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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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seiner Verzweiflung die Zeit mit den gräßlichsten Orgien vertrieben; doch nachdem Zandramas mit ihm gesprochen hatte, änderte er sich wieder. Seither ist er ihr Anhänger. Er tut alles, was Zandramas sagt.
    Sie brachte eine Weile im Tempel zu, dann begann sie in Darshiva umherzureisen. Zunächst sprach sie nur mit Grolims doch mit der Zeit auch mit gewöhnlichen Bürgern. Sie erzählte allen das gleiche: daß ein neuer Gott der Angarakaner kommen würde. Nach einiger Zeit erfuhr man davon in Mal Yaska, und Urvon sandte einige sehr mächtige Grolims nach Darshiva, um ihr Einhalt zu gebieten. Ich weiß nicht, was in der Wildnis mit ihr geschah, aber offenbar gewann sie dort ungeheure Macht. Als Urvons Grolims sie aufhalten wollten, vernichtete sie sie einfach.« »Vernichtete sie?« rief Belgarath erstaunt.
    »Ein passenderes Wort wüßte ich nicht. Einige ließ sie vom Feuer verzehren; andere zerriß sie in Stücke mit Blitzen, die sie aus wolkenlosem Himmel herabbeschwor. Einmal ließ sie fünf von der Erde verschlingen, die sich auf ihren Befehl öffnete und wieder schloß. Urvon nahm sie von da ab sehr ernst, glaube ich. Er schickte immer mehr Grolims nach Darshiva, doch sie vernichtete sie alle. Den darshivischen Grolims, die sich ihr anschlossen, gab sie echte Kräfte, so daß sie sich nicht mehr mit Gaukelei behelfen mußten.«
    »Was wurde aus jenen, die es nicht taten?« fragte Polgara.
    »Keiner überlebte. Ein paar versuchten sie zu täuschen – sie taten, als ob sie an ihre Botschaft glaubten, aber sie konnte sie wohl durchschauen und machte ihnen ein Ende. Aber das können nicht viele gewesen sein, denn sie sprach wie mit Götterzungen, und niemand konnte sich ihrer Botschaft verschließen. Alsbald lag ihr ganz Darshiva – Grolims und Bürger gleichermaßen – zu Füßen.
    Danach zog sie predigend nordwärts nach Rengel und Voresbo und bekehrte ganze Volksmassen. Der Oberpriester Naradas folgte ihr wie ein Hündchen. Auch er war ungemein beredt und scheint fast ebensoviel Macht wie sie zu besitzen. Aus irgendeinem Grund überquerte sie jedoch nie den Magan nach Peldane – bis vor kurzem.«
    »Also, sie hat Rengel und Voresbo bekehrt. Was dann.«
    »Das weiß ich nicht.« Nabros zuckte die Schulter. »Vor etwa drei Jahren verschwand sie und Naradas ebenfalls. Ich glaube, sie reisten irgendwohin in den Westen, aber sicher kann ich das nicht sagen. Das letzte, was sie den Massen verkündete, ehe sie abreiste, war jedenfalls, daß sie die Braut dieses neuen Gottes werden würde, von dem sie predigte. Dann, vor einem Monat, drangen ihre Truppen über den Magan in Peldane ein. Mehr weiß ich wirklich nicht.«
    »Danke, Nabros«, sagte Polgara. »Versucht doch, ob Ihr nicht ein wenig schlafen könnt. Ich hebe das Frühstück für Euch auf.«
    Er seufzte, und seine Augen fielen wieder zu. »Vielen Dank, Lady«, murmelte er müde, und einen Augenblick später schlief er tief und fest. Behutsam legte Polgara eine Decke auf ihn.
    Belgarath winkte, und alle setzten sich an den Herd. »Es ist jetzt alles verständlich, nicht wahr?« sagte er. »Als Torak starb, übernahm der Finstere Geist Zandramas und machte sie zum Kind der Finsternis. Darum der Aufenthalt in der Wildnis.«
    Ce'Nedra hatte wütend vor sich hin gemurmelt. Ihre Augen flammten, und ihre Miene verriet ihren Zorn. »Seht zu, daß Ihr etwas dagegen unternehmt, alter Mann!« sagte sie jetzt drohend zu Belgarath. »Wogegen?« fragte er verwirrt.
    »Ihr habt gehört, was dieser Mann erzählte! Er hat gesagt, daß Zandramas beabsichtigt, die Braut des neuen Gottes zu werden.« »Ja«, antwortete er mild. »Ich habe es gehört.« »Ihr werdet das doch nicht zulassen, oder?«
    »Ich hatte es nicht vorgehabt. Aber weshalb diese Aufregung, Ce'Nedra?«
    Sie funkelte ihn an. »Ich werde Zandramas auf keinen Fall als Schwiegertochter dulden!« rief sie hitzig. »Ganz gleich, was passiert.«
    Er starrte sie einen Augenblick an, dann konnte er sein Lachen nicht mehr unterdrücken.

11
    A m Nachmittag gelang es der Sonne, den anhaltenden Nebel zu durchdringen, und Beldin kehrte zurück. »Etwa vier Meilen westlich von hier endet das Nebelgebiet«, berichtete er. »Tut sich dort was?« fragte ihn Belgarath.
    »Ein paar Truppeneinheiten sind in nördlicher Richtung unterwegs. Ansonsten ist alles leer wie eine Kaufmannsseele. Verzeih, Kheldar, das ist nur ein alter Spruch.«
    »Schon gut, Beldin«, vergab ihm Silk großmütig. »So kleine Versprecher sind bei

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