Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
mein einziges sein. Mein Freund da oben in meinem Kopf sagte, ich solle mich auf eine größere Zahl Töchter gefaßt machen.«
    »Gut. Das hilft dir vielleicht, ein bißchen seßhafter zu werden. Ich will ja nicht kritisieren, Garion, aber du bist manchmal wirklich furchtbar unstet. Es vergeht kaum ein Jahr, daß du nicht mit diesem flammenden Schwert in der Hand zu irgendeinem Winkel der Erde hastest.« »Soll das witzig sein?«
    »Ich und Witze machen?« Silk lehnte sich bequem zurück. »So viele Töchter wirst du auch wieder nicht haben! Ich meine damit, daß Frauen nur eine bestimmte Zeitlang Kinder kriegen können.« »Silk«, sagte Garion spitz, »erinnerst du dich an Xbell, die Dryade, der wir in Südtolnedra am Waldfluß begegnet sind?«
    »Die so scharf auf Männer war – auf alle Männer?«
    »Ja. Würdest du sagen, daß sie in einem Alter ist, in dem sie Kinder kriegen kann?« »O ja, natürlich.«
    »Xbell ist über dreihundert Jahre alt. Auch Ce'Nedra ist eine Dryade, wie du weißt.«
    »Na ja, aber vielleicht wirst du zu alt, um…« Silk unterbrach sich und blickte auf Belgarath. »O ja«, sagte er. »Da hast du in der Tat ein Problem, würde ich sagen.«
    Es war fast Mittag, als sie an Bord der Seevogel gingen. Barak hatte sich, wenngleich zögernd, einverstanden erklärt, Kapitän Kresca nach Perivor zu folgen. Nachdem die beiden Männer jedoch miteinander bekannt gemacht worden waren und gegenseitig ihre Schiffe begutachtet hatten, ging alles glatt. Kresca war mit seinem Lob der Seevogel nicht geizig gewesen, und das war schon immer etwas, womit man sich in Baraks Herz schleichen konnte.
    Als sie Anker lichteten, lehnte Garion sich an die Steuerbordreling und blickte auf die seltsame Pyramide, auf deren Nordseite, aus dem Amphitheater, fettiger Rauch aufstieg.
    »Ich hätte viel darum gegeben, dabei zu sein«, sagte Hettar leise. Er stützte die Ellbogen auf die Reling neben Garion. »Wie war es?« »Sehr laut.«
    »Warum hat Belgarath darauf bestanden, diesen Drachen zu verbrennen?« »Weil er ihm leid tat.« »Belgarath ist manchmal komisch.«
    »Ja, das ist er wohl, mein Freund. Wie geht es Adara und den Kindern?«
    »Bestens. Sie ist wieder guter Hoffnung, mußt du wissen.«
    »Schon wieder? Hettar, ihr zwei seid ja fast so schlimm wie Relg und Taiba.«
    »Nicht ganz«, entgegnete Hettar bescheiden. »Sie sind uns immer noch um einige voraus.« Er runzelte die Stirn und blickte auf, und sein Falkengesicht hob sich scharf von der Sonne ab. »Ich glaube, daß jemand mogelt. Taiba bekommt ihre Babys immer paarweise, manchmal sogar drei auf einmal. Das erschwert es Adara, sie einzuholen.«
    »Ich will ja nichts behaupten, aber es könnte durchaus sein, daß Mara etwas damit zu tun hat. Es wird eine Zeitlang dauern, Maragor wieder zu bevölkern.« Er blickte zum Bug, wo Unrak mit seinem Schatten Nathel stand. »Was hat das eigentlich zu bedeuten?« erkundigte er sich.
    »Ich bin mir nicht sicher«, entgegnete Hettar. »Nathel ist ein bemitleidenswerter Junge, und ich glaube, daß er Unrak leid tut. Ich habe das Gefühl, daß Nathel in seinem Leben nicht viel Güte zu spüren bekommen hat, deshalb ist er sogar über Mitleid glücklich. Seit wir ihn mitgenommen haben, läuft er wie ein Hündchen hinter Unrak her.« Der hochgewachsene Algarier musterte Garion. »Du siehst müde aus«, stellte er fest. »Du solltest schlafen.«
    »Ich bin erschöpft«, gab Garion zu. »Aber ich möchte Tag und Nacht nicht umdrehen. Komm, unterhalten wir uns mit Barak. Er kam mir ein wenig mürrisch vor, als er aufs Riff kam.«
    »Du weißt ja, wie Barak ist! Es verdrießt ihn doch immer, wenn ihm ein Kampf entgeht. Erzähl ihm was. Er mag gute Geschichten fast so gern wie einen guten Kampf.«
    Es war schön, wieder unter den Freunden zu sein. Sie hatten ihm gefehlt, seit sie sich in Rheon voneinander trennen mußten. Als sie zum Heck gingen, wo Barak stand, mit einer Prankenhand auf der Pinne, sah Garion Zakath und Cyradis an der Leeseite eines Beiboots. Er bedeutete Hettar stehenzubleiben und drückte einen Finger an die Lippen.
    »Lauschen ist unfein, Garion«, wisperte der Algarier.
    »Es ist notwendig«, flüsterte Garion zurück. »Ich muß sicher sein, daß es nicht erforderlich ist, Schritte zu unternehmen.« »Schritte?« »Ich erkläre es dir später.«
    »Und was werdet Ihr jetzt tun, heilige Seherin?« fragte Zakath das schlanke Mädchen, und all sein Herz lag in seiner Stimme. »Die Welt steht mir nun

Weitere Kostenlose Bücher