Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
Euch versichern, dass Ihr mir als Schwiegersohn sehr willkommen seid“, beginnt der König und sieht seinem Gegenüber fest in die Augen. „In Anbetracht der Tatsache, dass mein Sohn Eure Schwester ehelichen wird, wäre es sogar zu wünschen, wenn Ihr ebenfalls hierbleiben würdet. – Aber trotzdem möchte ich …“
Auf Jonathans Gesicht scheint in diesem Moment ein Weltuntergang stattzufinden. Hat er es doch geahnt, dass König Bannister keinen armen Schlucker in seiner Familie dulden wird.
„Das heißt also – nein?“, fragt er ungeduldig dazwischen.
„Nein, Prinz Jonathan, so meine ich es nicht, ich möchte Euch nur bitten, noch etwas zu warten, bis Sarah älter ist. Wenn sie in ein oder zwei Jahren immer noch Eure Frau werden will, so steht dem nichts entgegen.“
Doch Jonathan ist viel zu enttäuscht, als dass er die Sorge eines Vaters verstehen könnte, er merkt nur, dass Sarah für ihn in unerreichbare Ferne gerückt ist. Er muss sich sehr zusammenreißen, um sich seine Enttäuschung und auch Wut nicht anmerken zu lassen.
„Ich habe verstanden, Majestät, trotzdem danke, dass Ihr mich angehört habt!“
Tief verbeugt er sich und wendet sich wieder der Tür zu, obwohl Malcolm eigentlich noch etwas sagen wollte, doch Jonathan hat bereits die Tür geöffnet und tritt auf den Gang hinaus. Und wenn dort nicht gerade ein Diener gestanden hätte, hätte er seine Faust jetzt am liebsten gegen die Wand krachen lassen. Doch so schluckt er seinen Ärger herunter und verschwindet nur in sein Zimmer. Er muss jetzt einfach allein sein.
Wütend knallt Jonathan die Tür hinter sich ins Schloss. Warum hat er sich nur erniedrigt, er hat doch gewusst, dass man ihn nicht ohne Weiteres in die Familie aufnehmen würde. Jetzt ist es ihm unmöglich geworden, weiterhin auf Schloss Bannister zu bleiben, nein, er muss weg von hier, irgendwo als Ritter seine Dienste anbieten, denn zu kämpfen hat er doch gelernt. Vielleicht kann er auf diese Weise wieder zu einer kleinen Grafschaft gelangen, dann könnte er Sarah vielleicht zu sich holen. Denn in einem ist er sich ganz sicher: Es wird für ihn keine andere als Sarah geben, nur sie soll seine Frau werden!
Warum Prinz Jonathan sich den ganzen Tag über nicht mehr blicken lässt, warum er selbst Prinzessin Sarah aus dem Weg geht und sich auch beim abendlichen Dinner nicht blicken lässt, weiß wahrscheinlich nur König Malcolm. Er sieht zwar den traurigen Blick seiner Tochter, doch ist er der Meinung, dass Jonathan selbst mit ihr reden soll. Doch schließlich ist es Michael, der seinen Freund abfängt und ihn zur Rede stellt. Er trifft ganz unvermutet bei den Stallungen auf ihn und verlangt eine Erklärung für sein Verhalten. Im ersten Moment will Jonathan seinen Freund abwehren, doch dann entschließt er sich doch, sich ihm zu offenbaren.
Prinz Michael, der seinen linken Arm noch immer in einer Schlinge um den Hals trägt, sieht ihn mit eindringlichem Blick an und fordert ihn auf: „Los, nun rede schon, Jonathan! Ich dachte, wir seien Freunde! Was ist los mit dir?“
Einem Gespräch unter Männern und Freunden wird er doch sicher nicht ausweichen, doch der Ältere kämpft sichtlich mit sich selbst, bis er dann erklärt: „Ich habe deinen Vater um Sarahs Hand gebeten …“
„Ja und?“, platzt Michael dazwischen, der sich ob dieser Eröffnung eigentlich freut, doch dann begreift er. „Er hat doch nicht etwa abgelehnt?“
„Doch, das hat er, Michael! Und ich kann es ja auch verstehen. Ich kann seiner Tochter doch nichts bieten! Wer will schon einen solchen Schwiegersohn haben! Einen Habenichts, der nicht einmal weiß, wie er eine Frau ernähren soll!“
Bei diesen Worten liegen so viel Wut und Enttäuschung in seiner Stimme, dass Michael schon fast erschrickt. So hat er ihn noch nie erlebt.
„Moment mal, Jonathan, das kann er so nicht gesagt haben! Das glaube ich nicht!“
Plötzlich ist Michael richtig aufgebracht, packt trotz seines verletzten Armes Jonathan an beiden Schultern und sieht ihn eindringlich an: „Was hat er genau gesagt?“
„… dass ich warten soll, bis Sarah älter ist. Alles nur Ausrede, er will nur nicht direkt sagen, dass er mich ablehnt!“
„Aber das stimmt doch gar nicht!“, schreit Michael ihn jetzt regelrecht an. „Mein Vater mag dich! Er ist doch nur um seine Tochter besorgt!“
„Besorgt?“, gibt der Prinz of Chesterfield fast hämisch zurück. „Besorgt darum, dass sie später vielleicht nicht mehr in ihrem gewohnten
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