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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Turmes. Ein dünner Mann in Priestergewand saß an einem hohen Pult unmittelbar am Eingang. »Ihr seid keine Angehörigen dieser Fakultät«, empörte er sich. »Ihr habt hier keinen Zutritt!«
    Ohne den Schritt zu verlangsamen, translozierte Belgarath den hinderlichen Türhüter mitsamt Pult ein gutes Stück entfernt mitten auf den Rasen. »Es kann also durchaus nützlich sein, nicht wahr?« Senji nickte. »Ich sollte es vielleicht doch studieren. Alchimie fängt an mich zu langweilen.« »Was ist dort hinter der Tür?« Garion deutete.
    »Das ist ihr Museum.« Senji zuckte die Schultern. »Es ist ein wirres Durcheinander von alten Idolen, religiösen Artefakten und dergleichen.«
    Garion drückte auf die Klinke. »Sie ist verschlossen!« Beldin lehnte sich zurück und trat die Tür ein, daß das Holz um das Schloß herum zersplitterte. »Warum hast du das getan?« fragte ihn Belgarath.
    »Warum nicht?« Beldin verzog das Gesicht. »Ich mache mir doch nicht die Mühe einer solchen Willensanstrengung für eine ganz gewöhnliche Tür.« »Du wirst faul.«
    »Ich mach sie wieder ganz, dann kannst du sie öffnen.« »Nein, vergiß es.«
    Sie gelangten in einen vollgestopften Raum. In der Mitte befanden sich Reihe um Reihe von Schaukästen, und entlang den Wänden standen groteske Statuen. Von der Decke hingen Spinnweben, und alles war dick mit Staub bedeckt.
    »Sie kommen nicht oft hierher«, bemerkte Senji. »Sie basteln lieber irgendwelche hirnrissigen Theorien zusammen, statt sich die realen Auswirkungen religiöser Vorstellungen vor Augen zu halten.«
    »Hierher!« rief Garion, als ihn das Auge hartnäckig weiterzog. Ihm entging nicht, daß der Stein inzwischen in brennendem Rot glühte und bereits unangenehm warm war.
    Das Ziehen endete vor einem Schaukasten, in dem sich hinter dem staubigen Glas ein zerfallendes Kissen befand. Von diesem abgesehen war der Kasten leer. Das Auge war jetzt regelrecht heiß, und sein rotes Glühen füllte den ganzen Raum.
    »Was war in diesem Schaukasten?« fragte Belgarath scharf.
    Senji beugte sich vor, um die Schrift auf dem mit Grünspan überzogenen Messingschild zu lesen. »Oh«, sagte er. »Ich erinnere mich jetzt. Der Cthrag Sardius wurde hier aufbewahrt, ehe ihn jemand stahl.«
    Ohne Warnung sprang das Auge aus Garions Hand. Der leere Glaskasten vor ihnen zersprang in tausend Splitter.

8
    W ie lange war er hier?« fragte Belgarath den erschrockenen Senji, der zunächst ehrfürchtig auf das immer noch stumpf glühende Auge in Garions Hand starrte, dann auf die zersplitterten Überreste des Schaukastens. »Senji!« rief Belgarath scharf. »Hört Ihr nicht?«
    »Ist das, was ich glaube, daß es ist?« Der Alchimist deutete mit zitternder Hand auf den Stein.
    »Es ist der Cthrag Yaska«, erklärte ihm Beldin. »Wenn Ihr schon mitmachen sollt, ist es wohl angebracht, daß Ihr erfahrt, worum es geht. Aber beantwortet jetzt die Frage meines Bruders.«
    »Ich bin nicht…«, stammelte Senji. »Ich war immer nur ein Alchimist. Ich bin nicht interessiert an…«
    »So einfach ist es leider nicht«, unterbrach ihn Belgarath. »Ob es Euch gefällt oder nicht, Ihr seid ein Angehöriger einer auserwählten Gruppe. Hört auf, an Gold und anderen Unsinn zu denken, und konzentriert Euch auf das wirklich Wichtige!«
    Senji schluckte schwer. »Es war immer nur eine Art Spiel«, sagte er mit bebender Stimme. »Nie hat mich jemand ernst genommen.«
    »Aber wir nehmen Euch ernst.« Garion streckte dem zurückweichenden Mann das Auge entgegen. »Habt Ihr überhaupt eine Ahnung, worauf Ihr gestoßen seid?«
    Er wurde plötzlich sehr zornig. »Möchtet Ihr, daß ich diesen Turm zerschmettere – oder die Melcenischen Inseln versenke – , nur um Euch zu beweisen, wie ernst wir es meinen?« »Ihr seid Belgarion, nicht wahr?« »Ja.« »Der Gottbezwinger?« »Manche nennen mich so.« »O mein Gott!« wimmerte Senji.
    »Wir vergeuden Zeit«, brummte Belgarath. »Redet endlich! Ich will wissen, woher dieser Cthrag Sardius kam, wie lange er hier war und wohin er von hier verschwunden ist!« »Es ist eine lange Geschichte«, flüsterte Senji verstört.
    »Kürzt sie!« Beldin schob die Glassplitter am Boden mit dem Fuß zur Seite. »Wir haben im Augenblick sehr wenig Zeit.«
    »Also, wie lange war der Sardion hier?« fragte Belgarath. »Äonen«, antwortete Senji. »Woher kam er?«
    »Aus Zamad«, antwortete der Alchimist. »Die Leute dort oben sind Karandeser, und sie haben Angst vor Dämonen. Ich

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