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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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umher und versuchte verzweifelt, sich zu schützen, während Mandorallen ihn geschickt in kleineren und größeren Bruchstücken aus der Panzerrüstung befreite. Als der Streiter von Arendien schließlich der ganzen Sache müde wurde, brach er mit einem Streich beide Schienbeine des jungen Mannes. Der Baron heulte vor Schmerzen, als er zu Boden fiel.
    »Ich bitte Euch, Mylord«, rügte ihn Mandorallen, »nehmt Rücksicht auf die Damen. Ihr erschreckt sie mit Euren Schmerzensschreien. Habt die Güte, leise zu stöhnen.« Er wandte sich finster der völlig stillen, ja verängstigten Menge zu. »Sollte sich noch jemand hier befinden, der die Vorurteile dieses unüberlegten Jünglings teilt, so möge er jetzt sprechen, ehe ich mein Schwert in die Scheide zurückstecke, denn es ist lästig, die Klinge immer wieder ziehen zu müssen.« Er ließ den Blick über die Anwesenden schweifen. »Nun, meine Herren, so wollen wir unser Gespräch im Thronsaal fortsetzen, denn wahrlich ermüdet mich solche Dummheit und macht mich stetig reizbarer.«
    Was immer ihre Ansichten waren, die Ritter des Königshofes zogen es zumindest jetzt vor, sie für sich zu behalten.
    Ce'Nedra trat zur Mitte des Hofes. »Mein Ritter!« sagte sie stolz zu Mandorallen. Dann blitzten ihre Augen vor Übermut. »Es ist mir nicht entgangen, daß Euer Kampfesmut ungebrochen ist, obwohl das grausame Alter Eure Gliedmaßen schwächt und Silberhaar auf Eure rabenschwarzen Locken schneit.« »Alter?« protestierte Mandorallen.
    »Ich mache nur Spaß, Mandorallen.« Sie lachte. »Steck dein Schwert ein. Es will heute niemand mehr mit dir spielen.«
    Die Gefährten verabschiedeten sich von Mandorallen, Lelldorin und Relg, der beabsichtigte, von Vo Mimbre aus zu Taiba und ihren Kindern zurückzukehren.
    »Mandorallen!« brüllte König Anheg, als sie aus der Stadt ritten. »Komm im Winter nach Val Alorn, dann nehmen wir Barak mit und gehen auf Hatz.«
    »Das werde ich ganz gewiß!« rief Mandorallen von den Zinnen hinunter.
    »Ich mag diesen Mann!« sagte Anheg überschwenglich.
    Sie gingen wieder an Bord und segelten nordwärts nach Sendar, um König Fulrach über das Abkommen von Dal Perivor Bescheid zu geben. Silk und Sammet wollten auf der Seevogel mit Barak und Anheg weiter nach Norden fahren, während die übrigen vorhatten, über die Berge nach Algarien zu reiten und von dort aus hinunter ins Aldurtal.
    Sie hielten das Lebewohl im Hafen kurz, zum einen, weil sie sich alle bald wiedersehen würden, zum anderen, weil keiner sentimental wirken wollte. Garion nahm vor allem von Silk und Barak nur sehr ungern Abschied. Die beiden so verschiedenen Männer waren bereits über die Hälfte seines Lebens seine Gefährten, und die Vorstellung, von ihnen getrennt zu sein, verursachte ihm einen dumpfen Schmerz. Die welterschütternden Abenteuer waren nun vorüber, und die Dinge würden nie wieder genauso sein wie zuvor. »Glaubst du, daß du dich jetzt aus Schwierigkeiten heraushalten können wirst?« fragte ihn Barak rauh. Offenbar erging es ihm nicht anders als Garion. »Es erschreckt Merel, wenn sie in der Früh aufwacht und feststellt, daß sie ihr Bett mit einem Bären geteilt hat.« »Ich werde es jedenfalls versuchen«, versprach Garion.
    »Erinnerst du dich, was ich dir damals vor Winold gesagt habe – als es an jenem Morgen so eiskalt war?« fragte Silk.
    Garion runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern.
    »Ich sagte, daß wir in einer ereignisreichen Zeit leben und wie großartig es ist, daß wir an diesen Ereignissen Anteil haben.« »Oh, ja, jetzt erinnere ich mich.«
    »Inzwischen hatte ich Zeit, darüber nachzudenken, und ich glaube, ich habe meine Meinung darüber geändert.« Silk grinste plötzlich, und Garion wußte, daß der kleine Mann kein Wort davon ernst meinte.
    »Wir sehen uns beim Alornischen Rat im Sommer wieder, Garion!« brüllte Anheg über die Reling, als die Seevogel ablegte. »Er findet in diesem Jahr bei dir statt. Wenn wir uns Mühe geben, können wir dir vielleicht doch noch beibringen, ordentlich zu singen.« Sie verließen Sendar früh am nächsten Morgen und nahmen die Landstraße nach Muros. Obwohl es nicht wirklich nötig war, hatte Garion beschlossen, seine Freunde alle nach Hause zu bringen. Im Sonnenschein des bald in den Sommer übergehenden Frühlings ritten sie durch Sendarien, überquerten das Gebirge nach Algarien und erreichten etwa eine Woche später die Feste. König ChoHag war überglücklich über den Ausgang

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