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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und sich nichts sehnlicher gewünscht, als nach Hause zu kommen, um wieder in Jasons Nähe zu sein, auch wenn es ihr nur wenige Male im Jahr gelang. Irgendwann hat Oliver die Hoffnung aufgegeben.«
    »Warum hat sie Jason nicht einfach mitgeteilt, was sie für ihn empfindet?«, fragte Anthony.
    »Sie können es sich vielleicht nur schwer vorstellen, aber sie war damals ziemlich schüchtern. Davon abgesehen, schickt es sich nicht für eine Lady, sich einem Herrn gegenüber zu offenbaren. Das wissen Sie so gut wie ich.«
    »Wenn man Gefahr läuft, das eigene Leben zu ruinieren, wäre es unter Umständen eine Überlegung wert«, gab Anthony zu bedenken.
    »Das hatte ich ja auch vor«, meldete Letitia sich mit leiser Stimme zu Wort. »Ich habe Mutter angefleht, ihn zum Abendessen einzuladen. Ein Fehler, wie sich zeigen sollte. Er hat in einer Tour über seine Blumen und die Ernte gesprochen, etwas, das meinen Vater nicht im Geringsten interessierte. Danach hat er geschworen, ihn nie wieder sehen zu wollen.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihre Eltern nicht wussten, wie stark Ihre Gefühle für ihn sind?«, fragte Anthony Letitia.
    »Natürlich nicht. Bedauerlicherweise hat sich an dem Abend nicht einmal die Gelegenheit ergeben, allein mit Jason zu sprechen.«
    »Warum haben Sie es anschließend nicht aufgegeben?«, wagte Anthony sich vorsichtig vor. »Wie mir schwant, hat mein Bruder Ihnen nie Grund zu der Annahme gegeben, er könnte Ihre Gefühle erwidern. Er scheint Sie ja nicht einmal richtig wahrgenommen zu haben. Wieso haben Sie an Ihrer Hoffnung dennoch festgehalten?«
    »Weil ich ihn liebte. Selbst als wir von seinem unehelichen Kind hörten und dass er ihn offiziell zu seinem Erben erklärte und großzog, konnte das meiner Liebe für ihn nichts anhaben. Da er die Mutter seines Sohnes – wer auch immer sie war – niemals geheiratet hat, war ich mir sicher, dass er sie nicht liebte. Als Ihre Schwester starb und er ihre Tochter zu sich holte, war es eine gute Sache. Als die beiden irgendwann außer Kontrolle gerieten, hat er mir das Herz gebrochen«, knurrte sie ungehalten. »Statt sich in der näheren Umgebung nach einer Ehefrau umzusehen, hat er bei einem Freund einen Gefallen eingefordert und sich Frances ins Haus geholt, die Tochter eines Earls. Aber ich bin doch auch die Tochter eines Earls. Ich hätte die beiden Kinder in mein Herz geschlossen, wäre ihnen bestimmt eine gute Mutter gewesen.«
    »Die Sache mit Frances war ein Fehler«, räumte Anthony ein.
    »Ein Fehler? So nennen Sie das? Verabscheut hat sie ihn. Ihr Vater hatte sie zu dieser Heirat gezwungen. Die gesamte Nachbarschaft wusste, dass die beiden nichts für einander empfanden. Und dann hat Ihr werter Herr Bruder einen weiteren Skandal heraufbeschworen, indem er sich von ihr hat scheiden lassen.«
    Letitias schneidender Unterton sorgte dafür, dass Anthony in die Defensive ging: »Nur, weil Sie nicht den Schneid hatten, ihm zu sagen, was in Ihnen vorging, oder versucht haben, Eindruck auf ihn zu machen, bis er schließlich gezwungen war, sich eine Frau zu suchen, weil er …«
    »Wie können Sie es wagen?«
    Er hob eine Augenbraue. »Ich bin ein Malory, schon vergessen? Da Sie mir klipp und klar gesagt haben, dass Sie mich für skandalös halten, kann ich ebenso gut sagen, was ich denke. Jason hat damals händeringend nach einer Gemahlin gesucht, als unsere Nichte Allüren an den Tag zu legen begann, die nicht haltbar waren. Wenn Sie den Mut gehabt hätten, sich für Ihre Ziele einzusetzen, hätte er sich womöglich an Sie erinnert, als er auf der Suche nach einer Frau für sich und einer Mutter für die Kinder war.«
    »Und Sie, Sir, haben zu viel Zeit in Londons Unterwelt verbracht«, schoss Letitia zurück. »Sie wissen doch gar nicht mehr, was sich für eine Lady ziemt und was nicht.«
    Es war Anthony anzusehen, dass er ein Lachen unterdrückte. »Einverstanden«, stimmte er ihr zu. »Sie haben recht und ich meine Ruhe. Sie taten gut daran, die Füße stillzuhalten und auf ein Wunder zu hoffen, was in letzter Konsequenz dazu geführt hat, dass er nicht eine Sekunde an Sie gedacht hat, als er auf der Suche nach einer Frau war. Sie haben absolut recht, Letitia. Es war das Beste, Ihren Gefühlen niemals Ausdruck zu verleihen, weil es sich für eine Dame nicht ziemt. Bravo!«
    Letitias Wangen fingen Feuer. Sie schoss in die Höhe und rief: »Was sind Sie doch für ein Widerling!«
    »Moment, ich war noch nicht fertig mit meinen

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