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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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direkt, sondern sagte ausweichend: »Ich war mir sicher, dass Sie beim Aufprall auf das Wasser wach werden würden, aber erstaunlicherweise war das nicht der Fall. Auf der anderen Seite kann es sein, dass ein Sturz ins Wasser zu Bewusstlosigkeit führt. Aber was auch immer geschehen ist, meine tiefsten Befürchtungen haben sich gottlob nicht bewahrheitet.«
    »Die da wären?«
    »Dass Sie sofort versinken und ich Sie in den dunklen Fluten nicht finden würde. Aber so weit ist es ja zum Glück nicht gekommen. Als ich jedoch endlich bei Ihnen angekommen bin, war das Schiff schon außerhalb der Rufweite. Es war höchst beunruhigend, das Schiff davonsegeln zu sehen.«
    Das konnte sie sich lebhaft vorstellen. Nein, konnte sie nicht, denn sie glaubte ihm kein Wort.
    Nachdem er sie wieder in den Schatten der Palme geführt hatte, sagte er: »Setzen Sie sich. Entspannen Sie ein wenig. Es ist noch früh am Morgen. Tyrus hat mit Sicherheit unsere Abwesenheit längst bemerkt. Ich bin mir sicher, dass sie uns bis spätestens heute Mittag finden.«
    Sie war viel zu aufgewühlt, um seinen Ratschlag zu beherzigen. Sich entspannen? Machte er Witze? Sie musste sich nur umsehen, um zu wissen, wie mutterseelenallein sie an dem langen Strand waren. Nirgends ein Anzeichen von Zivilisation. Woher nahm dieser Mann seine Zuversicht? Egal, wie man es drehte oder wendete, sie waren schiffbrüchig!
    Der Gedanke führte sie zu ihrer ursprünglichen Angst zurück. »Das Schiff wird doch nicht etwa zerschellt sein, oder?«, fragte sie besorgt. »Immerhin war es führerlos und niemand in unmittelbarer Nähe, wie Sie sagten.«
    Er lächelte sie an. »Nein, eine Stunde später wäre ich ohnehin abgelöst worden. Zudem befand sich die Oceanus auf Meereskurs.«
    »Mit anderen Worten, sie suchen bereits seit heute Nacht nach uns?«
    »Mag sein. Langtry, meine Ablösung, könnte aber auch gedacht haben, dass ich einfach einige Minuten früher meine Schicht beendet und mich schon zur Nacht zurückgezogen habe. In dem Fall wäre unsere Abwesenheit erst heute Morgen entdeckt worden. Es kann natürlich auch sein, dass sie letzte Nacht umgekehrt sind. Wie dem auch sei, Tyrus kennt sich gut in diesen Gewässern aus, und er wird nicht eher Ruhe geben, bis er uns gefunden hat.«
    »Es sei denn, er geht davon aus, wir könnten ertrunken sein«, sagte sie noch immer ganz mitgenommen.
    »Keine Sorge, er wird auch mit dem Fernglas Ausschau nach uns halten.«
    »Er hat mir sein Fernglas gegeben.«
    Katey hatte den Eindruck, dass Boyd versuchte, ein Feixen zu unterdrücken, als er fast schon heiter antwortete: »Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass es an Bord eines Schiffes nur ein einziges Fernglas gibt, oder?«
    Jetzt war sie sich sicher, dass er sie auf den Arm nehmen wollte. Es machte ihr nichts aus. Genau genommen hatte es den gegenteiligen Effekt, denn allmählich wichen ihre Ängste. Sie waren nicht ertrunken. Er hatte sie an Land gebracht. Noch vor Einbruch der Dunkelheit würden sie wieder an Bord sein. Es gab keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
    Sie setzte sich wieder in den Sand, bemüht, einen prüden Eindruck zu vermitteln, was angesichts des Nachtgewandes alles andere als einfach war. Er gesellte sich zu ihr, setzte sich im Schneidersitz vor sie. Seine Füße waren so entblößt wie ihre eigenen. Wenigstens hatte er seine Schuhe noch, die standen nämlich in der Sonne und trockneten. Es war bestimmt schwer gewesen, mit den Schuhen an den Füßen zu schwimmen …
    »Eins würde mich brennend interessieren«, riss er sie aus den Gedanken. »Sind Sie heute verheiratet oder nicht?«
     

Kapitel 34
    S ind Sie heute verheiratet oder nicht?
    Katey antwortete Boyd nicht sofort, sondern richtete den Blick auf die sanften Wellen, die in Richtung Strand rollten. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie ihm überhaupt eine Antwort geben wollte. Die Frage hatte wie ein Witz geklungen. Vermutlich hatte sie es sich selbst zuzuschreiben, dass er sich über sie lustig machte. Sie hätte eben bei einer Version bleiben sollen.
    Er hatte ihr die Lüge von einem Ehemann, die sie ihm nach ihrem Kuss aufgetischt hatte, geglaubt. Es hatte sogar den Anschein gehabt, dass er sie daraufhin wieder mied. Warum sonst sollte er am selben Abend nicht zum Essen erschienen sein?
    Seltsamerweise hatte sie sich ihm anvertraut, ihm gesagt, dass sie ledig war, als sie sich das nächste Mal begegnet waren. Ein Riesenfehler. Vor allem, weil sie vor ihrer Abreise aus Cartagena noch

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