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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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blindlings. Wenn sie erst einmal ausgeschnüffelt haben, wo wir sind, werden sie sich verteilen und von allen Seiten auf uns einstürmen. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Und möglichst rasch«, fügte Silk hinzu und schaute sich nervös um.
    Polgara nahm ihren blauen Umhang ab und reichte ihn Durnik. »Ich kümmere mich darum«, sagte sie ruhig.
    »Was hast du vor, Polgara?« fragte Belgarath mißtrauisch.
    »Ich habe mich noch nicht entschieden, alter Wolf. Vielleicht fällt mir das Richtige unterwegs ein – so wie dir manchmal.« Sie richtete sich hoch auf, und die Luft um sie schimmerte in merkwürdigem Leuchten. Sie segelte bereits zwischen den toten weißen Bäumen hindurch, ehe das Leuchten erloschen war. »Ich hasse es, wenn sie das tut!« murmelte Belgarath.
    »Du tust es doch die ganze Zeit«, erinnerte ihn Beldin. »Das ist was anderes.«
    Zakath starrte der verschwindenden Eule nach. »Das ist unheimlich«, sagte er schaudernd. Dann blickte er Garion an. »Ich verstehe das alles nicht so recht«, gestand er. »Ihr seid Zauberer – zumindest einige von euch. Könnt ihr denn nicht einfach…?« »Nein.« Garion schüttelte den Kopf. »Warum nicht?«
    »Es macht zuviel Krach. Nicht die Art, die normale Sterbliche hören können, wohl aber wir und Grolims. Wenn wir es auf diese Weise versuchten, hätten wir schnell jeden Grolim in diesem Teil von Darshiva auf dem Hals. Zauberei wird überbewertet, Zakath. Es stimmt, daß wir Dinge tun können, zu denen andere nicht fähig sind, aber es gibt so viel, was wir dabei bedenken müssen, daß es manchmal die Mühe nicht wert ist – außer wir sind in sehr großer Eile.«
    »Das wußte ich nicht.« Zakath blickte ihn an. »Sind die Hunde wirklich so groß, wie man sich erzählt?«
    »Wahrscheinlich noch größer«, antwortete Silk. »Etwa wie ein kleines Pferd.«
    »Ihr macht gern Eure Späße, Kheldar«, sagte Zakath. »Ich werde sie erst selbst sehen müssen, ehe ich Euch glaube.«
    »Hofft lieber, daß Ihr nie so nahe an sie herankommt!«
    Belgarath blickte Zakath aus zusammengekniffenen Augen an. »Ihr glaubt überhaupt nicht an sehr viel, nicht wahr?«
    »Ich glaube, was ich sehe.« Zakath zuckte die Schultern. »Im Lauf der Zeit hat sich das meiste, woran ich glaubte, als unhaltbar erwiesen.« »Das könnte zum Problem werden.« Der alte Mann kratzte seine Wange. »Es könnte dazu kommen, daß wir rasch etwas unternehmen müssen und keine Zeit zum Erklären haben – und Ihr werdet keine Zeit haben, mit offenem Mund herumzustehen! Ich glaube, jetzt ist die beste Gelegenheit, Euch über einiges aufzuklären.«
    »Ich werde Euch zuhören«, versicherte ihm Zakath. »Aber ich kann Euch nicht versprechen, daß ich alles glauben werde, was Ihr sagt. Fangt an.«
    »Das überlasse ich Garion. Ich sehe lieber nach Pol. Wie wäre es, wenn ihr zwei zum Waldrand zurückkehrt und wieder Wache haltet? Garion kann Euch dort einweihen. Seid aber nicht nur aus Prinzip skeptisch!« »Wir werden sehen«, antwortete Zakath.
    Während der nächsten Stunde, als Garion und Zakath hinter einem umgestürzten Baum am Waldrand kauerten, erfuhr der Kaiser von Mallorea so manches, was ihm außerordentlich schwerfiel zu glauben. Garion sprach im Flüsterton, ohne seine Wachsamkeit zu beeinträchtigen. Er fing damit an, ihm einen kurzen Überblick über das Buch von Alorien zu geben, dann ging er zu einigen bedeutsamen Punkten aus dem Mrin-Kodex über. Danach beschrieb er das frühere Leben Belgaraths, des Zauberers, soviel er selbst darüber wußte. Und dann kam er zur Sache. Er erklärte die Möglichkeiten und Beschränkungen des Willens und des Wortes und ging dabei, soweit möglich, auf Sendbilder, Translokationen, Gestaltwandlungen und so weiter ein. Er sprach von dem geheimnisvollen Laut, der die Benutzung von Zauberei, wie normale Sterbliche es nennen, begleitet, von der Erschöpfung, die einen Zauberer nach ihrer Verwendung befällt, und dem absoluten Verbot des ›Entschaffens‹. »Das ist Ctuchik passiert«, endete er. »Er hatte solche Angst vor dem, was geschehen würde, wenn das Auge in meine Hand gelangte, daß er dieses Gebot vergaß, als er es vernichten wollte.«
    In der Dunkelheit bellte der Hund aufs neue und erhielt Antwort aus einer anderen Richtung. »Sie kommen näher«, flüsterte Garion. »Ich hoffe, Tante Pol beeilt sich.«
    Aber Zakath grübelte immer noch über das nach, was ihm Garion erzählt hatte. »Willst du damit sagen, daß nicht

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