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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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unverletzt war und sicheren Boden unter den Füßen hatte.
    Angelockt von dem Geruch des Futters, schleppte der Vogel sich in den Korb. Die junge Frau hatte es geschafft, mit dem Korb am Arm so weit nach oben zu klettern, aber jetzt, wo ein zappelnder Vogel darin saß, würde es alles andere als leicht werden, wieder herunterzugelangen. Aus dem verunsicherten Blick, den sie nach unten warf, schloss Boyd, dass ihr das auch gerade eben aufgegangen war.
    »Nicht bewegen!«, rief er. »Wenn Sie sich kurz gedulden, komme ich herauf, nehme Ihnen den Korb ab und helfe Ihnen anschließend herunter.«
    Sie drehte den Kopf und blickte zu ihm herab. »Herzlichen Dank!«, antwortete sie, ein betörendes Lächeln auf den Lippen. »Beim Heraufklettern war mir nicht bewusst, dass es so schwierig sein würde, wieder nach unten zu gelangen.«
    Boyd stieg auf ein kleines, leeres Fass, um die erste Kiste zu erreichen. Sehr zu seinem Leidwesen wartete die schöne Fremde seine helfende Hand nicht ab. Sie stieg auf die zweite Reihe hinab, woraufhin sie das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Geistesgegenwärtig fing Boyd sie auf.
    Vor lauter Schreck riss sie die Augen weit auf. Genau wie er. Wie wundervoll es sich anfühlte, sie zu halten. So sehr er sich auch Mühe gab, er konnte sich nicht bewegen. Stattdessen blickte er in ihre smaragdgrünen Augen und ihr bezauberndes Antlitz. Seine Augen hatten ihn betrogen. Aus nächster Nähe war sie noch einmal so hübsch. Während er sie in den Armen hielt und seine Finger ihre Brust berührten, während der andere Arm ihren Allerwertesten umfing, spürte er, wie ihr Körper auf seine Berührung reagierte. Er konnte an nichts anderes mehr denken als daran, sie zu küssen.
    Plötzlich aber überwog seine Verärgerung darüber, dass sein Verlangen für eine Unbekannte so stark war und so jäh aufflammte, woraufhin er sie augenblicklich auf den Boden stellte und darauf achtete, dass sie ihn nicht mehr berührte.
    Nachdem sie ihren lavendelfarbenen Rock gerichtet hatte, sah sie zu ihm. »Haben Sie vielen Dank. Das war … beängstigend.«
    »Keine Umstände, das habe ich doch gern getan.«
    Mit einem freundlichen Nicken stellte sie sich vor. »Ich bin Katey Tyler.«
    »Boyd Anderson. Eigner der Oceanus.«
    »Ach wirklich? Mir gehört eine der Kajüten, das heißt, nur so lange, bis wir in England eintreffen«, antwortete sie lächelnd.
    O Gott, da waren sie wieder, diese bezaubernden Grübchen. Sein Körper konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Es erstaunte ihn, dass er überhaupt dazu fähig war, Konversation zu betreiben. Welcher Teufel hatte ihn eigentlich geritten, ihr gleich auf die Nase zu binden, dass das Schiff ihm gehörte? Das tat er doch sonst auch nicht. Es schmeckte nach Angeberei – oder danach, dass er sie um jeden Preis beeindrucken wollte.
    »Ist Katey die Kurzform für Catherine?«, brachte er mühsam hervor.
    »Nein, meine Mutter liebt es, die Dinge einfach zu halten. In dem Bewusstsein, dass sie mich ohnehin nur Katey nennen würde, hat sie den Namen Catherine einfach übersprungen.«
    Er lachte. Irgendwie sah sie auch aus wie eine Katey. Sie hatte die Ärmel hochgekrempelt, das Haar geflochten, statt es zu einer strengen Frisur hochgesteckt zu haben, und kletterte ohne nachzudenken auf Stapeln voller Kisten herum. Stärker denn je zuvor hatte Boyd das Gefühl, soeben die Bekanntschaft seiner zukünftigen Gemahlin gemacht zu haben.
    »Ich kümmere mich um den Vogel«, bot Boyd an. »Der Schiffsarzt kann sich seiner annehmen.«
    »Eine wunderbare Idee. Ich fürchte, er hat sich den Flügel gebrochen. Ansonsten hätte ich mich auf die Suche nach einem älteren Kind gemacht, damit es sich um die arme Kreatur kümmert.«
    Boyds Lächeln wurde inniger. Sie war wunderschön und hatte das Herz am rechten Fleck. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie entzückt ich darüber bin, Katey Tyler, dass Sie mit uns auslaufen.«
    Sie blinzelte ihn verunsichert an. »Nun … danke schön. Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, auf diese … oh!«
    Aus heiterem Himmel stürzte sie davon. Boyd fuhr herum und sah, wie sie auf ein Kind zulief, das an der Hafenkante stand. Es hatte sich gefährlich weit nach vorne gebeugt und drohte jeden Augenblick ins Wasser zu fallen. Katey nahm das Kind an die Hand und sah sich nach allen Richtungen um, vermutlich, um nach den Eltern des Dreikäsehochs Ausschau zu halten, ehe sie in der Menge verschwand.
    Boyd wollte ihr nachlaufen, entschied

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