zu essen auf einer Decke ausbreitet, doch der Ernst ihrer Lage lässt nicht das Gefühl eines Picknicks aufkommen. Und als sie sich zu ihm setzt, zieht er sie zwar eng an seine Seite, doch sie spürt, dass ihm etwas auf der Seele liegt, was er loswerden möchte.
Fragend blicken ihre Augen zu ihm auf, scheinen ihn aufmuntern zu wollen, sich den Kummer von der Seele zu reden, sodass er schließlich erklärt: „Shiela, die beiden Kerle gestern haben bewiesen, dass der Zauberer auch als Geist nicht aufgibt. Er will seine Rache! – Bevor er uns wieder überrascht, muss ich versuchen, ihn zu überwinden.“
„Einen Geist?“, fragt sie rasch.
„Ja, es wird sicher eine Möglichkeit geben. Überleg bitte, was du von ihm weißt, vielleicht hilft es uns weiter.“
Shiela wendet sich von ihm ab, kann ihm jetzt nicht in die Augen sehen, doch kennt er sie gut genug, um zu wissen, dass sie etwas vor ihm verbirgt. Trotzdem lässt er ihr noch Zeit, möchte, dass sie von sich aus redet. Schließlich fasst er sie sanft an den Schultern und dreht ihren Oberkörper in seine Richtung.
„Was ist los, Liebes? Was hast du mir noch nicht gesagt?“
Jedes einzelne Wort betont er dabei extra. Es schimmert feucht in ihren Augen, als sie ihn jetzt wieder offen ansieht. Ein paarmal schluckt sie hörbar und holt tief Luft. Sie denkt an das dicke alte Buch mit dem Ledereinband und dem entsetzlichen Geheimnis, das sie darin entdeckt hat, bevor sie schließlich doch antwortet.
„Ich habe dir doch erzählt, dass mein einziger Zeitvertreib während meiner Gefangenschaft die große Bibliothek gewesen ist, die ich von meinem Zimmer aus erreichen konnte. Durch diese Bücher habe ich ja auch von dem Flugdrachen erfahren. – In einem stand auch etwas von der Vernichtung eines Magiers …“
„Dann weißt du also schon die ganze Zeit, wie ich Bultrax endgültig vernichten kann?“, fragt er erstaunt. „Warum hast du es mir nicht längst gesagt? – Das ist doch wichtig!“
Fast ist er ein bisschen böse, doch dann versteht er schließlich, warum sie so gehandelt hat.
„Ich habe nichts gesagt“, seufzt sie, „weil es für dich sehr gefährlich werden kann. Ich wollte nicht, dass du wieder dein Leben riskierst, denn das ertrage ich nicht!“
Jetzt laufen ihr doch die Tränen über die Wangen, dass er sich genötigt sieht, sie in seine Arme zu nehmen, fest an sich zu drücken und ihr tröstend über das Blondhaar zu streichen. Er lässt sie weinen, wartet, bis sie sich wieder beruhigt hat.
Erst dann hebt er ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen muss, und bittet erneut und eindringlich: „Shiela, bitte sag mir jetzt, was du gelesen hast. Was kann, nein, was muss ich tun?“
Noch etwas zögernd beginnt sie: „Bultrax’ wahre Gestalt war der dreiköpfige Drache, den du getötet hast, daher kannst du seinen Geist mit dem Blut eines Drachen vernichten.“
Jetzt ist es heraus, doch erleichtert ist sie deshalb nicht. Sie blickt in das verständnislose Antlitz ihres Mannes, der leicht den Kopf schüttelt.
„Mit dem Blut eines Drachen? Wie soll das gehen?“
Doch auch darauf weiß sie eine Antwort: „Ich habe dir
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