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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Unverbindlichen blieb.
    Aber nicht bei Boyd Anderson. Sie hatte von Anfang an gespürt, dass sie, wenn sie mit ihm anbändelte, sich gewaltig die Finger verbrennen würde.
    Die innere Anspannung, die sie heimsuchte, wenn Boyd anwesend war, machte ihr zu schaffen. Außerdem war sie noch immer ein wenig verschnupft, weil er sich bis jetzt vor ihr versteckt hatte. Eigentlich müsste sie dankbar sein, dass er auf Abstand ging, aber sie empfand es als reichlich demoralisierend, ignoriert zu werden, wenn sie nicht damit rechnete.
    Beim Betreten der Kajüte hatten sich die beiden Männer erhoben. Tyrus zog einen der Stühle hervor, damit sie sich zu ihnen setzen konnte. Selbst der Matrose, der für gewöhnlich in der Kombüse aushalf, und abbestellt war, um das Essen zu servieren, trug einen halbwegs kleidsamen Gehrock. Er bot ihr mit einer Hand eine Serviette und servierte ihr mit der anderen einen Salat, ehe er sich wieder in die Kombüse zurückzog, um den nächsten Gang zu holen.
    Katey nahm die Gabel zu Hand, ehe sie einen weiteren Blick zu Boyd warf. Seine Augen klebten förmlich an ihr, seitdem sie die Kajüte betreten hatte. Zum Glück sah er wenigstens nüchtern drein, sodass er sie nicht in Verlegenheit brachte.
    »Sie scheinen ein wenig blass um die Nase zu sein«, sagte sie zu ihm. »Geht es Ihnen nicht gut?«
    Sie hätte sich am liebsten geohrfeigt. Die vermaledeite Fantasie schwirrte ihr allem Anschein nach noch immer im Kopf herum. Aber musste sie gleich so besorgt klingen?
    »Nein!«
    Seine Antwort kam zu schnell und zu energisch. Sie reagierte mit hochgezogener Augenbraue darauf. Als ihr jedoch aufging, er könne womöglich genauso angespannt sein wie sie, rang sie sich dazu durch, wenigstens ihm ein gutes Gefühl zu bescheren.
    »Ich muss mich getäuscht haben«, sagte sie. »War bestimmt nur das Ficht.«
    Tyrus räusperte sich und schnitt ein unverfängliches Thema an. »Nehmen Sie Wein, Miss Tyler, oder wollen Sie bis nach dem Abendessen damit warten?«
    »Ich bin auch zum Abendessen eingeladen?«
    »Selbstredend. Sehen Sie es als feststehende Einladung für den Rest der Reise an.«
    Sie lächelte zustimmend. Er hatte ihr soeben eine Tür geöffnet, damit sie hin und wieder einen Plausch halten konnte. Genau dazu dienten gemeinsame Abendessen mit Kapitänen.
    Ein weiterer Matrose, der jedoch nicht in der Kombüse arbeitete, erschien, ging zum Kapitän und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin Tyrus sich sofort erhob.
    »Ich werde an Deck gebraucht«, sagte er, an Katey gewandt. »Es wird nicht lange dauern.«
    Es war dem Kapitän anzusehen, dass er nur ungern den Raum verließ, was auch Boyd nicht entging. »Sie ist eine erwachsene Frau. Sie braucht keine Anstandsdame.«
    »Sie ist aber nicht verheiratet«, hielt Tyrus dagegen. »Da wäre eine Art Aufpasser nicht verkehrt.«
    Boyd zuckte die Achseln und antwortete: »Dann gibt es nur eine Lösung: Du musst dich sputen.«
    Es war nicht der peinlichen Tatsache geschuldet, dass die beiden sich über Katey unterhielten, als wäre sie gar nicht anwesend, sondern dem Umstand, dass sie jetzt mit ihm allein und der Ausdruck in seinen Augen alles andere als unbefangen war. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, gaffte Boyd sie an, wie er es auf ihrer ersten Seereise getan hatte.
    »Hören Sie auf damit!«, stieß sie hervor.
    »Womit?«
    »Mich so anzusehen. Das ist hochgradig …« Er unterbrach sie nicht weniger impulsiv: »Heirate mich, Katey. Tyrus hat die offizielle Erlaubnis, Trauungen auf See vorzunehmen. Wir könnten schon heute Nacht das Bett teilen.«
    Bei so viel Taktlosigkeit konnte sie nicht anders, als scharf Luft zu holen. Er hatte sich vermutlich einen Scherz erlaubt. Eine andere Entschuldigung für einen so impulsiven und derart ungehobelten Heiratsantrag gab es nicht.
    »Jetzt wollen Sie sich also auch noch der Beleidigung schuldig machen?«
    Er zog ein Gesicht, als würde er am liebsten mit dem Kopf auf den Tisch schlagen. »Es ist mein Ernst. Das würde meinem Katzenjammer endlich ein Ende bereiten.«
    Sie war so wütend, dass sie sagte: »Katzenjammer steht Ihnen gut.«
    Ein langer Moment verging. Sie starrte ihn an, während er immer zerknirschter dreinblickte, je deutlicher ihm bewusst wurde, dass er die Grenzen des guten Geschmacks unwiderruflich überschritten hatte. In Anbetracht der Ereignisse war der Antrag vollkommen unangemessen, ganz zu schweigen davon, dass er davon gesprochen hatte, das Lager mit ihr zu teilen.
    Irgendwann

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