Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva
ja nur eine Feststellung.« Er bückte sich leicht, verwandelte sich und tauchte mit kräftigen Flügelschlägen hoch.
»Ich würde ein Vermögen für so einen Falken geben«, sagte Zakath seufzend.
»Ihr dürftet Schwierigkeiten haben, ihn abzurichten. Er ist nicht gerade der gefügigste Vogel.« Belgarath lachte.
»Und das erstemal, wenn Ihr versuchtet, ihm eine Haube überzustülpen, würde er Euch vermutlich einen Finger ausreißen«, fügte Polgara hinzu. Es war schon fast Mittag, als Beldin in großer Eile herbeigeflogen kam. »Macht euch bereit«, schrie er, kaum daß er sich zurückverwandelt hatte. »Tempelwächter – etwa zehn – gleich hinter dem Hügel! Sie kommen in unsere Richtung und haben einen Hund dabei!«
Garion griff nach seinem Schwert und hörte, wie Zakaths Klinge scharrend aus ihrer Hülle kam. »Nein!« sagte er scharf zu dem Malloreaner. »Halte dich da heraus!« »Kommt nicht in Frage!« antwortete Zakath.
»Ich kümmere mich um den Hund.« Sadi langte in den Beutel an seinem Gürtel, um ein wenig des Pulvers herauszuholen, das er in Karanda so wirkungsvoll angewandt hatte.
Mit gezückten Waffen verteilten sie sich, während Eriond die Damen in sichere Entfernung brachte.
Der Hund kam als erster über den Hügel. Er hielt an, als er sie sah, dann wirbelte er herum und rannte zurück. »Jetzt wissen sie, daß wir hier sind«, sagte Belgarath.
Die Wächter ritten im Trott über die Kuppe. Garion bemerkte, daß sie keine Lanzen trugen, doch jeder der Gerüsteten hatte Schwert und Schild. Sie hielten kurz an, um sich ein Bild der Lage zu machen, dann stürmten sie los. Der Hund rannte voraus und fletschte furchterregend die Zähne. Sadi drückte seinem Pferd die Fersen in die Weichen und ritt ihm entgegen. Als der Hund sich auf die Hinterbeine aufrichtete, um den Eunuchen aus dem Sattel zu zerren, warf Sadi ihm furchtlos das Pulver ins Gesicht. Der Hund schüttelte den gewaltigen Kopf. Dann nieste er. Seine Augen weiteten sich, und sein gefährliches Knurren wurde zum verängstigten Winseln. Plötzlich brüllte er auf fast menschliche Weise auf, dann drehte er um und sauste panikerfüllt davon.
»Los!« schrie Garion und stürmte auf die herankommenden Tempelwächter los. Sie waren ernstere Gegner als die darshivischen Soldaten, darum hatten sie ihnen gegenüber keine große Wahl. Einer, der etwas größer als seine Kameraden war und auf einem mächtigen Streitroß saß, führte den Sturm an. Garion holte ihn mit einem einzigen Hieb aus dem Sattel.
Garion hörte links von sich Stahl auf Stahl klirren, wagte jedoch nicht, den Blick von den heranstürmenden Wächtern zu nehmen. Er schlug zwei weitere aus den Sätteln, und Chretienne krachte gegen das Pferd eines dritten, daß Reiter und Tier zu Boden gingen. Dann war Garion durch die Reihen der Feinde hindurch und drehte wieder um.
Zakath wurde von zwei Gerüsteten hart bedrängt. Er hatte offenbar einen dritten niedergeschlagen, und dann waren die beiden von zwei Seiten auf ihn eingestürmt. Garion trat nach Chretiennes Flanke, um seinem Freund zu Hilfe zu kommen, doch Toth war bereits da. Mit einer Prankenhand hob er einen von Zakaths Angreifern aus dem Sattel und warf ihn kopfüber gegen einen Felsblock am Straßenrand. Zakath wandte sich seinem anderen Gegner zu, parierte geschickt ein paar Hiebe, dann stach er dem Mann die Klinge durch die Rüstung.
Silks Messer waren bereits todbringend am Werk. Ein Wächter ritt hilflos im Kreis und umklammerte zusammengekrümmt den Dolchgriff, der aus seinem Körper ragte. Der behende kleine Drasnier sprang von seinem Pferd und landete hinter dem Sattel eines verwirrten Wächters. Weit ausholend stieß Silk ihm ein Messer in den Hals. Blut quoll aus dem Mund des Mannes, als er vom Pferd stürzte.
Zwei Gegner waren noch übrig. Sie versuchten zu fliehen, doch Durnik und Beldin hatten sie bereits erreicht und schlugen mit Knüppel und Axt auf sie ein. Sie landeten auf dem Boden, wo sie zuckend liegenblieben. »Alles in Ordnung?« fragte Garion Zakath.
»Ja, Garion, mir ist nichts passiert.« Aber der Malloreaner keuchte schwer.
»Du hast offenbar nicht vergessen, was du gelernt hast.«
»Ich hatte auch einen zwingenden Anlaß, mich zu erinnern.« Zakath ließ den Blick über die Toten schweifen. »Wenn das alles vorbei ist, werde ich die Auflösung dieser und überhaupt aller Privatarmeen befehlen.« »Sind welche entkommen?« erkundigte sich Silk und schaute sich um. »Nicht einer«,
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