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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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keiner wirklichen Bedeutung mehr für uns. Wichtig ist, daß wir nach Kell kommen.«
    Belgarath stapfte auf und ab. »Beldin hat in jeder Beziehung recht.«
    »Aber wir sind ihr doch schon so nahe!« protestierte Ce'Nedra.
    »Was wir nicht bleiben werden, wenn wir auf die Chandim – und die Hunde – stoßen!« sagte Beldin hart.
    Sadi trug nun einen westlichen Reiseumhang, dessen Kapuze er sich als Schutz vor dem Nebel über den Kopf gezogen hatte. Diese Bedeckung seines kahl geschorenen Schädels veränderte sein Aussehen beachtlich. »Was wird Zandramas aller Wahrscheinlichkeit nach tun, wenn sie bemerkt, daß ihr die Chandim auf den Fersen sind?« fragte er.
    »Sie wird ihnen jeden Grolim und jeden Soldaten, dessen sie habhaft werden kann, in den Weg stellen«, antwortete Polgara.
    »Und die Chandim werden daraufhin noch mehr ihrer Leute heranholen, nicht wahr?« »Das ist die logische Folgerung«, bestätigte Durnik.
    »Das bedeutet, daß es ziemlich bald zu einem Zusammenstoß kommen wird – selbst wenn keine der beiden Seiten diesen Ort für eine größere Auseinandersetzung gewählt hätte, richtig?« »Worauf wollt Ihr hinaus, Sadi?« fragte ihn Silk.
    »Wenn Urvon und Zandramas miteinander beschäftigt sind, werden sie nicht viel Zeit haben, auf uns zu achten, nicht wahr? Falls wir also nicht gerade diesen Weg nehmen, sollten wir eigentlich ziemlich unbehindert nach Kell gelangen.«
    »Was liegt südlich von hier?« wandte sich Beldin an Silk.
    »Nichts Erwähnenswertes.« Silk zuckte die Schultern. »Zumindest nicht vor Gandahar.«
    Beldin nickte. »Aber unmittelbar im Norden gibt es eine Stadt, richtig?« »Selda«, bestätigte Silk.
    »Urvon ist wahrscheinlich bereits dort. Wenn wir uns südlich halten, dürften wir von ihm unbehelligt bleiben – und von Zandramas ebenfalls. Sadi hat recht. Sie werden so miteinander beschäftigt sein, daß sie keine Zeit haben, nach uns Ausschau zu halten.«
    »Möchte jemand noch etwas dazu sagen?« fragte Belgarath. »Wie wäre es mit einem Feuer?« sagte Durnik. »Ich fürchte, ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Es ist doch so starker Nebel«, erklärte der Schmied, »außerdem wird es bald Nacht. Die Chandim sind da draußen vor uns, und wir brauchen etwas, um sie abzulenken, während wir an ihnen vorbei müssen. Unten am Strand liegt eine Menge Treibholz herum. Ein hohes Feuer in einer Nebelnacht erhellt den ganzen Himmel. Man kann es meilenweit sehen. Wenn wir Feuer anzünden, werden die Chandim glauben, daß sich irgendwas Wesentliches hinter ihnen tut, dann werden sie zurückeilen, um nachzusehen. Dadurch würde der Weg für uns frei.«
    Beldin grinste und legte eine knorrige Hand auf die Schulter des Schmiedes. »Du hast eine gute Wahl getroffen, Pol«, lobte er. »Das ist ein bemerkenswerter Bursche!«
    »Ja«, versicherte sie ihm, »das ist mir auch gleich aufgefallen.«
    Sie ritten am Strand entlang zu dem verlassenen Fischerdorf. »Soll ich mich darum kümmern, Großvater?« Garion erhob sich. »Das Treibholz anzünden, meine ich.«
    »Nein«, antwortete der alte Mann. »Das mache ich. Führ du mit Pol die anderen die Küste entlang. Ich hole euch bald ein.«
    »Brauchst du das?« Durnik streckte dem alten Mann Feuerstein und Stahl entgegen.
    Belgarath schüttelte den Kopf. »Ich tu es auf die andere Weise. Ich möchte den Chandim nicht nur das Feuer für die Augen bieten, sondern auch etwas Lärm für die Ohren. Das wird für ihre ungeteilte Aufmerksamkeit sorgen.« Er schritt durch den Nebel wieder den Strand hinauf. »Komm, Garion!« Polgara schlug die Kapuze zurück. »Wir kundschaften, damit wir möglichst schnell vorankommen.«
    Die beiden gingen ein Stück den Strand voraus, dann verwandelten sie sich wieder. Halt den Geist ebenso wach wie Nase und Ohren, riet ihm Polgara. In diesem Nebel werden die Chandim wahrscheinlich mehr mit ihren Gedan ken aufpassen als mit den Augen. Mach' ich, Tante Pol, versicherte er ihr und lief den Strand entlang. Sand fühlte sich unter den Pfoten anders an als Gras. Er gab ein wenig nach und verlangsamte sein Tempo. Garion fand, daß es keinen Spaß machte, im Sand zu laufen. Etwa zwei Meilen rannte er ungestört dahin, als ihn plötzlich ein erschreckend lautes Grollen zusammenzucken ließ. Er blickte über die Schulter. Ein rauchiges, orangefarbenes Glühen erhellte den Nebel. Dann kam eine erneute Woge von Schall und Druck, ein Krachen wie von einer Reihe von Explosionen.
    Bombastisch, Vater! rügte Polgara.

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