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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht, oder?« Sie fletschte die Zähne zu einer Art Grinsen.
    »Ihr sprecht die Sprache der Tiere?« keuchte der Baron.
    »Nur von ein paar Arten, Baron«, entgegnete Garion. »Jede Art hat ihre eigene Sprache, müßt Ihr wissen. Die Sprache der Schlange beherrsche ich noch nicht. Ich glaube, das liegt an der Form meiner Zunge.«
    Der Baron lachte plötzlich. »Ihr seid ein pläsierlicher Mann, Herr Ritter. So viel habt Ihr mir zum Nachdenken und zum Staunen gegeben. Doch nun zu meiner Frage: Was könnt Ihr mir über Eure hehre Aufgabe sagen?« »Laß Vorsicht walten!« warnte die Wölfin.
    Garion überlegte. »Wie Ihr vielleicht wißt, Baron«, begann er, »ist das Böse nun in der Welt unterwegs.« Das war verhältnismäßig unverfänglich, schließlich war immer Böses auf der Welt unterwegs. »Wahrlich!« bestätigte der Baron inbrünstig.
    »Mein wackerer Gefährte und ich haben geschworen, dieses Böse zu stellen. Wisset jedoch, daß Gerüchte uns wie bellende Hunde vorauseilen und unsere Namen – würden sie bekannt – dem gemeinen Schurken mitteilen würden, den zu bekriegen wir bedacht sind. Sollte dieser schreckliche Feind von unserem Kommen erfahren, würde er seine Knechte ausschicken, uns einen Hinterhalt zu stellen. Dies ist der Grund, weshalb wir unsere Gesichter hinter Visieren verbergen und der Welt unsere Namen verschweigen müssen – die in diversen Teilen der Welt wohlbekannt sind.« Garion begann diese Rolle zu genießen. »Wir, das gilt für ihn wie für mich, fürchten gar nichts, was da kreucht und fleucht.« Nicht einmal Mandorallen hätte es überzeugteren Tones zu sagen vermocht. »Doch haben wir liebe Gefährten bei uns, deren Leben wir nicht gefährden dürfen. Davon zu schweigen, ist unsere Aufgabe durch Zauber arg bedroht, der unseren Kräften ebenbürtig scheint. Deshalb und obgleich es uns zutiefst mißfällt, müssen wir uns diesem abscheulichen Halunken unbemerkt nähern, damit wir ihm die geziemende Strafe angedeihen lassen können.« Er bemühte sich bei diesen Worten um den unheildrohendsten Ton, den er zuwege brachte.
    Der Baron kam sogleich zur Sache. »Mein Schwert und die Waffen meiner Ritter stehen Euch ganz zur Verfügung. Laßt uns dieses Böse für alle Zeiten tilgen!« Der Baron konnte wahrhaftig seine mimbratische Herkunft nicht verleugnen.
    Garion hob eine Hand. »Nein, Baron Astellig. Es ist bedauerlich, denn ich würde Euch und Eure tapferen Gefährten von ganzem Herzen in unseren Reihen begrüßen, aber diese Aufgabe wurde mir und meinen teuren Begleitern auferlegt. Eure Hilfe in dieser Angelegenheit anzunehmen würde die Geister der Überwelt erzürnen, die genau wie wir an dieser Aufgabe teilhaben. Meine Gefährten und ich sind nur Sterbliche, während die Geistwelt eine Welt der Unsterblichen ist. Sich den Befehlen der Geister zu widersetzen, könnte jene wohlwollenden von ihnen, die an diesem Endkampf teilnehmen, erzürnen.«
    »So sehr es mein Herz betrübt, Herr Ritter«, entgegnete der Baron traurig, »muß ich eingestehen, daß ich Eure Befürchtung verstehe. Wisset auch, daß ein Anverwandter erst kürzlich von der Hauptstadt Dal Perivor zurückkehrte und mir etwas Erschreckendes anvertraute, das sich am Hof zugetragen hat. Vor wenigen Tagen nur erschien ein Hexer im Königsschloß. Zweifellos mit Hilfe von Magie der Art, die Ihr erwähnt habt, betörte er den König innerhalb von Stunden und gewann sein Ohr. Er ist nun sein engster Berater und verfügt jetzt über fast absolute Macht im Königreich. Achtet gut auf Euch, meine Herren Ritter. Falls dieser Hexer zu den Knechten Eures Feindes gehört, verfügt er nunmehr über die Macht, Euch sehr zu schaden.« Der Baron verzog das Gesicht. »Mir deucht, es war keine schwere Aufgabe für ihn, den König zu betören. Es ist ungeziemend, es zu sagen, aber Seine Majestät ist mit Geistesgaben nicht sehr gesegnet.« Und das von einem Mimbrater? »Dieser Hexer«, fuhr der Baron fort, »ist ein böser Mann, und ich muß Euch in kameradschaftlichem Geiste raten, ihm aus dem Weg zu gehen.«
    »Ich danke Euch, Baron, aber unsere Bestimmung und unsere Aufgabe erfordern, daß wir uns nach Dal Perivor begeben. Sollte es sich als nötig erweisen, werden wir gegen diesen Hexer kämpfen und das Königreich von seinem schlimmen Einfluß befreien.«
    »Mögen die Götter und die Geister Eure Hand leiten«, wünschte ihm der Baron inbrünstig. Dann grinste er. »Vielleicht, und wenn Ihr es gestattet, könnte ich Euch und

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