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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Weshalb übertreibst du so? Ich wollte nur sichergehen, daß es auch Aufmerksamkeit erregt, antwortete der alte Mann.
    Sie haben es wahrscheinlich bis Mal Zeth gehört. Kommst du jetzt zurück? Erst möchte ich noch ein paar Feuer machen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Chandim ist begrenzt. Außerdem dürfte der Rauch den Geruchssinn der Hunde verwirren. Es erfolgten weitere Detonationen.
    Das dürfte genügen. Die Selbstzufriedenheit, die aus Belgaraths Gedanken sprach, war unüberhörbar.
    Etwa zwanzig Minuten später kam der große silbergraue Wolf wie ein Geist aus dem Nebel. »Ah, da bist du ja«, sagte Belgarath auf Wolfsart zu Garion. »Wir wollen ein wenig ausfächern. Durnik und die anderen sind dicht hinter uns.«
    »Sind die Chandims zum Strand geeilt, um zu sehen, was los ist?«
    »O ja.« Belgarath hing die Zunge aus dem Maul, als er auf Wolfsart grinste. »Sie waren ausgesprochen neugierig, und sie kamen in Scharen. Aber los jetzt!«
    Sie rannten eine gute Stunde dahin, ehe Garion ein Pferd und seinen Reiter witterte, der irgendwo vor ihnen sein mußte. Er lief in weitem Zickzack durch den Nebel, bis er genau wußte, wo sich der Mann befand. Dann rannte er geradewegs auf ihn zu.
    Es war ein einzelner Tempelwächter, der nordwärts zu dem großen Feuerschein galoppierte. Garion sprang mit furchterregendem Knurren auf ihn zu. Das Pferd wieherte panikerfüllt, bäumte sich auf und warf seinen erschrockenen Reiter in eine Anhäufung gebleichten Treibholzes. Das Pferd ging durch und der Reiter stöhnte inmitten der halb im Sand vergrabenen weißen Stämme und Äste, in denen er sich verfangen hatte. Schwierigkeiten? erkundigte sich Belgarath lautlos aus dem Nebel.
    Ein Wächter, antwortete Garion. Er stürzte vom Pferd und hat sich wahrscheinlich ein paar Knochen gebrochen. War er allein? Ja, Großvater. Wo bist du?
    Gar nicht weit vor dir. Hier oben ist Wald. Es dürfte der richtige Punkt sein, nach Westen abzubiegen. Ich glaube, wir müssen gar nicht bis ganz nach Ganda har hinunter. Ich werde Tante Pol bitten, daß sie Durnik Bescheid gibt. Der Wald erwies sich als sehr groß und hatte wenig Unterholz. Einmal kam Garion an der schwelenden Glut eines Lagerfeuers vorbei, das Lager selbst sah ganz so aus, als wäre es in großer Eile verlassen worden. Die tiefen Lehmspuren im Waldboden ließen erkennen, daß die Reiter in Richtung der Feuer am Strand galoppiert waren.
    Garion lief weiter. Nahe dem Waldrand trug eine schwache Brise einen unverkennbaren Hundegeruch mit sich. Garion blieb stehen. Großvater! schickte er seinen dringlichen Gedanken aus. Ich wittere einen Hund voraus. Nur einen? Ich glaube schon. Er spitzte die Ohren und strengte die Nase an, während er vorsichtig vorwärts kroch. Ja, ich rieche nur einen, meldete er. Bleib, wo du bist. Ich komme zu dir. Garion legte sich auf den Boden und wartete. Wenige Augenblicke später war der silbergraue Wolf bei ihm. »Läuft er herum?« erkundigte sich Belgarath.
    »Nein, Großvater. Er sitzt offenbar reglos an einem Fleck. Meinst du, daß wir ihn umgehen können?«
    »Du und ich schon, aber Durnik und die anderen kaum. Die Hunde haben eine fast so gute Nase und Ohren wie Wölfe.« »Können wir ihn verjagen?«
    »Das bezweifle ich. Er ist größer als wir. Selbst wenn es uns gelänge, würde er nur Hilfe herbeiholen – und wir wollen doch schließlich keine Hundemeute auf den Fersen. Wir müssen ihn töten.«
    »Großvater!« keuchte Garion. Der Gedanke, mit voller Absicht einen anderen Hund zu töten, entsetzte ihn.
    »Ich weiß«, bestätigte Belgarath. »Die Vorstellung ist schrecklich, aber wir haben keine andere Wahl. Er versperrt uns den Weg aus diesem Gebiet, und wir müssen unbedingt vor Tagesanbruch von hier verschwunden sein. Hör mir jetzt gut zu. Die Hunde sind groß, doch nicht sehr flink. Vor allem sind sie nicht sehr rasch beim Umdrehen. Ich komme von vorn auf ihn zu, du von hinten. Du mußt ihm die Beinsehne durchbeißen. Weißt du, wie das geht?«
    Dieses Wissen gehörte zum Instinkt der Wölfe, und Garion erkannte fast überrascht, daß er genau wußte, was er tun mußte. »Ja«, antwortete er. Die Sprache der Wölfe war im Gefühlsbereich beschränkt, deshalb konnte er nicht mitteilen, wie schlecht er sich bei der Vorstellung eines Kampfes fühlte.
    »Also gut«, fuhr Belgarath fort, »sobald du ihm die Sehne durchgebissen hast, mußt du zusehen, daß du außer Reichweite seiner Zähne kommst. Er wird versuchen, sich auf dich zu

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