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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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dem Verkehr gezogen hast. Dort wird eigentlich mehr mit Perversitäten gehandelt, aber das wußten wir an dem Abend noch nicht. Wir kamen nur zufällig vorbei, weil eines von Jeremys leichten Mädchen dorthin gewechselt hatte.«
    Nicholas schmunzelte. »Der Junge wollte sich also Geld von dir leihen, und du hast ihn überboten? Das riecht nach Streit, aber das ist ja in deiner Familie nichts Neues.«
    »Komm, komm, meinen Onkel James lassen wir lieber aus dem Spiel. Wir wissen doch alle, wie gerne du ihn magst.« Derek wartete das übliche Schnauben auf diese Bemerkung ab, was auch prompt kam. »Und ich habe nicht geboten, ich hatte jedenfalls nicht die Absicht.«
    »Nein? Und warum hast du es doch getan?«
    »Weil jemand anderer auf sie geboten hat. Hast du jemals mit Lord David Ashford zu tun gehabt?«
    »Nein. Warum?«
    »Wir hatten vor einer Weile einen Zusammenstoß mit ihm, als wir uns unten am Hafen aufhielten. Er hat eine Prostituierte, die er an ein Bett gefesselt hatte, so heftig ausgepeitscht, daß sie die Narben wahrscheinlich ihr Leben lang behalten wird. Und das nur, um sich in Stimmung zu bringen. Wenn sie es nicht geschafft hätte, den Knebel aus ihrem Mund zu stoßen, hätten wir ihre Schreie nie gehört.«
    Nicholas gab einen Laut des Abscheus von sich.
    »Klingt so, als gehörte er nach Bedlam.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung, aber offensichtlich hat er seine abscheulichen Angewohnheiten geheimgehalten. Nur sehr wenige wissen davon, und er bezahlt seine Opfer so gut, daß sie keine Anzeige erstatten. Ich habe ihn an diesem Abend bewußtlos geschlagen –
    eigentlich war ich sogar verdammt nahe daran, ihn umzubringen. Ich dachte, damit sei die Sache erledigt, aber dann sah ich, wie er bei dieser Auktion auf das Mädchen bot und konnte mir lebhaft vorstellen, was er ihr antun würde, wenn er sie bekäme. Das konnte ich doch nicht zulassen, oder?«
    »Ich hätte ihn da herausgeholt und wieder bewußtlos geprügelt. Das wäre viel billiger gewesen, zumal du sie doch gar nicht für dich selbst haben wolltest.«
    »Dann hätte er sie aber trotzdem bekommen. Er hatte als letzter geboten. Der Eigentümer hätte das Geld eingesteckt und sie ihm eben später übergeben. Außerdem gefällt es mir ganz gut, daß ich sie bekommen habe.«
    Nicholas lachte. »Na ja, das stimmt wohl, ich habe vergessen, wie du ausgesehen hast, als ich hereinkam.«
    Wieder wurde Derek rot. Verdammt noch mal, Kelsey mußte ihn angesteckt haben.
    »Sie ist ganz anders, als du dir jemanden vorstellen würdest, den du an einem solchen Ort ersteigerst. Sie hat eine gute Erziehung genossen, weil ihre Mutter Gouvernante war, vielleicht sogar eine bessere Erziehung als die meisten jungen Damen, die wir kennen. Ihre Manieren sind tadellos. Auf der Versteigerung wurde behauptet, sie sei noch Jungfrau, was niemand mit gesun-dem Menschenverstand wirklich geglaubt hat, aber es stellte sich heraus, daß es richtig war.«
    »War? Dann ist sie jetzt also keine mehr?«
    Derek zögerte sekundenlang, bevor er nickte, weil er merkte, wie ihm schon wieder die Röte in die Wangen stieg. Innerlich stöhnte er auf. Das Problem war wahrscheinlich, daß er über Kelsey einfach nicht so reden wollte, auch nicht mit seinem besten Freund. Das war natürlich albern. Sie war schließlich nichts anderes als irgendein Mädchen, mit dem er gern ins Bett ging, und Nick hatte zweifellos recht. Der Reiz des Neuen würde bald genug vorüber sein, und er würde sich in der Gesellschaft wieder nach der nächsten jungen Dame umsehen, die sein Interesse weckte.
    »Jedenfalls freut es mich, daß ich sie habe. Das viele Geld habe ich weniger für sie ausgegeben als vielmehr, um Ashfords Pläne zu durchkreuzen, und das ist mir ja Gott sei Dank gelungen. Mir wird nur ganz schlecht bei dem Gedanken, daß ich ihn nur dieses eine Mal aufgehalten habe. Er wird draußen jede Menge billiger Huren finden, die er auspeitschen und dafür bezahlen kann, und wer weiß, wem er schon alles seine grausigen sexuellen
    Angewohnheiten
    zugemutet
    hat.
    Wahr-
    scheinlich besucht er dieses Haus regelmäßig, obwohl er seine Brutalität dort vielleicht nicht so auslebt. Ich würde ihm nur zu gerne das Handwerk legen. Hast du irgendwelche Vorschläge?«
    »Außer ihn einfach umzubringen?«
    »Ja, das nicht gerade.«
    »Ihn kastrieren?«
    »Hmmm, glaubst du wirklich, daß das funktioniert«, überlegte Derek, »wo doch sein Hauptvergnügen darin besteht, anderen Schmerzen

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