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Malice - Du entkommst ihm nicht

Malice - Du entkommst ihm nicht

Titel: Malice - Du entkommst ihm nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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hab, statt darin mitzuspielen.« Er grinste.
    »Aber woher weißt du dann, dass die versucht haben, mit jemandem Kontak t …?«
    »Na ja, weil das die einzige Erklärung ist«, unterbrach Justin ihn. »Warum sollten die es sonst zensieren? Glaubst du nicht, dass es immer wieder Leute gab, die versucht haben, ihre Eltern zu kontaktieren oder um Hilfe zu rufen oder Informationen weiterzugeben?«
    Seth dachte eine Weile darüber nach. Das war eine weitere Erklärung dafür, weshalb Malice so lange geheim bleiben konnte.
    »Das funktioniert wie Religion«, sagte Justin. »Ich meine, wenn jeder mit Sicherheit wüsste, dass es Gott oder so was in der Art wirklich gib t – wenn man ihn sehen könnt e –, dann wäre Religion keine Frage des Glaubens mehr. Man wäre bescheuert, wenn man den Typ nicht anbeten würde. Aber wenn er nur ein Gerücht is t – und mal ehrlich, genau das ist er doc h –, dann muss man mit Herz und Seele an ihn glauben. Sonst verschwendet man seine Zeit. Das Geheimnis verleiht der Religion ihre Macht, verstehst du?«
    »Glaubst du an Gott?«, fragte Seth.
    Justin schnaubte nur.
    Seth blickte an den Pfeilern vorbei in die endlose Finsternis. »Hm, ja.«
    3
    Kurz darauf hatten sie endlich einen Ausgang gefunden. Er bestand aus einer einfachen quadratischen Öffnung im Boden, von der aus eine schmale Stiege weiter in die Tiefe führte.
    »Na bitte«, sagte Justin zufrieden grinsend.
    Seth betrachtete die endlosen Säulenreihen, die außerhalb der kleinen Lichtinsel, in der sie standen, mit der Dunkelheit verschmolzen. »Meinst du, wir haben einfach irrsinniges Glück gehabt? Oder gibt es mehrere Ausgänge?«
    »Weißt du was, Alter?«, sagte Justin. »Das ist mir scheißegal.«
    Seth fühlte sich merkwürdig getröstet.
    Die Treppe führte einen in den Fels gehauenen Schacht hinab und mündete in einen endlosen, leicht abfallenden Korridor. Justin übernahm wieder die Führung, Seth hielt sich dicht hinter ihm.
    »Pass auf die Fallen auf«, warnte Justin.
    Aber Seth hatte keine Ahnung, worauf er achten sollte. Er betrachtete die Wände und den Boden und hielt nach irgendwelchen verdächtigen Anzeichen Ausschau, doch der feuchte, von Schimmel überzogene Stein sah überall gleich aus.
    Nach einer Weile kamen sie an eine Weggabelung. Ohne lange nachzudenken, entschied Justin, nach links abzubiegen. Die Decke in diesem Gang war so hoch, dass man sie nicht sehen konnte. Außerdem war der Gang so schmal, dass sie nur hintereinandergehen konnten.
    »Sag mal, bilde ich mir das bloß ein oder wird meine Leuchtblase schon schwächer?«, fragte Seth.
    Justin warf einen Blick über die Schulter. »Hm. Schwer zu sagen.«
    Seth schüttelte die Frucht vorsichtig.
    »Mach das lieber nicht«, sagte Justin nur und ging weiter.
    Seth behielt seine Leuchtblase argwöhnisch im Auge, um herauszufinden, ob ihr Schein tatsächlich schon schwächer wurde, als er plötzlich eine lange Scharte im Boden entdeckte, die sich an ihrer tiefsten Stelle mehrere Zentimeter in den Boden fraß.
    In dem Moment, in dem er zu Justin »Hey, bleib mal kurz stehen« sagte, hörte er ein lautes Klicken und erstarrte.
    Von da an geschah alles wie in Zeitlupe. Justin drehte sich fragend um, während Seth schon auf ihn zurannte, dabei glitt ihm die Leuchtblase aus den Händen und fiel zu Boden. Gleich darauf blinkte in der Dunkelheit über ihren Köpfen etwas Metallisches auf, das von einem sirrenden Rauschen begleitet wurde.
    Seth warf Justin genau in dem Moment flach gegen die Wand, in dem ein riesiges, messerscharfes Beil herabgesaust kam, das den Boden der Länge nach durchschlug und Funken sprühend über den Stein schrammte. Es schwang mit einem dumpfen Wusch zur anderen Seite und verschwand wieder in der Dunkelheit.
    Justin war kreidebleich. Seth drehte sich nach der Leuchtblase um, die ihm aus der Hand gefallen war. Sie war wie eine Eierschale zerbrochen und erloschen.
    »Danke«, keuchte Justin, sobald er wieder sprechen konnte.
    »Gern geschehen«, murmelte Seth.

Immer schön langsam

    1
    Tiefer und tiefer ging es hinab in die Unterwelt. Um sie herum nichts als Felswände und gemeißelter Stein. Abermilliarden Tonnen davon. Seth litt zwar nicht unter Klaustrophobie, hatte sich aber in engen Räumen noch nie sonderlich wohlgefühlt. Ihm fiel schnell die Decke auf den Kopf, weswegen er den größten Teil seiner Freizeit am liebsten in der freien Natur verbracht hatte.
    Die Oubliette ließ ihnen zwar die Wahl zwischen verschiedenen

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