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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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könnte dich in einen Frosch verwandeln, wenn ihm danach wäre. Er kann es schneien oder regnen lassen, und er ist viel, viel schlauer als Belgarath.«
    »Aber er ist so schmuddelig!« Zakath beäugte den schmutzigen Zwerg.
    »Er ist schmuddelig, weil er sich nichts schert«, sagte Garion. »Das ist die Gestalt, die er unter uns benutzt. Sie ist so häßlich, daß er keine Zeit daran verschwendet. Seine andere Gestalt dagegen ist so herrlich, daß sie dich blenden würde.« »Andere Gestalt?«
    »Es ist eine unserer Eigenheiten. Manchmal ist die menschliche Gestalt für etwas, was wir tun müssen, nicht so recht geeignet. Beldin fliegt gern, deshalb verbringt er viel Zeit als blaugestreifter Falke.«
    »Ich bin Falkner, Garion. Ich glaube nicht, daß es einen solchen Vogel gibt.«
    »Sag ihm das.« Garion deutete auf den häßlichen Zwerg, der am Straßenrand seine Zähne in das Brathuhn schlug.
    »Du hättest es zuerst tranchieren können, Ohm«, rügte Polgara. »Warum?« Er biß ein weiteres, großes Stück ab. »Es würde von besseren Manieren zeugen.«
    »Pol, ich habe dir das Fliegen beigebracht und das Jagen. Versuch du nicht, mir beizubringen, wie man ißt!«
    »›Essen‹ ist dafür wohl nicht der richtige Ausdruck. Du ißt nicht, du schlingst!«
    »Jeder auf seine Weise, Pol.« Er rülpste. »Du tust es mit silbernem Besteck von einem Porzellanteller und ich mit Krallen und Schnabel in einem Straßengraben. Egal, wie man es macht, es endet alles auf dieselbe Weise.« Er riß die verbrannte Haut vom Hühnerschenkel in seiner Linken ab. »Das Fleisch selbst schmeckt gar nicht so schlecht«, gab er zu. »Irgendwas vor uns?« fragte ihn Belgarath.
    »Ein paar Truppen, einige verängstigte Zivilisten und da und dort ein Grolim. Das ist alles.« »Keine Dämonen?«
    »Ich habe jedenfalls keine gesehen, was allerdings nicht bedeutet, daß sie nicht irgendwo lauern. Du weißt ja, wie das mit Dämonen ist. Wollt ihr wieder nachts reiten?«
    Belgarath überlegte. »Ich glaube nicht«, entschied er. »Dadurch verlieren wir zuviel Zeit, und sie wird knapp. Reiten wir einfach so schnell es geht.« »Wie du meinst.« Beldin warf die Reste des Huhnes fort und stand auf. »Ich werde mich für euch umsehen und euch rechtzeitig Bescheid geben, wenn ich was Bedrohliches sehe.« Der Bucklige duckte sich, breitete die Arme aus und stieß senkrecht himmelwärts.
    »Toraks Zähne!« rief Zakath. »Er ist tatsächlich ein blaugestreifter Falke!«
    »Er hat ihn selbst erfunden«, erklärte Belgarath. »Die übliche Färbung gefiel ihm nicht. Reiten wir weiter.«
    Obgleich schon fast Sommer war, herrschte hier in Darshiva unangenehme Kälte. Garion war nicht sicher, ob die trostlose graue Wolkendecke daran schuld war oder etwa noch Unnatürlicheres. Abgestorbene und dadurch fast weiße Bäume säumten die Straßenseiten, und die Luft war dick von Moder und dem üblen Geruch verschlammender Tümpel. Sie ritten vorbei an den Ruinen längst verlassener Ortschaften. Ein Tempel an der Straße schien sich klagend zusammenzukauern, ohne sich von dem Pilzgeflecht schützen zu können, das wie eine gräßliche Krankheit seine Wände hochwucherte. Seine Flügeltür stand offen, und die polierte Stahlmaske Toraks, die darüber hätte wachen sollen, war verschwunden. Belgarath zügelte sein Pferd und saß ab. »Ich bin gleich wieder zurück«, brummte er. Er stieg die Freitreppe des Tempels hoch und warf einen Blick ins Innere. Dann kam er zurück. »Dachte ich es mir doch, daß sie das taten!« sagte er. »Was, Vater?« fragte ihn Polgara.
    »Sie haben Toraks Gesicht auch von der Wand hinter dem Altar heruntergeholt. Dort hängt jetzt eine formlose Maske. Sie warten, bis sie das Gesicht des neuen Gottes kennen.«
    Für die Nacht suchten sie Schutz vor der halbeingefallenen Mauer eines verlassenen Dorfes. Sie machten kein Feuer und hielten abwechselnd Wache. Im ersten Tageslicht ritten sie weiter. Die Gegend wurde mit jeder Meile trostloser und unheilschwangerer.
    Am späten Vormittag segelte Beldin herbei, stieß herab, flatterte mit den Flügeln und setzte auf. Er schimmerte in seine Menschengestalt zurück und wartete auf die Gefährten. »Etwa eine Meile voraus versperrt ein Trupp die Straße«, berichtete er.
    »Gibt es eine Möglichkeit, um ihn herumzukommen?« fragte Belgarath. »Das bezweifle ich. Es ist ziemlich flaches Terrain mit nur vereinzelten kahlen, seit Jahren schon toten Bäumen.« »Wieviel Mann sind es?« erkundigte sich

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