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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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Hotel am Piccadilly herausstellte, war Kelsey ziemlich erschöpft. Der Speisesaal war sehr hübsch, und nach dem ersten Glas Wein begann sie sich zu entspannen. Das einzige Problem war nur, daß man Derek hier sehr gut kannte. Das mußte er jedoch vorausgesehen haben, denn er stellte sie zwei Herren, die auf sie zukamen, als Witwe Langton vor.
    Der zweite Herr war so überrascht, daß er fragte:
    »Doch nicht die Lady Langton, die ihren Ehemann erschossen hat?«
    Daraufhin mußte Derek erklären, daß sie aus einer ganz anderen Familie käme, und die Lüge klang aus seinem Mund sehr viel besser als aus ihrem. Daß er nicht wußte, daß es eine Lüge war, verlieh ihm zusätzlich Glaubwürdigkeit.
    Während
    des
    hervorragenden
    Essens
    fragte
    sie:
    »Warum eine Witwe?«
    »Nun ja, Witwen können tun, was ihnen beliebt, weißt du, während junge Debütantinnen, wonach du im Moment sicher auf den ersten, zweiten und dritten Blick aussiehst, eine Anstandsdame brauchen. Und ich gebe ganz bestimmt keine gute Anstandsdame ab. Jeder, der mich kennt, würde das ohne weiteres auch so sehen.«
    Er grinste sie ohne jedes Schuldbewußtsein an.
    »Es würde nicht funktionieren, weil du mich eher verführen als beaufsichtigen würdest, nicht wahr?« neckte sie ihn.
    »Aber natürlich«, erwiderte er, und seine Augen glit-zerten begehrlich.
    Da wurde er von zwei Herren unterbrochen, die er ganz bestimmt nicht erwartet hatte.
    Jeremy Malory und Percy Alden setzten sich unaufgefordert an seinen Tisch, und Derek fragte: »Wie zum Teufel habt ihr mich gefunden?«
    Percy, der gierig das Essen auf ihren Tellern musterte, antwortete: »Der junge Bursche hier mußte deinem Onkel Anthony eine Nachricht von seinem Vater über-bringen. Und da das gerade die Straße herunter ist, konnten wir nicht umhin, deine Kutsche hier vor dem Hotel stehen zu sehen. Übrigens, wie ist das Essen? So gut, wie man sagt?«
    Derek blickte ziemlich mürrisch drein. »Habt ihr beide heute abend nichts Besseres vor?«
    »Etwas Besseres als essen?« Percy schien ganz entgeistert.
    Jeremy
    schmunzelte.
    »Du
    könntest
    einfach
    deinen
    Kellner rufen, Cousin. Du willst uns doch nicht wirklich eine so reizende Gesellschaft beim Abendessen vorenthalten, wo du sie zu jeder anderen Zeit genießen kannst. Sei doch nicht so herzlos.«
    »Er lauert schon die ganze Woche darauf, deine Beglei-terin zu sehen«, fügte Percy hinzu. Eigentlich hatte er das nur flüstern wollen, aber es gelang ihm nicht. »Du könntest wirklich Gnade walten lassen, alter Junge.«
    Der Tisch wackelte bedenklich, weil jemand unter ihm mit dem Fuß trat. Da Percy und Jeremy daraufhin einander ansahen, war leicht zu erraten, wer getreten hatte.
    Derek seufzte. »Wenn ihr schon dableiben wollt, dann benehmt euch wenigstens.«
    Kelsey hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Lächeln zu verbergen. Jeremy strahlte jetzt, wo er seinen Willen bekommen hatte, und wandte sich mit seinem hinreißenden Grinsen ihr zu. Sie hatte vergessen, wie unglaublich gut dieser junge Mann aussah.
    Einen Augenblick lang war sie ganz verwirrt und starrte ihn an, bis er fragte: »Und, wie behandelt der Kerl Sie, meine Liebe?«
    Sie errötete, nicht nur, weil sie ihn so angestarrt hatte, sondern auch weil dieses Thema bei weitem zu persönlich war.
    Daher erwiderte sie unverfänglich: »Gerade heute erst hat er eine erstaunliche Summe Geld für mich ausgegeben, um meine Garderobe aufzufrischen, beziehungsweise, um mich neu auszustatten.«
    Jeremy wischte ihre Antwort mit einer Handbewegung weg. »Das hätte er so oder so getan – aber wie behandelt er Sie? Sie brauchen nicht vielleicht Hilfe?« fragte er hoffnungsvoll. »Ich stehe Ihnen gern zur Verfügung, wissen Sie.«
    Der Tisch wackelte erneut. Dieses Mal konnte Kelsey ein lautes Auflachen nicht unterdrücken, da jetzt Derek getreten hatte. Und Jeremy war nicht so zurückhaltend wie Percy. Er knurrte laut, schleuderte ihm wütende Blicke zu und murmelte: »Verdammt, jetzt reicht es aber.«
    Percy schmunzelte. »Du meine Güte, Jeremy, hat dir niemand beigebracht, daß du nie versuchen sollst, jemandem die Lady zu stehlen, wenn du genau vor ihm sitzt?«
    Jeremy schnaubte. »Ich würde doch meinem eigenen Vetter nichts wegnehmen. Er weiß, daß ich bloß Spaß gemacht habe. Oder, Derek?« Auf Dereks eisigen Blick hin johlte er: »Ich glaube es nicht! Derek eifersüchtig?
    Du wirst doch nie eifersüchtig!«
    »Paß auf dein anderes Knie auf«, warnte Percy ihn

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