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Mallorca - hin und nicht zurueck

Mallorca - hin und nicht zurueck

Titel: Mallorca - hin und nicht zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hempel
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es nicht, Fragen zu stellen. Also füllte er stumm die Gläser und stellte die Flasche in den Kühler zurück. »Ich lasse euch dann mal alleine.«
    »Danke, Stevie«, sagte ich betont gelassen und atmete tief durch.
    Ich würde jetzt nicht in Tränen ausbrechen! Und Leo würde mir – was auch immer er mir zu sagen hätte – nichts, aber auch gar nichts anmerken. Gefühle abgeschaltet. Eingefroren. Von jetzt ab gab es Lisa mal in kalt.
    »Was führt dich hierher?«, fragte ich deshalb kühl und hob mein Glas.
    Leo hob mit leicht zitternden Händen sein Glas an und trank es in einem Zug leer. »Lisa«, begann er und straffte die Schultern, »ich möchte die Scheidung.«
    Mir wurde schwarz vor Augen. Die Scheidung! Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Wir hätten uns doch erst einmal zeitweise trennen können? Nein?
    Fassungslos starrte ich ihn an. Leo wollte die Scheidung. Nicht zu fassen! Soviel zum Thema mein Mann kommt reumütig zu mir zurück und wir schaffen das schon. Sah mal eher danach aus, als würde ich es von jetzt an allein schaffen müssen …
    Wieso tat sich in diesem Moment kein Loch im Boden auf, in dem ich sang und klanglos hätte verschwinden können?
    Auch ich leerte mein Glas. Schluck für Schluck für Schluck. Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen, dachte ich verletzt. Irgendwie war ich in letzter Zeit, was Leo anging, einfach nur zu oft auf den falschen Festen.
    »Die Scheidung«, wiederholte ich und versuchte mich an dieses Wort zu gewöhnen.
    »Ja«, bestätigte Leo mit der Inbrunst der Überzeugung und schenkte nach.
    Ich würde jetzt nicht heulen, soviel stand fest. Und betteln kam auch nicht in Frage. Souveränität ist gefragt, Lisa, also sieh zu!
    »Für Felix wird das alles nicht leicht werden«, gab ich sachlich zu bedenken.
    Bei den Kindern befand ich mich immerhin auf sicherem Boden. Nur nicht auf das Thema Sybille ausscheren, da würde ich ganz sicher zur Zicke mutieren. Das musste nicht sein.
    »Felix ist alt genug, um mit der Situation umzugehen. Ich habe schon mit ihm gesprochen«, versicherte mir mein Mann ernsthaft.
    Na, ganz prima, dachte ich und fühlte mich, als wäre ich Meilen von dieser Terrasse entfernt. Nach all den Wochen hatte Leo in meiner Abwesenheit die Sprache wiedergefunden. Es geschahen noch Zeichen und Wunder.
    »Mit Melissa auch?«, fragte ich erstaunt.
    Leo nickte.
    »Du hast unsere Kinder also über unsere Scheidung in Kenntnis gesetzt, ohne mit mir darüber gesprochen zu haben?«, fragte ich und mir wurde klar, dass ich keineswegs Meilenweit entfernt war, sondern hautnah, mitten in der Realität saß. Ich hatte das Bedürfnis, laut aufzulachen. Mein Leben wurde mehr und mehr zur Achterbahn.
    »Melissa hat das Abitur so gut wie in der Tasche und sie will zu Mark in die Wohngemeinschaft ziehen«, klärte Leo mich sachlich auf. »Sie nimmt sich erst eine Auszeit und beginnt anschließend mit ihrem Studium. Das klingt doch vernünftig, findest du nicht?«
    Ich konnte nur nicken.
    »Bei Felix sieht die Lage anders aus.«
    Vorwurfsvoll blickte Leo in meine Richtung, als wäre ich verantwortlich, für das, was er mir gleich mitteilen würde.
    »Er will in ein Internat.«
    Völlig baff verzog ich das Gesicht. »Felix? In ein Internat? Das glaube ich nicht!«
    Bemerkenswert, wie vernünftig wir über die Zukunft unserer Kinder sprachen. Nicht zuletzt ja auch über meine. Als hätten wir einen neuen Kunden und würden einen Kaufvertrag abschließen. Aber eine Scheidung war ja letztendlich auch nichts anderes, als ein Vertrag.
    Leo strich sich über das frisch rasierte Kinn und verzog die Lippen. »Dein Sohn meint, er müsste in ein Internat, weil Scheidungskinder immer in ein Internat gehen.«
    »Ach!«, fragte ich. »Und wieso ist das so?«
    »Weil Scheidungskinder in der Schule immer schlecht werden, meint zumindest sein Freund Sascha.«
    Da war er wieder, der gute alte Sascha. Dennoch konnte ich dem Ganzen nicht folgen.
    »Sascha ist aber doch gar kein Scheidungskind?«
    »Genau da ist ja das Problem«, fuhr Leo gereizt fort. »Sascha ist schlecht in der Schule, weil er faul ist und unser Felix würde jetzt auch noch schlecht in der Schule werden, weil er ein Scheidungskind wird.« Leo atmete tief aus. »Zitat Felix wörtlich: Dann wäre der Schlamassel doch komplett.«
    Er machte eine kurze Pause, um mir eine Chance zu geben, seine Worte zu verdauen. Das klang verdammt nach der Logik meines Sohnes.
    »Und die Müllers wären einverstanden.«
    »Was haben

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