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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hinunter.
    »Versucht es«, riet Belgarath. »Solange er frißt, ist er sicher nicht sehr wachsam. Aber seid vorsichtig. Weicht sogleich zurück, sobald eure Lanzen in ihm stecken. Und paßt auf, daß eure Pferde nicht stolpern. Er würde sie erwischen und zerreißen, und zu Fuß ist man gegen einen Drachen arg im Nachteil. Unsere kleine Schwester und ich werden uns von hinten heranschleichen und seinen Schwanz angreifen. Er ist dort empfindlich, und ein paar Bisse könnten ihn ablenken.« Er saß ab, entfernte sich ein wenig von den Pferden, verschwamm und nahm die Gestalt eines großen silbergrauen Wolfes an.
    »Daran habe ich mich auch noch nicht gewöhnt«, gestand Zakath. Garion hatte den fressenden Drachen eingehend studiert. »Schau«, sagte er leise, »er hat die Flügel gehoben, und wenn er zum Fressen den Schädel senken muß, versperren sie ihm die Sicht nach hinten. Geh du zu der Seite herum und ich zur anderen. Sobald wir beide in Angriffsstellung sind, pfeife ich, dann stürmen wir los. Versuch, hinter dem gehobenen Flügel zu bleiben. Stoß deine Lanze, so tief du kannst, und laß sie stecken. Ein paar Lanzen, die aus seinen Schultern ragen, werden ihn ein bißchen in der Bewegung behindern. Sobald deine Lanze steckt, wirbelst du herum und siehst zu, daß du aus seiner Reichweite kommst.« »Du bist erstaunlich kaltblütig, Garion.«
    »In so einer Situation muß man es sein. Wenn du erst anfängst, darüber nachzudenken, wirst du es gar nicht tun. Es ist nicht gerade das Vernünftigste, was wir je vorhatten, weißt du. Viel Glück.« »Dir auch.«
    Sie trennten sich und machten einen Bogen um den fressenden Drachen, bis sie zu beiden Seiten von ihm standen. Zakath tippte zweimal mit seiner Lanze auf den Boden, um Garion anzudeuten, daß er bereit war. Garion holte tief Atem, da bemerkte er, daß seine Hände leicht zitterten. Er bemühte sich, an nichts anderes mehr zu denken als an einen bestimmten Punkt hinter der vorderen Schulter des mächtigen Tieres. Dann pfiff er schrill. Sie stürmten los.
    Soweit funktionierte Garions Strategie recht gut. Doch der Schuppenpanzer des Drachen war viel zäher, als er erwartet hatte, und ihre Lanzen drangen nicht so tief wie erwartet ein. Er riß Chretienne herum und preschte davon.
    Der Drache kreischte, spie Feuer und versuchte sich nach Garion umzudrehen. Wie erhofft, behinderten die aus beiden Seiten ragenden Lanzen seine Bewegungen. Da schossen Belgarath und die Wölfin herbei, bissen wild in den schuppigen Schwanz und zerrten heftig daran. Verzweifelt flatterte der Drache mit den gigantischen Schwingen, hob sich schwerfällig in die Luft und spie wieder Feuer. Er entkommt! dachte Garion heftig an seinen Großvater gerichtet.
    Er wird zurückkommen! Er ist eine sehr rachsüchtige Bestie! Garion ritt an den Resten des Pferdekadavers vorbei zu Zakath.
    »Die Verletzungen, die wir ihm zugefügt haben, sind doch tödlich, was denkst du?« fragte der Malloreaner hoffnungsvoll.
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, entgegnete Garion. »Wir konnten die Lanzen nicht tief genug hineinstoßen, fürchte ich. Wir hätten einen längeren Anlauf nehmen sollen, dann wäre die Wucht größer gewesen. Aber Großvater hat gesagt, daß er bestimmt zurückkommen wird.«
    Garion, hörte der rivanische König den rufenden Gedanken Belgaraths. Ich werde etwas tun. Sag Zakath, er soll nicht erschrecken. »Zakath«, wandte Garion sich an den Freund. »Großvater wird irgendwelchen Zauber einsetzen. Erschrick nicht.« »Was hat er vor?«
    »Weiß ich nicht. Er hat es mir nicht gesagt.« Da spürte Garion das vertraute Tosen und ein Rauschen. Die Luft um sie färbte sich blaßblau.
    »Hübsch«, sagte Zakath, »was soll es bewirken?« Das klang nervös.
    Belgarath kam auf leisen Pfoten aus der Dunkelheit gelaufen. »Müßte genügen«, sagte er in der Wolfsprache. »Was ist es?« fragte Garion.
    »Eine Art Schild. Er wird euch vor dem Feuer schützen – wenigstens teilweise, den Rest übernimmt eure Panzerrüstung. Möglicherweise könntet ihr ein bißchen angesengt werden, doch wirklich etwas anhaben kann euch das Feuer nicht. Aber werdet nicht zu wagemutig, der Drache hat immer noch seine Klauen und Fänge.« »Es ist so etwas wie ein Schild«, erklärte Garion Zakath. »Er müßte uns vor den Flammen schützen.«
    Da kreischte es aus östlicher Richtung, und rußige Flammen Schossen durch den Himmel. »Mach dich bereit!« warnte Garion. »Er kommt zurück!« Er ermahnte das

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