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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Großvater den Strand hoch zu dem Treibholzstreifen, der die Flutlinie anzeigte.
    »Das müßte genügen«, entschied der alte Mann. »Verwandeln wir uns hier, dann können Garion und ich vorauskundschaften. Pol, versuch du, die anderen mehr oder minder im Auge zu behalten. Ich möchte nicht, daß sie sich verlaufen.«
    »Ist gut Vater«, sagte sie, während sie bereits zu schimmern begann und sich verwandelte.
    Garion formte das Bild in seinem Kopf und konzentrierte seine Willenskraft. Sogleich begann das seltsame schmelzende Gefühl. Er musterte sich sorgfältig. Einmal hatte er die Verwandlung in zu großer Eile vorgenommen und dabei seine Rute vergessen. Einem Zweibeiner bedeutet ein Schweif nicht viel, aber für einen Vierbeiner ist er unbedingt erforderlich. Hör auf, dich zu bewundern, hörte er Belgaraths Stimme in der Stille seines Geistes. Es gibt viel zu tun! Ich habe mich nur vergewissert, daß nichts an mir fehlt, Großvater. Laufen wir. Du wirst im Nebel nicht sehr viel sehen, also benütz deine Nase. Polgara saß ruhig auf einem knochenweißen Ast, der aus einem angeschwemmten Baumstamm hochragte. Sie putzte mit ihrem krummen Schnabel sorgfältig das schneeweiße Gefieder.
    Belgarath und Garion sprangen mühelos über das Treibholz und liefen durch den Nebel. Es wird ziemlich naß werden, bemerkte Garion, während er neben dem großen silbergrauen Wolf herrannte. Dein Pelz wird schon nicht gleich zerfließen. Das nicht, aber mich friert an den Pfoten, wenn sie naß sind. Ich werde dir von Durnik Stiefelchen dafür machen lassen. Das wäre absolut lächerlich, Großvater! wehrte Garion gekränkt ab. Obwohl die Verwandlung eben erst stattgefunden hatte, erfüllte der ungeheure Stolz und die Würde des Wolfes bereits sein Bewußtsein.
    Voraus sind ein paar Leute! stellte Belgarath schnüffelnd fest. Gib deiner Tante Bescheid! Sie trennten sich und rannten durch das hohe, nebelfeuchte Sumpfgras. Tante Pol! Garion sandte die Worte in die Stille rundum. Ja, Liebes? Richte Durnik und den anderen aus, daß sie anhalten sollen. Vor uns sind Fremde. In Ordnung, Garion. Sei vorsichtig.
    Garion schlich tief geduckt durch das nasse Gras und setzte jede Pfote behutsam auf.
    »Löst er sich denn nie auf?« brummelte eine Stimme ein Stück links von ihm.
    »Die Einheimischen sagen, daß es im Frühjahr hier ständig neblig ist«, antwortete eine andere Stimme. »Aber es ist nicht Frühling.« »Hier schon. Wir sind südlich vom Äquator. Die Jahreszeiten sind umgekehrt.« »So was Dummes!«
    »Es war nicht meine Idee. Wende dich an die Götter, wenn du dich beschweren willst.«
    Nach längerem Schweigen erkundigte sich die erste Stimme: »Haben die Hunde bereits etwas gefunden?«
    »Es ist schwierig nach drei Tagen noch eine Spur aufzunehmen, auch für die Hunde – und die Nässe macht es nicht leichter.«
    Garion erstarrte. Großvater! riefen seine Gedanken durch den Nebel. Brüll nicht so! Ganz in der Nähe unterhalten sich zwei Männer. Sie haben Hunde bei sich. Ich glaube, sie suchen ebenfalls die Fährte! Pol! Der Gedanke des alten Mannes knisterte. Komm hierher! Ja, Vater. Es dauerte keine Minuten, doch es kam ihnen wie Stunden vor, bis in der Düsternis über ihnen ein fast unmerklicher Flügelschlag zu hören war. Links von uns sind ein paar Männer, berichtete Belgarath. Es könnten Gro lims sein. Sieh nach, aber sei vorsichtig! Gut, antwortete Polgara. Noch ein leichter Flügelschlag folgte, dann begann dieses schreckliche Warten aufs neue.
    Endlich hörten sie ganz deutlich Polgaras Gedankenstimme. Du hast recht, Vater, es sind Chandim. Belgarath fluchte herzhaft. Urvon, brummte er schließlich.
    Und wahrscheinlich Nahaz ebenfalls, fügte Polgara hinzu.
    Das kompliziert die Dinge natürlich, meinte der alte Mann. Kehren wir zu den anderen zurück und besprechen alles. Vielleicht müssen wir unsere Entschei dung früher treffen, als Beldin dachte.

10
    S ie sammelten sich unweit des mit Treibholz übersäten Strandes. Das Weiß des Nebels war mit dem einsetzenden Abend allmählich zu Grau geworden.
    »Das war's dann«, sagte Beldin, nachdem Belgarath berichtet hatte. »Wenn die Chandim und die Hunde ebenfalls auf Zandramas' Fährte sind, ist es fast unvermeidlich, daß wir uns früher oder später in die Arme laufen.«
    »Wir sind schon des öfteren mit ihnen fertig geworden!« sagte Silk.
    »Gewiß«, antwortete Beldin, »aber warum sollten wir dieses Risiko unnötig eingehen? Zandramas' Spur ist ja von

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