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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kraft umgeben. Das war sehr wirkungsvoll. Keiner, nicht einmal der beste Ritter von ganz Mimbre, konnte sich an diesem Tag auf seinem Pferd halten.«
    »Ich dachte, du hättest ein Gewitter herbeibeschworen?«
    »Das war ein wenig später. Die zwei Armeen standen einander auf einer offenen Wiese gegenüber. Nicht einmal Mimbrater würden über eine freie Fläche stürmen, wo laufend Blitze Löcher in den Boden brennen. So dumm sind sie auch wieder nicht.«
    »Du hast eine Menge Bemerkenswertes erreicht, mein Freund.« Zakath lachte.
    »Ja, es hat schon ein bißchen Spaß gemacht an jenem Tag«, gestand Garion. »Es kommt ja nicht sehr häufig vor, daß man zwei ganze Armeen einschüchtern kann. Ich bekam deshalb allerdings etwas später ziemliche Schwierigkeiten. Wenn man am Wetter herumpfuscht, weiß man nie so genau, welche Folgen das haben wird. Belgarath und Beldin sind die nächsten sechs Monate in der ganzen Welt herumgeeilt, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Großvater war sehr wütend, als er zurückkehrte. Er bedachte mich mit allen möglichen, nicht gerade schmeichelhaften Namen, ›Dummkopf‹ war noch der mildeste.«
    »Du hast ›Schranken‹ erwähnt. Welcher Art sind sie bei einem Turnier?«
    »Man schlägt große Pfosten in einer Reihe in den Boden und befestigt in Pferdeschulterhöhe eine lange Stange daran. Die gegnerischen Ritter reiten an den gegenüberliegenden Seiten aufeinander zu. So soll wohl verhindert werden, daß die Pferde gegeneinanderprallen. Gute Pferde sind wertvoll. Oh, das erinnert mich an noch etwas. Wir werden ohnehin einen gewissen Vorteil haben. Unsere Pferde sind ein gutes Stück größer und kräftiger als die hiesigen.« »Das ist mir bereits aufgefallen. Trotzdem würde ich mich wohler fühlen, wenn du zur Sicherheit mogelst.«
    »Das werde ich wahrscheinlich auch. Denn ohne einen kleinen Trick würden wir uns vermutlich so viele blaue Flecken holen, daß wir eine Woche lang nicht aus dem Bett kämen, und wir haben schließlich eine Verabredung – falls wir je herausfinden, wo sie stattfinden soll.«
    Der Turnierplatz war mit bunten Wimpeln und flatternden Fahnen geschmückt. Eine Tribüne war für den König, die Hofdamen und Edelleute errichtet worden, die für eine Teilnahme bereits zu alt waren. Die Bürger drängten sich jenseits der Schranken und sahen aufgeregt zu. Zwei bunt gewandete Jongleure unterhielten die Menge, während sich die Ritter zum Turnier bereitmachten. Gestreifte Zelte standen zu beiden Enden der Schranken – dort konnten die Ritter bei Bedarf ihre Rüstungen reparieren lassen, aber auch Verwundete durften sich dorthin zurückziehen, denn der Anblick von verletzten Kriegern kann die Freude anderer an einem ansonsten schönen Nachmittag trüben.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte Garion zu seinem Freund. »Ich möchte nur noch rasch mit Großvater reden.« Er saß ab und überquerte die saftig grüne Rasenfläche zum Ende der Tribüne, wo Belgarath saß. Der alte Mann trug ein schneeweißes Gewand und machte ein mürrisches Gesicht. »Elegant«, sagte Garion.
    »Jemand hatte einen idiotischen Einfall«, brummte Belgarath.
    »Euer unverkennbar hohes Alter leuchtet aus Eurem Gesicht«, sagte Silk unverfroren, der unmittelbar hinter ihm saß. »Die Leute möchten eben, daß Ihr so würdevoll wie nur möglich ausseht.« »Pah! Was gibt es Garion?«
    »Zakath und ich werden ein bißchen schwindeln. Wenn wir siegen, wird der König uns einen Wunsch erfüllen müssen – uns beispielsweise einen Blick auf die Karte gewähren.«
    »Weißt du, der Gedanke ist genauerer Überlegung wert.«
    »Wie kann man bei einem Turnier mogeln?« fragte Silk. »Es gibt Möglichkeiten.« »Und du bist sicher, daß ihr gewinnen werdet?« »Ich kann es fast garantieren.« Silk sprang auf. »Wo willst du hin?« fragte Belgarath scharf.
    »Wetten abschließen.« Schon eilte der kleine Mann davon. »Er ändert sich auch nie«, brummte Belgarath.
    »Da ist allerdings noch etwas. Naradas ist hier. Als Grolim wird er erkennen, was wir tun. Bitte, Großvater, halt ihn mir vom Leib. Ich möchte nicht, daß er mir in einem kritischen Augenblick dazwischenpfuscht.«
    »Ich kümmere mich um ihn«, versprach ihm Belgarath düster. »Sieh du nur zu, daß du dein Bestes tust, aber sei vorsichtig.« »Ja, Großvater.« Garion kehrte zu Zakath zurück, der bei den Pferden wartete.
    »Wir kommen erst als zweite oder dritte dran. Es ist üblich, daß die Sieger des vorherigen Turniers

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