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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einzuordnen. Später würde sie darüber lachen können, dass die Worte ebenso gut aus dem Munde ihrer Mutter hätten stammen können.
    Grace flüsterte sogar zurück: »Klingt fast wie Sie, finden Sie nicht auch?«
    Katey, die noch immer viel zu empört war, um der Situation etwas Amüsantes abzugewinnen, ignorierte die Magd einfach. Es hatte den Anschein, dass der Frau noch gar nicht aufgegangen war, dass sie, wenn sie tatsächlich das Kind bei sich führten, längst bemerkt hätten, dass die Kleine nicht im Entferntesten mit schottischem Akzent sprach.
    Um die Begegnung auf offener Straße schnellstmöglich zu Ende zu bringen, streckte Grace die Nase zum Fenster hinaus und sagte, an die Fremde gewandt: »Wir haben keine Kinder gesehen, wünschen Ihnen aber viel Erfolg bei der Suche.« Anschließend rief sie dem Kutscher zu: »Mister Davis, wir fahren weiter.«
    Wenige Meilen später richtete Grace abermals den Blick aus dem Fenster und sagte: »Ich hätte mich aus der Sache heraushalten sollen. Sie hat mich erkannt.«
    »Woher denn?«
    »Aus dem Gasthof. Wir sind uns gestern Abend auf dem Korridor begegnet. Ich war auf dem Weg nach unten, auf der Suche nach etwas Essbarem. Ich wollte Sie nicht wegen des Proviantkorbes behelligen, aus Angst, Sie könnten bereits schlafen. Vorhin, als ich mit ihr gesprochen habe, konnte ich in ihren Augen lesen, dass sie mir nicht geglaubt hat. Sie hat mich wiedererkannt. Sie wird uns nicht so schnell vom Haken lassen, fürchte ich.«
    Katey legte die Stirn in Falten und beugte sich nach vorn, um aus dem Fenster zu sehen. »Beim Allmächtigen, meinst du, sie folgt uns? So langsam habe ich das Gefühl, mir wächst die ganze Sache über den Kopf.«
    Grace zuckte die Achseln. »Darüber mache ich mir weniger Sorgen. Sie ist allein. Gesetzt den Fall, der Mann, der mit ihr im Zimmer geschlafen hat, war ebenfalls in der Kutsche, ist es ihm gelungen, sich gut zu verstecken. Außerdem haben wir ja noch Davis, der uns verteidigen kann. Gemessen an dem großzügigen Lohn, den Sie ihm zahlen, können wir darauf bauen, dass er uns im Fall der Fälle zu Hilfe eilt. Was soll die Frau da schon ausrichten können?«
    »Auf Mister Davis' Hilfe würde ich nicht zählen«, sagte Katey und lehnte sich wieder zurück. »Als ich ihn eingestellt habe, hat er es nicht versäumt, mich darauf hinzuweisen, dass er nicht bereit sei, als Leibwächter zu fungieren, und dass ich mir gefälligst einen anderen suchen solle. Ihm fehlt der nötige Schneid. Er hatte zwar nichts dagegen, die Nächte bei unserem Gepäck zu verbringen, aber ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob er tatsächlich aktiv werden würde, wenn jemand versuchte, es zu entwenden.«
    »Allein die Tatsache, dass er in unmittelbarer Nähe der Truhen genächtigt hat, hat potenzielle Diebe auf Abstand gehalten.«
    »Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu der Entscheidung, eine Wache anzuheuern, ehe wir auf den Kontinent übersetzen. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, wenn wir uns gleich auch noch eine eigene Kutsche zulegten, ehe wir nach Frankreich auslaufen.«
    Grace kicherte. »Es freut mich, dass Sie sich endlich an Ihren Reichtum gewöhnen.«
    Kateys Wangen erstrahlten in zartem Rose. Es hatte in der Tat ein wenig gedauert, bis sie sich damit angefreundet hatte, vermögend zu sein. Ihre Familie hatte gut gelebt, aber die Leitung eines Krämerladens auf dem Lande hatte sie nicht reich gemacht. All die Jahre hatte ihre Mutter ihr nie etwas von dem Erbe ihres Vaters erzählt, der kurz nach ihrer Abreise aus England das Zeitliche gesegnet und dadurch keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, sie aus dem Testament zu streichen. Da sie nie mit seinem Geld gerechnet hatte und es auch nicht wollte, hatte sie es nie angerührt.
    Katey hatte erst nach dem Tod ihrer Mutter von dem Erbe erfahren. Als der Sachwalter aus Danbury sie darüber aufgeklärt hatte, hatte sie dem Geld erst keine Bedeutung beigemessen. Zu tief war die Trauer um ihre Mutter gewesen. Erst als Mrs. Pellum zwei Nichten bei sich aufgenommen hatte, die ihre Eltern verloren hatten, und fieberhaft auf der Suche nach jemandem war, der sie nach England begleiten konnte, wo sie bei ihrer Schwester aufwachsen sollten, war Katey aus ihrer Trauer gerissen worden und hatte sich an das Geld und ihren Traum erinnert, aus Gardener fortzugehen.
    Sie hatte eingewilligt, die kleinen Mädchen nach England zu begleiten. Und da Katey nicht vorhatte, je wieder nach Gardener

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