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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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da ist auch der Grund zu suchen, warum sie keinen Ehemann haben will.
    Er würde schlichtweg nicht in ihr Konzept passen. Dennoch weiß ich, dass ich ihr nicht einerlei bin, dass sie etwas für mich empfindet. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass sie Angst hat, die Reise könnte in dem Moment beendet sein, in dem sie mir ihr Herz öffnet.«
    »Aber es könnte ihr doch nichts Besseres geschehen, als einen Schiffseigner zum Mann zu nehmen, der sie just an die Orte bringen kann, die sie besichtigen möchte.«
    »Das sehe ich genauso.«
    »Was für eine Ironie! Du spielst mit dem Gedanken, eine Landratte zu werden – mit einer Frau, die um die Welt segeln will.«
    »Ich weiß.«
    »Du möchtest sie aber nach wie vor an deiner Seite?«
    »Gar keine Frage. Auch wenn ich dafür weiterhin zur See fahren muss.«
    »Weiß sie, was die See dir antut?«, wagte Tyrus sich vor.
    »Nein, und das soll sie auch nicht. Nicht einmal meine Familie ahnt etwas davon. Du bist der Einzige.«
    »Sollte es dir gelingen, sie auf dieser Reise zu deiner Gemahlin zu machen, wird sie es ohnehin herausfinden. Spätestens, wenn ihr in der Koje liegt und du dich in hohem Bogen übergeben musst.«
    »Das ist nicht lustig, Tyrus. Aber ich werde ihr das Versprechen geben, dass das nicht das Ende ihrer Reise bedeutet.«
    »Mach dir nichts vor, Boyd. Wenn sie dich liebt, wird sie die Reise abbrechen. Deinetwegen. Im Hinterkopf wird sie immer daran denken, dass sie ihre Ziele wegen eines Mannes aufgegeben hat. Und aus Verbitterung wird irgendwann Groll und schließlich …«
    Boyd setzte sich auf. »Seit wann bist du denn unter die Schwarzseher gegangen?«
    Tyrus zuckte die Achseln. »Ich mache dich lediglich auf die Möglichkeit späterer Probleme aufmerksam.«
    »Die Mühe kannst du dir sparen. Sie ahnt ja nichts von meiner Absicht, mich häuslich niederzulassen, und wenn es nach mir geht, soll das auch so bleiben. Ein halbes Leben lang ertrage ich die Seekrankheit jetzt schon, da spielen ein, zwei zusätzliche Jahre keine Rolle.«
    Da Boyds abrupte Bewegungen ihn noch nicht zum Nachttopf hatten eilen lassen, hob Tyrus eine Augenbraue und sagte: »Kann es sein, dass du dieses Mal schneller genesen bist als sonst?«
    Er hatte recht, die Übelkeit war verschwunden. »Sieht ganz so aus.«
    »Sie hat sich übrigens gestern nach dir erkundigt. Sowohl beim Mittag- als auch beim Abendessen. Ich hasse es, wenn ich andere anschwindeln muss. Am besten, du lässt dir eine plausible Erklärung einfallen, warum du den Mahlzeiten fernbleibst.«
    »Das ist nicht dein Ernst, oder? Wie soll diese Erklärung denn aussehen, wo sie doch genau weiß, dass ich etwas für sie empfinde? Wenn ich könnte, würde ich jede freie Minute mit ihr verbringen. Am liebsten sogar mit ihr allein, damit wir uns näher kennenlernen können und sie nicht jedes Mal flüchten kann, wenn ich ihren Gefühlen zu nahe komme.«
    Tyrus grinste. »Am besten wäre es, ihr würdet Schiffbruch erleiden und auf einer einsamen Insel stranden.«
    Boyd schnaubte. »Ich inszeniere doch keinen Schiffbruch, nur um …«
    Er sprach nicht zu Ende. Der Gedanke, der ihm durch den Kopf ging, war abwegig und faszinierend zugleich.
    Tyrus, der ahnte, was in seinem Freund vor sich ging, rief aus: »Vergiss es gleich wieder. Ich werde nicht zulassen, dass du mein Schiff ruinierst, nur um einem Weibsbild den Hof zu machen.«
    »Gibt es in dieser Gegend eigentlich einsame Inseln?«, sagte Boyd gedankenverloren.
    »Bist du taub? Die Oceanus wird keinen Schiffbruch erleiden.«
     

Kapitel 33
    Katey wurde von einer warmen und weichen Brise geweckt, die ihr sanft über die Wangen strich. Sie streckte sich mit geschlossenen Augen, hielt aber sofort inne, als sie spürte, dass ihr das Nachtgewand förmlich an der Haut klebte. Es war, als hätte sie starkes Fieber oder als hätte sie das Nachthemd in noch nassem Zustand nach dem Waschen übergestreift. Keines von beidem traf zu …
    Verwirrt öffnete sie die Augen und sah, wie Boyd sich über sie beugte. Hinter ihm erblickte sie eine Palme, deren Zweige träge im warmen Wind schaukelten. War das ein Traum? Wenn ja, gab es keinen Grund, ihn nicht zu genießen.
    Sie lächelte zu ihm herauf. Für den Bruchteil einer Sekunde schien ihn das zu überraschen. Sie hoffte, er würde sie jeden Augenblick küssen. Anders als in ihren Tagträumen konnte sie seine Handlungen nicht steuern und ihm befehlen, sie zu küssen. Sie musste sich mit dem zufriedengeben, was der Traum ihr

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