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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gruppe dem Wald näherte. Ihr Laub hatte sich braun gefärbt, und das meiste war bereits abgefallen, denn der Winter war hier nicht mehr fern. Während sie unter den verschlungenen Ästen hindurchritten, schaute sich Garion um, um festzustellen, was für Bäume es waren, doch er erkannte die verschiedenen Arten nicht. Sie waren knorrig und hatten phantastische Formen, es sah fast aus, als würden ihre Äste sich aus den dicken Stämmen und reckten sich hoch, um nach dem Himmel zu greifen. Die Stämme wiesen dunkle Knoten auf, die tief in die rauhe Rinde gebettet waren. Und diese Knoten verliehen jedem Baum irgendwie eine groteske Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht mit weiten, stierenden Augen und klaffendem Mund, der zu einem Ausdruck unbeschreiblichen Entsetzens verzerrt war. Der Waldboden war mit einer dicken dunklen Laubschicht bedeckt, die völlig durchgeweicht war, und der Nebel hing grau zwischen den Zweigen.
    Ce'Nedra schlang ihren Umhang enger um sich, schauderte. »Müssen wir unbedingt durch diesen Wald fragte sie ängstlich.
    »Ich dachte, du liebst Bäume«, sagte Garion.
    »Nicht die hier!« Sie schaute sich furchtsam um. »Sie sind sehr grausam, sie hassen einander.«
    »Hassen? Bäume?«
    »Sie versuchen einander zu verdrängen, um besser nach der Sonne greifen zu können. Ich mag diesen Wald nicht, Garion.«
    »Versuche nicht daran zu denken«, riet er ihr.
    Immer tiefer gelangten sie in den finsteren Wald. Die meiste Zeit ritten sie schweigend dahin, beklommen durch die drückende Düsternis und die kalte Feindseligkeit, die von den seltsamen, knorrigen Bäumen ausging.
    Sie hielten nur kurz für ein kaltes Mittagessen an, dann ritten sie weiter, bis hinein in die abendliche Dunkelheit, die kaum mehr zu sein schien als eine Vertiefung der nebeligen Düsternis unter den Bäumen.
    »Ich glaube, für heute sind wir weit genug gekommen«, sagte Belgarath schließlich. »Machen wir ein Feuer und stellen die Zelte auf.«
    Vielleicht war es nur Garions Phantasie, vielleicht auch der Schrei eines jagenden Nachtvogels, jedenfalls glaubte er – als die ersten Flammen zaghaft durch das Reisig in der Feuergrube züngelten – , einen Schrei aus dem Innern der Bäume kommen zu hören. Es war ein Schrei, in dem sich Furcht mit grauenvoller Wut mischte. Und als er sich umsah, schienen sich die verzerrten Gesichter in den Stämmen der ringsum stehenden Bäume im flackernden Licht zu bewegen und stumm heulend auf das verhaßte Feuer zu starren.
    Nachdem sie gegessen hatten, entfernte sich Garion vom Feuer. Er fühlte sich innerlich immer noch seltsam taub, als wären seine Gefühle in eine dämpfende Schutzdecke gehüllt. Ihm wurde bewußt, daß er sich nicht einmal mehr an die Einzelheiten der nächtlichen Begegnung erinnern konnte, nur an flüchtige Bilder, an spritzendes Blut im rötlichen Fackelschein, an Reiter, die schlaff aus ihren Sätteln kippten, und an des Fackelträgers Kopf, der in den Nebel log.
    »Möchtest du darüber reden?« fragte Belgarath hinter ruhig.
    »Nicht wirklich, Großvater. Ich glaube nicht, daß du billigen würdest, was ich tat, also vergessen wir es lieber. Ich wüßte nicht, wie ich es dir verständlich machen könnte.«
    »Oh, ich verstehe es, Garion. Nur glaube ich nicht, daß du damit irgend etwas gelöst hast. Du hast getötet – wie viele waren es?«
    »Acht.«
    »So viele? Nun gut – acht Malloreaner. Was hast du damit bewiesen?«
    »Ich hatte nicht die Absicht, etwas zu beweisen, Großvater. Ich wollte nur sichergehen, daß sie so etwas nie wieder tun würden. Dabei bin ich nicht einmal völlig sicher, daß es dieselben waren, die den murgosischen Einödbauern und seine Familie pfählten, in dessen Scheune wir übernachteten. Aber irgendwo haben sie irgend jemanden auf diese Weise gemordet, und Leute, die so was tun, müssen von weiteren Greueltaten abgehalten werden.«
    »Das hast du ja geschafft. Fühlst du dich nun besser?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich war nicht einmal zornig, als ich sie tötete. Ich empfand es lediglich als etwas, das getan werden mußte, also tat ich es. Jetzt ist es vorbei, und ich möchte lieber nicht mehr daran denken.«
    Belgarath blickte ihn lange nachdenklich an. »Gut«, sagte er schließlich. »Solange sich diese Einstellung nicht ändert, wird dir kein dauerhafter Schaden zurückbleiben. Kehren wir ans Feuer zurück. Es ist unangenehm kalt hier in Wald.«
    Garion schlief schlecht in dieser Nacht, und Ce'Nedra die sich furchtsam an

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