Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
dem alten Mann. »Ich habe nicht gut geschlafen.« »Also ich habe himmlisch geschlafen.«
    »Durnik«, ersuchte Garion, »stellst du dich bitte da drüben hin?« Er deutete auf eine Seite. »Und Ihr, Sadi dorthin?« Er deutete auf die gegenüberliegende Seite. »Es wird nur ein paar Minuten dauern«, wandte er sich an alle. »Ich werde jedem flüsternd eine Frage stellen und möchte, daß ihr nur mit ja oder nein antwortet.« »Tust du nicht arg geheimnisvoll?«
    »Ich möchte das Experiment nicht dadurch gefährden, daß ihr euch zuvor darüber auslaßt!«
    »Ein vernünftiger wissenschaftlicher Grundsatz«, lobte Beldin. »Halten wir ihn bei Laune. Er hat meine Neugier geweckt.« Garion trat von einem zum anderen und wisperte immer wieder die gleiche Frage: »Kannst du das Murmeln hören?« Je nach der Antwort bat er den Betreffenden, sich entweder zu Sadi oder zu Durnik zu stellen. Es dauerte nicht lange, und das Ergebnis bestätigte Garions Vermutung. Bei Durnik standen Belgarath, Polgara, Beldin und – was ihn ein wenig überraschte – Eriond; die übrigen, Silk, Sammet, Ce'Nedra und Zakath, befanden sich bei Sadi.
    »Würdest du nun die Freundlichkeit haben, uns zu verraten, was dieser Hokuspokus soll?«
    »Ich stellte jedem die gleiche Frage, Großvater. Diejenigen bei deiner Gruppe können das Geräusch hören. Die der anderen Gruppe nicht.«
    »Natürlich können sie es hören! Ich bin deshalb die halbe Nacht nicht zum Schlafen gekommen.«
    »Wahrscheinlich bist du deshalb jetzt so unleidlich«, brummte Beldin. »Ein gutes Experiment, Garion. Könntest du es unserem begriffsstutzigen Freund erklären?«
    »Es ist ganz einfach, Großvater«, sagte Garion, »du hast wahrscheinlich nicht daran gedacht, weil es zu simpel ist. Die einzigen, die dieses seltsame Murmeln hören können, sind die mit der ›Gabe‹, wie du es immer genannt hast. Normale Sterbliche hören es nicht.« »Ich will ganz ehrlich sein, Belgarath«, gestand Silk. »Ich höre kein Murmeln.«
    »Und ich höre es, seit Kell in Sicht kam«, sagte Durnik.
    »Na, ist das nicht interessant?« wandte Beldin sich an Belgarath. »Wollen wir noch ein paar Schritte weitergehen, oder hast du vor, dich wieder ins Bett zu legen?«
    »Red keinen Schwachsinn«, brummte Belgarath abwesend.
    »Also gut«, fuhr Beldin fort. »Wir haben da ein Geräusch, das zwar wir, nicht aber gewöhnliche Sterbliche hören können. Mir fällt da gleich ein anderes ein, dir nicht?«
    »Doch.« Belgarath nickte. »Das Geräusch von jemandem, der Zauber wirkt.«
    »Dann ist es also kein natürliches Geräusch«, sagte Durnik grübelnd. Plötzlich lachte er. »Bin ich froh, daß du das geklärt hast, Garion. Ich war nahe daran, den Fußboden aufzustemmen.«
    »Warum in aller Welt?« Polgara blickte ihn erstaunt an.
    »Ich dachte, das Geräusch käme von einem Wasserrohr.«
    »Es ist jedoch keine Zauberei«, sagte Belgarath. »Es hört und fühlt sich nicht so an.«
    Beldin kratzte nachdenklich seinen struppigen Bart. »Was hältst du von diesem Gedanken«, wandte er sich an Belgarath. »Die Leute hier haben genug konzentrierte Macht, mit jedem Grolim oder auch einer ganzen Grolimschar fertigzuwerden, die sich in die Gegend wagt, also warum machen sie sich dann die Mühe mit diesem Fluch?« »Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinauswillst.«
    »Ein großer Teil der Grolims sind Zauberer, richtig? Also wären sie imstande, dieses Geräusch zu hören. Wie nun aber, wenn dieser Bann da ist, um die Grolims weit genug fernzuhalten, daß sie dieses Murmeln nicht hören können?«
    »Ist das nicht ein bißchen zu weit hergeholt, Beldin?« sagte Zakath skeptisch.
    »Im Gegenteil, ich vereinfache es. Ein Fluch, der dazu dient, Leute fernzuhalten, vor denen man sich gar nicht wirklich fürchtet, ist doch im Grund genommen unsinnig. Alle haben bisher gedacht, daß der Fluch dazu da ist, Kell zu schützen, und auch das ergibt keinen Sinn. Ist es nicht logischer anzunehmen, daß es etwas Wichtigeres gibt, das beschützt werden muß?«
    »Was kann so Besonderes an diesem Murmeln sein, daß die Dalaser Angst haben, Außenstehende könnten es vernehmen?« fragte Sammet verwundert. »Also gut«, sagte Beldin. »Was ist ein Laut?« Belgarath stöhnte. »Nicht das schon wieder!« »Ich spreche nicht von dem Geräusch in den Wäldern. Ein Laut ist solange nur ein Geräusch, bis er einen Sinn hat. Und was ist ein sinnvoller Laut?« »Reden?« fragte Silk. »Genau.«
    »Ich verstehe nicht«,

Weitere Kostenlose Bücher