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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gestand Ce'Nedra. »Was reden die Dalaser, das sie geheimhalten wollen? Es versteht ohnehin niemand, was sie sagen.«
    Beldin zuckte mit den Schultern, während Durnik stirnrunzelnd hin und her stapfte. »Vielleicht geht es nicht so sehr darum, was sie sagen, sondern wie.« »Und du wirfst mir vor, ich spreche in Rätseln!« sagte Beldin zu Belgarath. »Auf was willst du hinaus, Durnik?«
    »Ich muß mich erst noch vortasten«, gestand der Schmied. »Das Geräusch oder der Laut – wie immer wir ihn nennen wollen, ist kein Signal, daß irgendwer Menschen in Frösche verwandelt.« Er zog fragend die Brauen hoch. »Können wir das wirklich?«
    »Ja«, antwortete Beldin, »aber es ist die Mühe nicht wert. Frösche vermehren sich entsetzlich rasch. Ich ärgere mich lieber über eine Person als über eine Million Frösche.«
    »Also gut«, überlegte Durnik laut weiter. »Es ist nicht das Geräusch, das bei der Ausübung von Zauberei verursacht wird.«
    »Wahrscheinlich nicht«, pflichtete ihm Belgarath bei.
    »Und ich glaube, daß Ce'Nedra recht hat. Niemand versteht wirklich, was die Dalaser sagen – außer andere Dalaser. Gewöhnlich kann ich Cyradis nicht von einem Ende eines Satzes zum anderen folgen.«
    »Was bleibt dann?« fragte Beldin gespannt und mit glänzenden Augen.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, daß das ›Wie‹ wichtiger ist als das ›Was‹.« Plötzlich wirkte Durnik verlegen. »Ich rede zu viel«, entschuldigte er sich. »Ich bin sicher, daß einige von euch Wichtigeres darüber sagen könnten als ich.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Beldin. »Ich denke, du bist ganz nahe daran, laß es dir nicht entschlüpfen!«
    Durnik begann zu schwitzen. Er legte die Hand vor die Augen und versuchte seine Gedanken zu sammeln. Garion bemerkte, daß alle fast atemlos seinen alten Freund beobachteten, der mit einer Überlegung rang, auf die alle übrigen wahrscheinlich nie gekommen wären.
    »Es muß da etwas geben, was die Dalaser beschützen wollen«, fuhr der Schmied fort, »und es ist wahrscheinlich etwas sehr Einfaches – zumindest aus ihrer Sicht – , aber etwas, das andere nicht verstehen sollen. Ich wollte, Toth wäre hier. Er könnte es vielleicht erklären.« Plötzlich weiteten sich seine Augen. »Was ist, Liebes?« fragte ihn Polgara.
    »Das kann es nicht sein!« rief er plötzlich aufgeregt. »Es könnte es nicht sein!« »Durnik!« sagte sie leicht gereizt.
    »Erinnerst du dich, wie Toth und ich angefangen haben, miteinander zu reden – mit Gesten, meine ich?« Durniks Stimme überschlug sich nun fast, und er mußte rasch Atem holen. »Wir haben miteinander gearbeitet, und einer, der mit jemand anderem zusammenarbeitet, versteht allmählich genau, was der andere tut – sogar, was er denkt.« Er blickte Silk an. »Du und Garion und Pol benutzt diese Fingersprache.« »Ja.«
    »Ihr habt die Gesten gesehen, die Toth macht. Könnte die Geheimsprache so viel aussagen, mit nur ein paar Handbewegungen – , so wie er sie macht?« Garion kannte die Antwort bereits.
    Leicht verwirrt sagte Silk: »Nein, das wäre unmöglich!«
    »Aber ich weiß genau, was er mir sagen will«, versicherte ihnen Durnik. »Die Gesten bedeuten überhaupt nichts. Er macht sie nur, um meinem Verstand eine Art Erklärung für das zu geben, was er wirklich tut.« Durniks Miene wurde ehrfürchtig. »Er hat mir die Worte direkt in den Geist eingegeben – ohne zu reden. Das muß er, weil er nicht reden kann! Vielleicht ist dieses Murmeln, das wir hören, die Verständigung der Dalaser untereinander? Vielleicht vermögen sie es sogar über weite Entfernungen hinweg?«
    »Und über die Zeit hinweg ebenfalls«, sagte Beldin mit wachsendem Staunen. »Erinnerst du dich, was dein großer stummer Freund gesagt hat, als wir hier ankamen? Daß nichts, was die Dalaser je taten, je vergessen wurde. Daß jeder jetzt lebende Dalaser alles weiß, was jeder Dalaser, der je gelebt hat, wußte.«
    »Deine Idee ist absurd, Beldin«, sagte Belgarath abfällig.
    »Nein. Nicht wirklich. Ameisen tun es. Bienen ebenfalls.« »Wir sind keine Ameisen – oder Bienen.«
    »Ich kann fast alles, was eine Biene kann.« Der Bucklige zuckte mit den Schultern. »Außer vielleicht Honig machen – und du könntest wahrscheinlich einen einigermaßen annehmbaren Ameisenhaufen bauen.«
    »Würde mir bitte einer von euch erklären, wovon ihr redet?« sagte Ce'Nedra verärgert.
    »Sie deuten die Möglichkeit eines Gruppenbewußtseins an,

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