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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gegend in seiner Gestalt ihr Unwesen treiben – alles als Teil ihres Planes, einen Kampf zwischen ihr und Garion zu erzwingen, ehe wir an diesen Treffpunkt gelangen.«
    »Ich werde es wissen, sobald ich ihn näher sehe«, erklärte Garion. »Wie?« fragte Zakath.
    »Als wir uns das erste Mal begegneten, schnitt ich der Drachin etwa vier Fuß ihres Schwanzes ab. Wenn der Drache, gegen den wir hier kämpfen sollen, einen Stummelschwanz hat, wissen wir, daß es Zandramas ist.«
    »Müssen wir unbedingt zu dieser Feier heute abend?« fragte Beldin. »Es wird erwartet, Ohm«, erwiderte Polgara.
    Er grinste spitzbübisch und bediente sich wieder einmal Feldegasts Redeweise. »Aber ich habegar nichts, wirklich absolut nichts anzuziehen«, sagte er.
    »Darum kümmern wir uns, Ohm«, sagte sie, was ganz schön drohend klang.
    Die Feier wurde schon seit Wochen vorbereitet. Sie war der prunkvolle Abschluß des Turniers in der großen Halle mit Bankett und Tanz. Garion und Zakath konnten der schweren Rüstung wegen nicht mittanzen und des Visiers wegen nicht mitessen. Unzählige Male wurde auf die beiden Sieger angestoßen, und die Edlen am Hof von König Oldorin überboten sich mit blumigen Trinksprüchen zu Ehren »der mächtigen Recken, die dieser einsamen Insel durch ihre Gegenwart Glanz verleihen.«
    »Wie lange wird das so weitergehen?« flüsterte Zakath Garion zu. »Stunden.«
    »Das hatte ich befürchtet. Ah, da kommen die Damen.«
    Polgara betrat mit Ce'Nedra und Sammet den Thronsaal, als gehöre er ihr. Seltsamerweise war Cyradis nicht bei ihnen. Wie üblich trug Polgara königsblauen Samt mit Silberborte. Sie sah majestätisch aus. Ce'Nedra bezauberte in einem cremefarbenem Gewand, ähnlich dem Kleid, das sie bei ihrer Vermählung getragen hatte, allerdings fehlten ihm die Perlen, mit dem ihr Hochzeitsgewand verziert gewesen war. Ihr üppiges kupferfarbenes Haar fiel in Ringellocken über eine Schulter. Sammet prangte in lavendelfarbigem Satin. Unzählige der jungen Ritter – jene, die sich nach der nachmittäglichen Unterhaltung noch auf den Beinen halten konnten – verliebten sich hoffnungslos in sie.
    »Jetzt kommt die unvermeidliche Vorstellung«, murmelte Garion Zakath zu. Die Damen waren seit ihrer Ankunft in ihrer Gemächerflucht geblieben. Nun trat Garion zu ihnen und geleitete sie zum Thron. »Eure Majestät«, sagte er mit einer knappen Verbeugung vor König Oldorin, »es ist mir zwar, da wir unentdeckt bleiben müssen, leider nicht vergönnt, Euch nähere Einzelheiten über die Herkunft dieser Damen zu offenbaren, aber es wäre meinerseits unhöflich – sowohl gegenüber Euch als auch diesen Damen –, sie Euch nicht vorzustellen. Ich habe die Ehre, Euch mit ihrer Hoheit, der Herzogin von Erat bekannt zu machen.« Das war unverfänglich. Niemand auf dieser Seite der Welt würde die leiseste Ahnung haben, wo Erat sich befand.
    Mit unbeschreiblicher Anmut machte Polgara einen Hofknicks. »Eure Majestät«, grüßte sie den König mit ihrer klangvollen Stimme. Sofort erhob er sich. »Eure Hoheit«, entgegnete er mit einer tiefen Verbeugung. »Eure Gegenwart erhellt Unsere armselige Burg.« »Und, Eure Majestät«, fuhr Garion fort, »ihre Hoheit Prinzessin Xera.« Ce'Nedra starrte ihn an. »Dein echter Name könnte zu gut bekannt sein«, wisperte er ihr zu.
    Ce'Nedra fing sich sofort. »Eure Majestät«, sagte sie mit einem ebenso anmutigen Knicks wie Polgara. Schließlich kann ein Mädchen nicht an einem Kaiserhof aufwachsen, ohne wenigstens ein paar Dinge zu lernen.
    »Eure Hoheit«, erwiderte der König. »Eure Schönheit beraubt Unsere arme Zunge der Sprache.« »Ist er nicht lieb?« murmelte Ce'Nedra.
    »Und dies, Eure Majestät«, stellte Garion Sammet vor, »ist die Markgräfin von Turia.« Den Namen hatte er rasch erfunden. Liselle knickste. »Eure Majestät.« Als sie sich aufrichtete, lächelte sie ihn an.
    »Markgräfin…« Der König stockte und verbeugte sich wieder. »… Euer Lächeln erwärmt Unser Herz.« Er blickte sich um, sichtlich ein wenig verwirrt. »Uns deucht, Wir sahen noch eine Dame unter Euren Begleitern, Herr Ritter«, sagte er zu Garion.
    »Ein bedauernswertes blindes Mädchen, Eure Majestät«, warf Polgara rasch ein, »das sich uns erst vor kurzem angeschlossen hat. Höfische Unterhaltung, fürchte ich, bedeuten einer nichts, die in ungebrochener Dunkelheit lebt. Der riesenhafte Mann, den Ihr bereits kennengelernt habt, ist ihr Hüter, ein treuer Diener ihrer Familie, der

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