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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stürzen. Das tut er instinktiv. Er kann gar nicht anders. In diesem Augenblick springe ich ihm an die Kehle.«
    Garion schauderte bei der Kaltblütigkeit dieses Planes. Belgarath sprach nicht von einem Kampf, sondern von erbarmungslosem Töten. »Bringen wir es hinter uns, Großvater«, sagte er bedrückt.
    »Winsele nicht!« mahnte Belgarath. »Er würde dich hören.« »Es gefällt mir nicht«, entgegnete Garion.
    »Mir auch nicht, aber es ist das einzige, was wir tun können. Vorwärts.« Sie schlichen zwischen den nebelumhüllten Bäumen hindurch, und der Hundegeruch wurde stärker. Es war kein angenehmer Geruch, da Hunde im Gegensatz zu Wölfen Aas fressen. Schließlich sah Garion, wie sich der Hund dicht am Waldrand schwarz aus dem Nebel abhob. Belgarath blieb stehen und bedeutete Garion, daß auch er ihr Opfer gesehen hatte. Dann trennten sich die zwei Wölfe und setzten Pfote um Pfote vorsichtig und lautlos, mit den langsamen, entschlossenen Bewegungen des Jägers, auf den feuchten Waldboden.
    Es war bestürzend schnell vorüber. Der Hund schrie, als Garions Fänge die Sehne seines hinteren Laufs durchbissen, doch dieser Schrei wurde rasch zu gräßlichem Gurgeln, denn Belgaraths Kiefer schlossen sich kaum einen Herzschlag später bereits um seine Kehle. Der große schwarze Hundekörper zuckte, während seine Vorderpfoten hilflos über den Boden kratzten. Dann durchzog ihn ein letzter Schauder, und er erschlaffte. Der tote Hund verschwamm auf seltsame Weise, und gleich darauf lag ein Grolim mit zerfetzter Kehle vor ihnen.
    »Ich wußte nicht, daß sie so etwas tun«, sagte Garion und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an.
    »Manchmal«, antwortete Belgarath, dann schickte er seinen Gedankenruf aus. Der Weg ist jetzt frei, Pol. Richte es Durnik aus, daß er mit den anderen nachkommen kann. Als die Morgenröte den Nebel färbte, fanden sie Unterschlupf in einem verwüsteten Städtchen. Es war befestigt gewesen, und ein Teil der Mauer stand noch. Die Häuser waren aus Stein erbaut, von einigen fehlten nur die Dächer, von anderen lagen die Trümmer auf den engen Straßen. Stellenweise stieg noch Rauch aus dem Schutt auf.
    »Ich glaube, wir können uns ein Feuer genehmigen«, meinte Durnik mit einem Blick auf den Rauch.
    Polgara schaute sich um. »Ein warmes Frühstück täte gut«, bestätigte sie. »Wer weiß, wann wir uns wieder ein Feuer leisten können. Am besten in dem Haus dort drüben, oder vielmehr, was davon übrig ist.«
    »Einen Augenblick noch, Durnik«, bat Belgarath. »Ich möchte, daß du etwas für mich übersetzt.« Er blickte Toth an. »Ich nehme an, du weißt, wie man von hier nach Kell kommt?« fragte der den stummen Hünen. Toth griff nach der Wolldecke, die von seiner Schulter zu rutschen drohte, und nickte.
    »In Melcene hörten wir, daß der Weg nach Kell abgeriegelt ist«, fuhr der alte Mann fort. »Werden sie uns durchlassen?« Toth antwortete mit einer Reihe obskurer Gesten.
    »Er sagt, das ist kein Problem – solange Cyradis noch in Kell ist«, übersetzte Durnik. »Sie wird die anderen Seher anweisen, uns durchzulassen.« »Dann ist sie also dort?« fragte Belgarath. Toth gestikulierte länger.
    Durnik runzelte die Stirn. »Das ist etwas kompliziert, Belgarath. Soweit ich es verstehen kann, ist sie dort und gleichzeitig doch nicht – offenbar so ähnlich wie damals, als wir Zandramas sahen. Aber ebenso ist sie auch noch an verschiedenen anderen Orten, ohne wirklich dort zu sein – und in mehreren verschiedenen Zeiten.«
    »Ein netter Trick«, stellte Beldin fest. »Hat er dir gesagt, wo diese anderen Orte und Zeiten sind?« »Nein. Und ich glaube, das möchte er auch nicht.« »Dann sollten wir es respektieren«, meinte Belgarath.
    »Aber es stillt die Neugier nicht«, brummte Beldin. Er zupfte ein paar kleine Zweige aus seinem Bart, dann deutete er zum Himmel. »Ich werde mal aufsteigen. Es kann nicht schaden, wenn wir wissen, wie weit diese Nebeldecke reicht und was uns dahinter erwartet.« Er bückte sich, breitete die Arme aus, schimmerte und flog davon.
    Durnik ging voraus in das dachlose Haus und machte Feuer im Herd, während Silk und Sadi sich in dem zerstörten Städtchen umsahen. Schon nach kurzer Zeit kehrten sie mit einem sehr dünnen Melcener in braunem Bürokratengewand zurück. »Er hatte sich in einem Keller verkrochen«, berichtete Silk.
    Der Bürokrat zitterte am ganzen Leib und stierte vor sich hin. »Wie heißt Ihr?« fragte ihn Belgarath.
    Der Melcener

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