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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ausstehen. Und ist das Universum wiederhergestellt?« »Ja, Salmissra.«
    »Das freut mich. Chaos und Zerrüttung sind aufreibend für eine Schlange, wißt ihr. Wir lieben Ruhe und Ordnung.«
    Garion sah, wie eine kleine grüne Schlange unter Salmissras Thron hervor auf Sadis rotes Lederkästchen zukroch, das offen und vergessen auf dem Marmorboden lag. Die kleine Schlange richtete sich auf und betrachtete die irdene Flasche. Sie schnurrte lockend. »Und habt Ihr Euren Sohn zurückbekommen, Majestät?« fragte Salmissra Garion. »Ja, Majestät.«
    »Meinen Glückwunsch. Und meine Empfehlungen an Eure Gemahlin.« »Danke, Salmissra.«
    »Wir müssen jetzt weiter«, sagte Polgara. »Lebt wohl, Sadi.«
    »Lebt wohl, Polgara.« Sadi blickte den rivanischen König an. »Lebt wohl, Garion. Es hat viel Spaß gemacht, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte Garion und schüttelte dem Eunuchen die Hand.
    »Bitte grüßt die anderen von mir. Ich glaube, wir werden einander hin und wieder bei Staatsgeschäften sehen, aber es wird nicht mehr ganz dasselbe sein, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Garion drehte sich um, um Tante Pol und Issus aus dem Thronsaal zu folgen. »Einen Augenblick noch, Polgara«, bat Salmissra. »Ja?«
    »Ihr habt vieles hier verändert. Zuerst war ich sehr wütend auf Euch, doch inzwischen hatte ich Zeit, darüber nachzudenken. Alles hat sich zum Besten gewandt. Ich danke Euch.« Polgara neigte den Kopf.
    »Alles Gute für Euren Nachwuchs«, fügte Salmissra noch hinzu.
    Polgaras Miene verriet keine Überraschung, daß die Schlangenkönigin ihren Zustand erkannt hatte. »Danke, Salmissra.« In Tol Honeth machten sie Halt und begleiteten Kaiser Varana zum Palast. Der breitschultrige Berufssoldat wirkte etwas abwesend, wie Garion auffiel. Er sprach kurz mit einem Höfling, als die Gruppe sich zu seinen Privatgemächern begab, und der Höfling eilte davon.
    Ihr Abschied war knapp, fast abrupt. Varana erwies sich zwar wie immer als ein Ausbund an Höflichkeit, aber ganz offensichtlich beschäftigte ihn etwas ganz anderes.
    Ce'Nedra kochte, als sie den Palast verließen. Wie fast immer, seit sie sich wiedergefunden hatten, trug sie ihren Sohn auf dem Arm, und strich ihm gedankenverloren durch die blonden Locken. »Er hat sich unmöglich benommen!« sagte sie heftig.
    Silk blickte die breite Marmorauffahrt vor dem Palast hinunter. In diesen nördlichen Breiten kündigte sich der Frühling an, und die riesigen alten Bäume zu beiden Seiten der Auffahrt begannen zu knospen. Eine erstaunliche Zahl prächtig gewandeter Tolnedrer eilte im Laufschritt zum Palast hinauf. »Dein Oheim – oder Bruder, wie immer du ihn nennen willst – hat offenbar eine sehr wichtige Sitzung einberufen«, meinte der kleine Mann zu Ce'Nedra. »Was könnte wichtiger sein als gutes Benehmen?« »Im Augenblick Cthol Murgos.« »Das verstehe ich nicht.«
    »Wenn Zakath und Urgit einen Friedensvertrag unterzeichnen, wird es in Cthol Murgos allerlei geschäftliche Möglichkeiten geben.« »Das verstehe ich«, sagte sie verärgert. »Ist ja klar, schließlich bist du eine Tolnedrerin.« »Und warum unternimmst du nichts?«
    »Habe ich bereits, Ce'Nedra.« Er lächelte und polierte einen großen Ring an seinem perlgrauen Wams. »Varana wird vielleicht wütend auf mich sein, wenn er schließlich herausfindet, was ich ihm angetan habe.« »Was hast du ihm denn angetan?«
    »Das erzähle ich dir, wenn wir wieder auf See sind. Immerhin bist du eine Borune, und es könnte ja sein, daß dich noch Reste von Familientreue bewegen. Ich möchte deinem Oheim jedoch die Überraschung nicht verderben.«
    Sie segelten die Westküste nordwärts, dann den Arend flußauf bis zur Untiefe ein paar Meilen westlich von Vo Mimbre. Dort schwangen sie sich wieder in den Sattel und ritten durch Frühlingsonnenschein zu der sagenhaften Stadt der mimbratischen Arendier. König Korodullins Hof war sprachlos über die Entdeckung von mimbratischen Arendiern an der entgegengesetzten Seite der Welt. Höflinge wurden eilig zu den verschiedenen Bibliotheken gesandt, um geziemende Antworten zu den Grüßen König Oldorins zu verfassen.
    Die Kopie des Abkommens von Dal Perivor, die Lelldorin dem König überreichte, bewirkte jedoch besorgte Gesichter bei einigen von den erfahreneren Gefolgsleuten. »Es steht zu befürchten, Eure Majestäten«, wandte sich einer an Korodullin und Mayaserana, »daß unser bedauernswertes Arendien wieder einmal hinter die übrige zivilisierte

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