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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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konnte es aber nicht. »Sagen Sir mir jetzt nicht, ich würde träumen. Dazu ist das alles hier viel zu echt.«
    »Nein, Sie träumen nicht.«
    »Wie kommt es dann, dass wir hier sind? Und wieso kann ich mich nicht daran erinnern, wie ich hierhergekommen bin?«
    »Weil Sie geschlafen haben.« Sie kniff die Augen zusammen, aber ehe sie ungläubig schnaufen konnte, fügte er hinzu: »Haben Sie je schlafgewandelt?«
    »Ob ich was habe?«
    »Ob Sie je im Schlaf das Bett verlassen haben.«
    »Reden Sie keinen Blödsinn.«
    »Sind Sie dann vielleicht an Deck gegangen, um mich zu suchen? Sie waren im Nachthemd, und da war mein erster Gedanke – Hoffnung.«
    »Fangen Sie jetzt bitte nicht wieder davon an«, warnte sie ihn.
    Er zuckte die Achseln, aber sie sah ihm an der Nasenspitze an, dass er am liebsten gekichert hätte und sie noch weitere Erklärungen zu hören bekam. »Beim Dinner ein wenig zu viel getrunken? Ich habe selbst nicht ins Glas gespuckt, ich weiß, aber mir ist auch aufgefallen, wie oft Sie zu der Weinflasche an Ihrer Seite gegriffen haben. Wenn ich mich recht entsinne, hat Tyrus zwei Flaschen nachbestellt, weil wir so fleißig getrunken haben.«
    Ja, er war ausnahmsweise zum Abendessen erschienen, und das lebhafte Gespräch, das sich zwischen dem Kapitän und ihm entspannt hatte, hatte sie so in den Bann gezogen, dass sie mehr getrunken hatte, als sie vertrug. Dennoch konnte sie sich nicht daran erinnern, die Flasche geleert zu haben oder betrunken gewesen zu sein, wenngleich sie gar nicht wusste, wie sich Trunkenheit anfühlte.
    »Ich bin es nicht gewohnt, beim Abendessen Wein zu trinken«, räumte sie ein. »Aber müsste ich in dem Fall nicht irgendwelche Nachwirkungen spüren?«
    »Keine Kopfschmerzen?«
    »Nicht im Geringsten.«
    Zumindest nicht im Moment. Das behielt sie aber lieber für sich, zumal sie den stechenden Schmerz, der sie befallen hatte, der Tatsache zuordnete, dass sie so impulsiv aufgesprungen war. Außerdem war er bereits so gut wie verschwunden.
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht haben Sie einfach eine hohe Toleranzschwelle, wenn es um Alkohol geht. Es gibt so Menschen, die das Zeug fässerweise trinken können und quietschfidel am nächsten Tag aufwachen.«
    »Es ist einerlei, ob ich ein trinkfester Mensch bin; fest steht, dass ich mir sicher bin, beim Zubettgehen nicht betrunken gewesen zu sein.« Sie schalt sich innerlich, weil sie so affektiert klang.
    »Sie können sich also daran erinnern, wie Sie ins Bett gegangen sind?«
    »Ja … natürlich«, erwiderte sie, wenngleich es nicht stimmte.
    Sich bettfertig zu machen, war reine Routine. Wenn sich nichts Außergewöhnliches zutrug, wie sollte sie sich dann ganz sicher sein? Hinzu kam, dass es ihr momentan ohnehin schwerfiel, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »An Deck war es dunkel, Katey. Ich konnte sie nicht genau erkennen. Es wäre durchaus möglich gewesen, dass Sie sich verletzt haben, dass Sie auf der Suche nach Hilfe waren. Ich nahm sogar an, Sie könnten sich in einer Art Schockzustand befinden. Hatten Sie einen Unfall?«
    Sie schüttelte sich kurz aus. »Nein, mir tut nichts weh. Alles in bester Ordnung.«
    »Dann ist meine zweite Vermutung wahrscheinlich richtig – dass Sie eine Schlafwandlerin sind.«
    Sie seufzte und sah ihn dabei an. »Wie ich Ihnen schon sagte, habe ich dergleichen noch nie getan.«
    »Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie im Schlaf aufstehen und herumlaufen?«
    »Weil mir das längst jemand gesagt oder mich gesehen hätte.«
    »Nicht, wenn Sie sonst nie weit laufen.«
    »Es muss eine bessere Erklärung geben, Boyd«, sagte sie leicht ungehalten. »Mir weismachen zu wollen, ich wäre schlafend an den Strand …«
    »Warten Sie.« Er lachte auf. »Jetzt verstehe ich, warum Sie Schwierigkeiten haben, mir zu glauben. Nein, Sie sind nicht aus eigener Kraft hier gelandet. Wie ich bereits sagte, sind Sie letzte Nacht an Deck erschienen. Das habe ich mir beileibe nicht eingebildet. Ich war am Steuerrad. Das tue ich oft, ich übernehme gerne die Nachtschicht. Zuerst habe ich meinen Augen nicht getraut, als ich Sie im Nachtgewand an Deck erblickt habe. Nachdem ich das Ruder arretiert hatte, bin ich zu Ihnen geeilt. Gerade noch rechtzeitig, ehe Sie über Bord gegangen sind! Mir blieb gar keine Zeit, um noch nach Hilfe zu rufen. Aus Angst, Sie könnten ertrinken, bin ich Ihnen hinterhergesprungen.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet?«, keuchte sie und riss die Augen weit auf.
    Er antwortete ihr nicht

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