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Mallorca - hin und nicht zurueck

Mallorca - hin und nicht zurueck

Titel: Mallorca - hin und nicht zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hempel
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auch keine Freundschaft mehr? Es war, als hätten wir uns nie richtig gekannt!
    Stevie verschränkte die Hände ineinander. »Dann ist es also endgültig vorbei, mit euch beiden?«
    Erstaunlich ruhig strich ich mir die Haare zurück und verzog das Gesicht zu einem abfälligen Grinsen. »Es war eine schöne Zeit mit mir, Stevie«, zitierte ich Leos abschließende Worte. »Und schöne Zeiten gehen nun einmal vorbei.«
    »Ach du lieber Himmel«, rief Stevie entrüstet. »Und das war´s?«
    Ich nickte. »Ja, das war es dann wohl. Aber mach dir um mich keine Gedanken«, brachte ich zunehmend aufgebrachter hervor. Das Gefühl unter Schock zu stehen, verließ mich mehr und mehr. »Ich werde Leo keine Träne mehr nachweinen. Sein Auftritt vorhin war endgültig genug!«, teilte ich Stevie entschlossen mit. »Soll er doch zu seiner Tussie gehen. Ich will ihn nicht mehr. Mir reicht es!«
    Ein amüsiertes Lächeln huschte über Stevies Lippen. »Na bitte, das ist doch ein Anfang. In Deckung Männer! Lisa kommt.« Er tänzelte zu seinem Tablett. »Falls du Hunger bekommst, habe ich dir ein Sandwich gemacht. Und falls du deine Wut, die dir allemal zusteht, ertränken möchtest, habe ich auch an den Wein gedacht. Aber nur die kleine Flasche. Morgen hast du ja wieder Urlaub und musst fit sein. Um sieben beginnt dein Tag.«
    Er kam nochmals zu mir herüber, drückte mich an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Ich rausche nach unten ab. Wir sehen uns morgen. Ach ja – und keine schlaflose Nacht wegen Leo, hörst du? Du brauchst deine Kraft von nun an für dich.«
    »Danke Stevie«, lächelte ich tapfer. »Du bist ein wahrer Freund.«
    Stevie legte sich die Hand auf die Brust. »Und nichts wird uns so schnell auseinander bringen«, versicherte er pathetisch.
    Ich konnte nicht anders, als zu lachen. Und es tat mir unendlich gut.
     
     
    ***
     
     
    E s war Sonntagabend auf Mallorca. Wir befanden uns bereits auf dem Rückweg und liefen am Strand in Richtung Hotel. Tatsächlich hatte ich es geschafft, gestern einen völlig normalen Rentnertag zu verbringen. Fast war es mir erschienen, als läge Leos Besuch Ewigkeiten hinter mir. Nicht ein einziger hatte mich Fragen bedrängt, als ich morgens an den Pool kam, selbst Sophie nicht. Auch beim Mittagessen und der Fahrradtour am Nachmittag hatte niemand den Namen meines Mannes auch nur erwähnt. Trotz seines unerwarteten Besuchs ging alles weiter seinen gewohnten Gang.
    Es würde für mich ein Leben ohne Leo geben. Tatsächlich hatte mir sein Besuch endlich Klarheit verschafft. Klarheit darüber, dass ich meine Ehe in den letzten Jahren durch eine rosarote Brille betrachtet hatte. Und rosarot war sie mit Sibylle Simmerlein ja auch zu Ende gegangen.
    Vielleicht war es auch die Gewohnheit gewesen, die nach und nach ihren Einzug hielt. All das änderte aber nichts an der Tatsache, dass ich Leo geliebt hatte. Wir waren ein Dreamteam gewesen. Aber seine verletzenden abschließenden Worte »schöne Zeiten gehen vorbei«, hatte meine Gefühle ausgelöscht. In jeder Beziehung ging es schließlich auf und ab. Doch das war für mich nie ein Grund gewesen, einfach alles hinzuschmeißen. Dennoch: Es war anders gekommen und ich fühlte mich bereit, es endlich zu akzeptieren.
    Türkisblau rollte das Wasser in sanften Wellen an den Strand. Die Sonne brannte nicht mehr ganz so heiß wie auf dem Hinweg und würde in nicht allzu langer Zeit hinter den Gipfeln der Berge versinken. In regelmäßigen Schritten gruben sich meine Füße in den weichen Sandstrand. Mein Muskelkater hatte bis heute nicht die geringste Gelegenheit bekommen, sich auch nur ansatzweise bemerkbar zu machen. Ein Mensch, der ständig in Bewegung ist, bekommt nämlich, aus mir unerklärlichen Gründen, keinen Muskelkater.
    Ich tanzte inzwischen Tango, als hätte ich niemals etwas anderes getan, fühlte mich wie der absolute Yoga-Profi und meisterte sämtliche Aerobic-Schritte und Bewegungen Marthas aus dem Eff-Eff. Bis auf die Erinnerung an Leos Erscheinen ging es mir eigentlich so gut wie lange nicht mehr.
    Lore gab sich heute nicht die Ehre uns zu begleiten. Sie erwartete neue Gäste und war deshalb im Hotel geblieben. Ich lief mit den anderen Frauen zügig am Strand entlang und lauschte den Freudenausbrüchen von Clementine, deren Lebenstraum gerade in Erfüllung gegangen war: Ihren Lebensabend hier auf der Insel zu verbringen. Sie hatte sich mit ihrem Mann Gustav auf eine Anzeige hin beworben, in der eine auf Mallorca lebende

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