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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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unterbrach Boyd ihn scharf.
    Ihm stand nicht der Sinn nach Schelte. Entnervt sank er gegen die Wand. Der bissige Ton, dessen er sich bedient hatte, entfaltete seine Wirkung, denn Tyrus schwieg wie ein Grab. Nicht zuletzt, weil Katey im Raum weilte.
    Katey war bass erstaunt, dass ihre Beine sie noch trugen und sie sich nicht vom Fleck bewegte. Ihre Füße drängten darauf, umgehend die Flucht zu ergreifen, doch sie mobilisierte jede Unze Willenskraft, die ihr noch geblieben war, um dem Impuls nicht nachzugeben. Sie durfte nicht zulassen, dass es sich wiederholte. Zu aufwühlend war Boyds Kuss gewesen, hatte sie ihres Willens beraubt, ihrem Körper vollkommen neue Gefühle entlockt. Und es würde wieder geschehen, wenn sie dem nicht ein für alle Mal einen Riegel vorschob. Es gab nur einen Weg, um sicherzustellen, dass es nie wieder geschah.
    »Ich habe gelogen«, sagte sie zu Boyd und sah ihn mit durchdringendem Blick an. »Eine meiner Spezialitäten. Hatte ich Ihnen gegenüber noch gar nicht erwähnt, dass ich auf dem Gebiet unschlagbar bin? Ich tue es ständig. Fragen Sie meine Magd, Sie wird es Ihnen bestätigen. Es ist eine Angewohnheit, die ich mir schon in jungen Jahren angeeignet habe.«
    »Wobei haben Sie gelogen?«
    »Bei meinem Familienstand. In Wirklichkeit bin ich nämlich doch verheiratet.«
     

Kapitel 30
    Anthony lachte, als er und James Knighton's Hall verließen. Anthony ging schon seit Jahren in den Boxclub, dessen Besitzer bemüht darum war, ihm regelmäßig neue Trainingspartner zu präsentieren, wenngleich die meisten nach einer oder zwei Runden das Weite suchten. Ihm eilte der Ruf voraus, niemals als Verlierer aus dem Ring zu gehen – es sei denn, James war dabei. Bis sein Bruder zurück nach London gezogen war, und ihn seither in den Boxclub begleitete, hatte er längst die Hoffnung aufgegeben, einen ebenbürtigen Gegner zu finden.
    Der einzige andere Mann, der willens und in der körperlichen Verfassung war, es mit ihm aufzunehmen, war Warren Anderson, aber Warren war nur alle Jubeljahre in der Stadt. Außerdem hatte Anthonys Nichte Amy etwas dagegen, wenn sich ihr Gemahl eine blutige Nase im Ring holte, nur um ein wenig zu trainieren. Anthony hatte vorgehabt, dem jüngsten Anderson eine Chance einzuräumen. Boyd hatte den Ruf, ein talentierter Faustkämpfer zu sein, aber auch er war nur selten in London.
    Umso erfreuter war er, als James einwilligte, hin und wieder mit ihm in den Ring zu steigen, wenngleich ihre Begegnungen nicht selten blutig verliefen und James ein ums andere Mal als Sieger daraus hervorging. Er hatte Fäuste wie Backsteine. Heute hatte er jedoch verloren.
    »Sag jetzt bloß nicht, du hättest mich gewinnen lassen«, sagte Anthony lachend. »Ich habe Zeugen!«
    »Ein Zufallstreffer, und schon läufst du eine Woche mit stolzgeschwellter Brust durch die Stadt.«
    »Eine Woche? Mindestens ein halbes Jahr.«
    Für gewöhnlich hätte James auf die Bemerkung damit reagiert, indem er die rechte Augenbraue hochzog, heute jedoch ein Ding der Unmöglichkeit, weil er sich eine Platzwunde eingefangen hatte. Stattdessen stieß er ein kräftiges Schnauben aus, während sie auf Anthonys Kutsche zusteuerten. Sie waren gemeinsam angereist, damit James Anthony nicht in letzter Sekunde doch noch entwischen konnte.
    »Bleibst du bis zum Essen?«, fragte Anthony, ehe er dem Kutscher Anweisungen gab.
    »Nein, sei so nett und setz mich bei meinem Club ab.«
    »Hätte ich mir doch denken können«, lachte Anthony. »Ich würde mich auch betrinken, wenn ich von meinem Gegner bewusstlos geschlagen worden wäre.«
    »Das waren höchstens zwei Sekunden!«, brummte James.
    »Die Zeit spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist, dass du auf deinen vier Buchstaben gelandet bist.«
    »Lass gut sein, Kleiner.«
    Anthony grinste einfach. Für ihn gab es nichts Schöneres, als einen seiner Brüder zu besiegen, vor allem James. Heute konnte ihn nichts mehr aus der Ruhe bringen, vor allem nicht James' miesepetriges Gesicht. Zumindest dachte er das.
    Just als die Kutsche sich in Bewegung setzen wollte, kam ein Diener um die Ecke geritten. Als der Kutscher sein hektisches Rufen hörte, hielt er umgehend an.
    »Sie müssen auf dem schnellsten Weg nach Hause, Mylord«, keuchte der Diener, nachdem er sein Pferd neben der Kutsche zum Stehen gebracht hatte. »Lady Roslynn ist ein wenig ungehalten – Ihretwegen.«
    »Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?«
    »Das hat sie nicht gesagt, aber ihr Schottisch bricht

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