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Malice - Du entkommst ihm nicht

Malice - Du entkommst ihm nicht

Titel: Malice - Du entkommst ihm nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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da gewesen war. Seth wusste nicht, woran es la g – ihre Körperhaltung war unveränder t –, aber auf irgendeine Art erschien sie ihm majestätischer.
    Nachdem es ihm endlich gelungen war, ihr die Waffe wieder in die starren Hände zu legen, zog er kurzerhand einen Pfeil aus dem Köcher eines der toten Wächter und spannte ihn ein. Anschließend trat er einen Schritt zurück und betrachtete zufrieden sein Wer k – die Statue zielte auf die Sterne über sich und sah wieder genauso aus, wie in dem Moment, als sie ihren Schrein betreten hatten.
    Wer ist sie? , fragte er sich.
    Plötzlich hörte er eilige Schritte näher kommen. Kady und Justin tauchten aus dem Bogengang auf und strahlten über das ganze Gesicht.
    »Du wirst es nicht glauben«, keuchte Justin. »So wie’s aussieht, hat deine Freundin den Weg zu Skarla gefunden.«
    3
    »Als wir in den Schrein kamen, musste ich plötzlich daran denken, was Henry Galesworth gesagt hat«, erzählte Kady. »Leider ist es mir zu spät eingefallen, um unseren kleinen Einstein hier davon abzuhalten, die Glöckchen anzustoßen.«
    »Hey!«, beschwerte sich Justin beleidigt. »Wenn man eine Glocke sieht, muss man sie einfach anstoßen. Das ist so ’ne Art Naturtrieb.«
    Mittlerweile hatten sie den grün schimmernden Schrein hinter sich gelassen und standen in einem stockfinsteren Gang. Kadys Taschenlampe war ihre einzige Lichtquelle.
    »Da gab es nur einen Satz, den ich nicht verstanden hab. Weißt du noch, wie Henry gesagt hat: Folgt den Augen? «, fragte sie Seth und grinste dann. »Tadaaa!«
    Sie richtete den Strahl ihrer Taschenlampe auf die Wand, auf die mit roter Farbe, die teilweise schon abblätterte, ein Auge gemalt war. Daneben zweigte ein etwas schmalerer Gang vom Hauptkorridor ab.
    Kady verbeugte sich vor den beiden Jungs. »Herzlichen Dank. Erspart euch den Applaus. Nein, wirklich! Zu viel der Ehre.«
    »Nicht übel, Kady«, sagte Seth.
    »Ich bin ganz schön genial, was?«
    »Und so unglaublich bescheiden«, fügte Justin trocken hinzu.
    »Freut mich, dass es dir aufgefallen ist.«
    Seth betrachtete das Auge nachdenklich. »Ich verstehe immer noch nicht, wie dieses Dickerchen es geschafft hat, hier lebend rauszukommen. Der Typ war doch die totale Memme.«
    »Vielleicht war er früher anders«, bemerkte Kady. »Vielleicht ist er bloß wegen dem, was er hier erlebt hat, so geworden, wie er jetzt ist.«
    »Bin ich eigentlich der Einzige, den es langsam nervös macht, dass wir nur eine Taschenlampe haben und nicht mehr viele Batterien?«, meldete Justin sich ungeduldig zu Wort. »Können wir vielleicht endlich mal weitergehen? Wenn der Typ wollte, dass wir den Augen folgen, dann sollten wir das auch tun.«
    Also folgten sie den Augen. Der Weg führte sie durch enge, verwinkelte Gänge immer weiter in die Tiefe und schließlich eine lange Wendeltreppe hinab. An jeder Gabelung war mit roter Farbe ein Auge an die Wand gepinselt.
    Laut Kadys Armbanduhr waren sie etwa eine Stunde unterwegs, als sie schließlich fanden, wonach sie gesucht hatten.

Skarla

    1
    Am Ende eines langen Ganges kamen sie an eine niedrige Holztür, die inmitten des Wurzelgeflechts, das sich durch die Ritzen der Mauer zwängte und Boden, Wände und Decke bedeckte, kaum auszumachen war. Zwischen den knorrigen Wurzelsträngen wucherten Pilze und Flechten und an einigen Stellen blühten schwarze Blumen.
    »Ich hab das Gefühl, es ist eine Ewigkeit her, seit ich Pflanzen gesehen hab«, murmelte Seth. »Wie die überhaupt hier wachsen können, so ganz ohne Sonnenlicht? Alles wirkt s o … tot hier.«
    »Und was jetzt? Sollen wir klopfen?«, fragte Kady und beantwortete sich die Frage im nächsten Moment selbst. »Ja, ich finde schon.«
    Seth sah Justin an, der mit den Schultern zuckte. »Von mir aus. Aber ich sag euch gleich, dass ich absolut keine Ahnung hab, wie das hier läuft. Alles, was ich weiß, hab ich euch erzählt. Sie heißt Skarla und ist so eine Art weise, alte Frau, die einem eine Frage beantwortet und dann zeigt, wie man aus der Oubliette wieder rauskommt. Aber das ist ja auch nur so ein Gerücht, vielleicht ist in Wirklichkeit alles ganz anders.«
    »Ich hoffe schwer, dass es nicht bloß ein Gerücht ist.« Kady klopfte entschlossen an die Tür.
    Sie warteten und hörten kurz darauf schlurfende Schritte.
    »Wetten, dass sie total komisch aussieht?«, flüsterte Kady, als auch schon die Tür aufging und ein flackernder Lichtschein in den Gang fiel. Er stammte von einem einladenden Feuer

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