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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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den Seeweg statt den Landweg zu nehmen.
    »Schade, dass wir kein Schiff mieten können«, hatte Katey die Unterhaltung beendet und einen tiefen Seufzer ausgestoßen.
    Grace hatte gegluckst. »Das ist lustig. Es ist doch nur ein geringer Preis, auf das Schiff zu warten, das Sie in den Hafen bringt, in den Sie wollen.«
    Langsam dämmerte Katey, dass Geduld nicht gerade zu ihren Stärken zählte. »Was ist denn jetzt mit einem Einkaufsbummel?«, holte Grace sie in die Gegenwart zurück.
    »Warum sollte ich mir neue Kleider zulegen? Ich schleppe ohnehin schon genug Truhen mit mir herum. Zum Teil mit Kleidern, die ich mein Lebtag nicht tragen werde.«
    »Weil Sie keine feinen Kleider haben, sondern nur das, was Sie auch in Gardener getragen haben. Was, wenn Sie zu einem vornehmen Dinner eingeladen werden?«
    »Wer sollte mich schon einladen?«, erwiderte Katey lachend. »Wir bewegen uns kaum in den Kreisen, in denen hochtrabende Einladungen ausgesprochen werden.«
    »Ganz ausgeschlossen ist es aber auch nicht. Es wäre nicht das Schlechteste, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
    Oder würden Sie eine Einladung ablehnen, nur weil Sie nicht die passende Garderobe haben?«
    Katey gab sich geschlagen. »Ganz unrecht hast du nicht. Es könnte in der Tat nicht schaden, wenigstens ein repräsentatives Kleid zu besitzen. Außerdem könnte ich ein bequemes Reisekleid gebrauchen. Wenn es uns heute noch gelingt, eine gute Näherin finden, könnte es klappen. Nun denn, richte dem Kutscher aus, er möge umkehren. Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir eben an einer Reihe von Geschäften vorbeigefahren.«
    Grace sprach mit dem Kutscher, sagte aber, nachdem sie wieder Platz genommen hatte: »Wenn wir damit fertig sind, wollen Sie dann nicht Judith einen Besuch abstatten, um sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut geht?«
    »Ich weiß nicht … Nein, ich denke, das sollte ich lieber lassen. Wegen des üblen Endes, das mein kleines Abenteuer genommen hat, wäre es mir lieber, die ganze Sache so schnell wie möglich zu vergessen. Auch wenn ich Judith in mein Herz geschlossen haben. Vielleicht schreibe ich ihr einen Brief und …«
    »Feigling.«
    Katey versteifte sich. »Wie war das?«
    »Sie haben mich schon richtig verstanden. Das Einzige, das Sie davon abhält, den Malorys einen Besuch abzustatten, ist die Befürchtung, Sie könnten ihm über den Weg laufen.«
    »Wenn du dich da mal nicht täuschst. Nur zu gern würde ich dem Rüpel noch einmal begegnen, um meine Pistole auszuprobieren.«
    Grace schnaubte. »Als ob Sie ihn erschießen würden.«
    »Ich habe ihn gehängt, schon vergessen?«
    Grace brach in schallendes Gelächter aus und sagte, nachdem sie sich wieder gefangen hatte: »Das sind doch nur Tagträume, Katey. Fantasiegespinste, die nichts mit der Realität zu tun haben. Aber das muss man Ihnen lassen, lustig war die Sache mit dem Galgen schon. Schade nur, dass Sie nur in Ihrer Fantasie wütend wurden.«
    »Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich nicht in der Lage bin, Wut zu empfinden? Ich bin außer mir wegen dieser Entführungsgeschichte.«
    »Mag sein, aber Sie reden schon wieder um den heißen Brei herum.«
    »Weil ich nicht über ihn sprechen möchte?«, antwortete Katey ein wenig zu schnell.
    »Ich meinte Judith. Wenn Sie ihr einen Brief schreiben, müssen Sie ihr auch die Gelegenheit zu einer Antwort geben, sonst erfahren Sie ja nicht, wie es der Kleinen geht. Was, wenn das gar kein Verwandter war, der sie damals mitgenommen hat? Was, wenn Anderson der Entführer war und mit Ihnen weggeritten ist, um Sie aus dem Weg zu räumen? Was, wenn Judith nie zu Hause angekommen ist?«
    Katey lachte. »Jetzt fängst du ja schon an wie ich!«
    »Das war mein voller Ernst.«
    »Wir sollten uns lieber über etwas weniger Absurdes unterhalten. Die Oceanus gehörte ihm. Und während der Überfahrt ist uns beiden zu Ohren gekommen, dass seine Familie eine ganze Flotte besitzt. Der Mann ist alles andere als arm, Grace.«
    »Genau wie Sie, aber das hat ihn nicht davon abgehalten, mit dem Finger auf Sie zu zeigen, oder?«
    Die Magd hatte nicht ganz unrecht. »Schon gut, ich werde dafür sorgen, dass ich eine Bestätigung bekomme, wenn mein Brief überbracht wird. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass es Judith gut geht, aber ich muss nicht zwangsläufig zur Malory-Residenz fahren, um mich davon zu überzeugen.«
    »Besser als nichts«, sagte Grace. »Ich möchte einfach nicht,
    dass Sie abfahren, ohne die

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